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Rhabarber zubereitet in einem Einmachglas | Credit: iStock.com/Lena_Zajchikova
Mit Rhabarber lässt sich viel Leckeres zubereiten
Mit Rhabarber lässt sich viel Leckeres zubereiten
iStock.com/Lena_Zajchikova

Rhabarber – Anbau, Ernte und Zubereitung

05.05.2023 um 13:24, Artikel von Passion-Autor: Helene Schweinberger
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Rhabarber ist besonders im Frühling eine beliebte Zutat für verschiedene Gerichte. Was Sie über Rhabarber unbedingt wissen sollten, das erfahren Sie bei uns.

Gemeinsam mit den ersten bunten Blüten des Frühlings kehren Spargel, Erdbeeren & Co. wieder in die Küchen des Landes zurück. Der Frühjahrs-Liebling Rhabarber darf dabei natürlich nicht fehlen! Dazu haben wir Infos, Tipps, Tricks und Rezeptideen rund um das knackige Stängelgemüse für Sie.

Obst oder Gemüse?

Bevor Sie sich in die Welt des knallroten Rhabarbers stürzen und alles über dessen Anbau, Ernte und Zubereitung erfahren, sei eine Sache geklärt: Rhabarber ist ein Gemüse! Selbst, wenn der süß-säuerliche Geschmack anderes vermuten lässt, werden die kräftigen Stängel botanisch gesehen, dem Gemüse zugeordnet. Genauer gesagt gehört die Pflanze zur Familie der Knöterichgewächse, ebenso wie Sauerampfer oder Buchweizen. Verzehrt wird nicht der Fruchtstand, wie es beim Obst der Fall ist, sondern die Stängel. Nichtsdestotrotz ist Rhabarber überwiegend in Süßspeisen wie Kompott, Kuchen oder Marmelade zu finden. Doch auch in herzhaften Speisen schmecken die prächtigen Stiele hervorragend! 

Startschuss für die Rhabarber-Saison

Sobald die Sonnenstrahlen ein wenig länger am Horizont stehen bleiben, ist gewiss: Der Frühling ist nicht weit entfernt! Und somit steht auch das frische Obst und Gemüse der neuen Saison vor der Tür. Erkennbar ist das an den üppig beladenen Regalen der Lebensmittelgeschäfte und den reichlich bestückten Gemüsesteigen an lokalen Verkaufsständen. Eine Sorte sticht auf jeden Fall aus der Masse hervor: der Rhabarber. Mit seinen knalligen roten Blattstielen sorgt das Stängelgemüse für Aufsehen und macht deutlich, dass die warme Jahreszeit nun angekommen ist.

Rhabarber im Garten | Credit: iStock.com/TG23
Der Rhabarber-Anbau ist nicht schwer

So bauen Sie Rhabarber selbst an

Doch nicht nur in den Geschäften macht der Frühlingsklassiker auf sich aufmerksam. Hobbygärtnerinnen und -gärtner, die selbst Rhabarber in ihrem Garten anbauen möchten, sollten der winterharten Pflanze einen sonnigen bis halbschattigen Platz anbieten. Am wohlsten fühlt sich das beliebte Knöterichgewächs in lehmiger Erde, die es mit genügend Nährstoffen anreichert und gut mit Wasser versorgt. Das zeitige Frühjahr und der trübe Herbst haben sich als vorteilhafter Zeitpunkt zum Pflanzen des Rhabarbers bewiesen.

Anbau im Garten

Das säuerlich-süße Gemüse wird mit einem Abstand von 80 bis 100 Zentimetern zwischen den einzelnen Pflänzchen angebaut und so weit in die Erde gesetzt, dass die Triebknospen noch zu sehen sind. Dabei darf das Pflanzloch ruhig großzügig bemessen sein und vorab mit einer Mischung aus qualitativer Gartenerde und Kompost befüllt werden. Geben Sie dem Rhabarber auf alle Fälle ausreichend Platz zum Gedeihen, denn das Staudengemüse fordert relativ viel Fläche ein. In Sachen Bewässerung muss auf regelmäßige Gießabstände geachtet und das Entstehen von Staunässe unbedingt vermieden werden.

Anbau am Balkon

Sollten Sie keinen Garten haben, aber trotzdem Rhabarber anpflanzen wollen, ist das glücklicherweise kein Problem! Die kräftige Pflanze gedeiht auch im Topf auf dem Balkon. Sie benötigen dazu lediglich ein möglichst großes Pflanzgefäß mit Ablaufloch, damit überschüssiges Wasser abfließen kann und es nicht zu Staunässe kommt. Düngen Sie Ihren Balkon-Rhabarber etwa alle drei Wochen mit Gemüsedünger.

Rhabarber liegt geschnitten auf einem Holzbrett | Credit: iStock.com/Aygul Bulte
Rhabarberstängel nur bis zum Johannistag ernten

Schonende Ernte ohne Messer

Pünktlich mit Frühjahrsbeginn dürfen alle Gartenliebhaberinnen und -liebhaber, die Rhabarber angebaut haben, aufmerksam werden. Zu dieser Zeit beginnen kleine, gekräuselte Knospen sich gemächlich aus dem Wurzelstock der Rhabarberstauden zu schieben und nur wenige Wochen später entwickeln sich daraus die prächtigen Gewächse. Und siehe da: Die robusten Rhabarberstangen sind auch schon bereit zur Ernte. Dabei ist es besonders wichtig, die farbenfrohen Stiele nur aus der Erde zu drehen und sie nicht mit einem Messer abzuschneiden. Jede entstandene Schnittstelle gestattet Schädlingen, Pilzen und Krankheitserregern den Eintritt in die Pflanzen und erlaubt ihnen, dem Organismus zu schaden. Außerdem sollten niemals alle Stängel abgeerntet werden, um der stattlichen Pflanze weiterhin die Möglichkeit zur Photosynthese zu bieten und auch im folgenden Jahr wieder kräftige Stangen auszubilden.

Achtung giftig!

Um bei der Ernte keine bösen Überraschungen anzutreffen, liegt es nahe, den Rhabarber erst im zweiten oder dritten Jahr nach Anbau zu ernten. So können Sie sicherstellen, dass die knackigen Stiele tatsächlich stark genug sind. Traditionell sollten Rhabarberstängel nur bis zum Johannistag geerntet werden, da mit zunehmendem Alter auch der Gehalt an Oxalsäure in den Pflanzen steigt. Diese sammelt sich vorwiegend in den Blättern, die ohnehin als ungenießbar und giftig gelten, aber auch die Stängel enthalten die Säure. In hoher Dosierung ist diese gesundheitsschädlich, insbesondere für Menschen mit Nierenleiden. In den Sommermonaten enthalten die Rhabarberstiele bereits beachtliche Mengen Oxalsäure, weswegen Sie grundsätzlich ab 24. Juni auf Rhabarber verzichten und lieber auf anderen Obst- und Gemüsesorten des Frühjahrs zurückgreifen sollten!

Kalorienarm und reich an Mineralstoffen und Vitaminen

Während die Oxalsäure wohl der prominenteste Inhaltsstoff der Pflanze ist, darf nicht auf die vielen Mineralstoffe und Vitamine vergessen werden, die im Rhabarber stecken. Die roten Stangen sind reich an Mineralstoffen wie Eisen, Phosphor sowie Kalium und enthalten zudem Vitamin C und Ballaststoffe. 100 Gramm des Knöterichgewächses enthalten rund 13 Kilokalorien, was den Rhabarber zu einer der kalorienärmsten Gemüsesorten überhaupt macht. Eigentlich lässt sich Rhabarber also ohne schlechtes Gewissen verzehren! Leider ändert sich das schnell, denn um den säuerlichen Geschmack des Staudengemüses auszugleichen, befindet sich in den meisten Rezepten eine große Menge Zucker, die den knackigen Stängeln zugesetzt wird, um bekömmliche Desserts zu kreieren.

Rhabarber in einem Topf | Credit: iStock.com/Bartosz Luczak
Das knackige Gemüse macht sich hervorragend in verschiedenen Gerichten

5 außergewöhnliche Ideen, Rhabarber zuzubereiten

Wie zuvor bereits angekündigt, müssen Sie sich nicht auf eintönige Kuchen und Kompott reduzieren, um das Beste aus Ihrer Rhabarberernte zu holen. Stöbern Sie sich durch diese fünf Möglichkeiten, Rhabarber einmal anders zuzubereiten:

1. Rhabarber-Salat mit Walnüssen und Feta

Ein herrlicher Salat mit frischem Rhabarber schmeckt zum Beispiel als Beilage zu Gegrilltem ganz hervorragend, aber auch als belebendes Hauptgericht brilliert er. Die vielfältigen Varianten sind fast endlos: Sie können Ihre persönliche Kreation je nach Belieben würzen, mit weiteren Zutaten verfeinern oder experimentierfreudige Kombinationen ausprobieren. Eine fantastische Möglichkeit, den erfrischenden Rhabarbersalat zuzubereiten, ist das Zugeben von Walnüssen und Schafskäse. Als frische Grundlage dient hier grüner Salat. Für die süße Note sorgen bei Bedarf Rosinen oder Honig, der in die Vinaigrette gemischt werden kann. Der wahre Star des Gerichts, der Rhabarber, wird zunächst sauber abgespült und geschält, bevor er in mundgerechte Stücke geschnitten und kurz in etwas Öl oder Wasser angedünstet wird. Anschließend werden die Stängelstücke mit dem Schafskäse, den Nüssen und dem Salat vermengt und mit einer einfachen Vinaigrette verfeinert.

Rhabarber-Salat auf einem Tisch | Credit: iStock.com/Nikolay_Donetsk
Rhabarber-Salat kann mit vielen Gemüsesorten kombiniert werden

2. Würziges Rhabarber-Ketchup

Gerade zu Frühlingsbeginn werden die lang ersehnten Sonnenstunden ausgenutzt, um endlich wieder draußen zu grillen. Als köstliche Ergänzung zu Gemüse, Fleisch, Fisch oder alternativen Gerichten darf der passende Dip natürlich nicht fehlen! Der knackige Rhabarber kann ganz einfach und schnell zu würzigem Ketchup verwandelt werden und schmeckt in vielen Kombinationen fabelhaft. Mit diesem leichten Grundrezept lassen sich tolle Grillsaucen zubereiten, die von süß bis rauchig-scharf variieren. Die Zubereitung ist im Handumdrehen erledigt: Klein geschnittener Rhabarber wird zusammen mit Zwiebeln und Knoblauch zunächst in einem großen Topf angeschwitzt. Anschließend kommen Zucker, Essig, passierte Tomaten und Gewürze nach Wahl hinzu und dürfen zusammen mit dem Gemüse eine Weile köcheln. Die kräftigen Rhabarberstangen zerfallen in dieser Zeit, was den nächsten Schritt erleichtert, denn nun wird die Masse mit einem Stabmixer fein püriert. Bei den Gewürzen dürfen Sie sich so richtig austoben. Curry, Paprika, Honig, Ahornsirup, Ingwer, Zimt, Zitrone oder Chili – die Entscheidung liegt bei Ihnen!

Rhabarer-Curry in einer Schale | Credit: iStock.com/etorres69
Rhabarber ist in einem Curry ein absoluter Hit

3. Aromatisches Curry mit Rhabarber und Linsen

Dass Rhabarber auch in herzhaften Gerichten schmeckt, wird beim Genießen dieses Currys deutlich! Zusammen mit roten Linsen, Süßkartoffeln, gestückelten Tomaten und kräftigen Gewürzen sorgen die frischen Stiele für eine Geschmacksexplosion. Um das Curry zuzubereiten, werden als erstes Knoblauch, Ingwer und Zwiebeln angebraten und die Gewürze hinzugefügt. Klassischerweise können Sie hier Garam Masala, Kurkuma und Kreuzkümmel verwenden, doch auch fertige Gewürzmischungen harmonieren in dem cremigen Gericht. Zu den angeschwitzten Gewürzen, Knoblauch und Zwiebeln kommen nun die Linsen, Süßkartoffeln und Rhabarberstangen dazu, bevor mit Gemüsebrühe und den gestückelten Tomaten abgelöscht wird. Während die Mischung aufkocht, wird die Beilage, bevorzugterweise Reis oder Naan, zubereitet. Kurz vor dem Schluss wird noch ein wenig Kokosmilch hinzugegeben, das Ganze erneut aufgekocht und abgeschmeckt. Servieren können Sie das herzhafte Curry anschließend mit einer Garnitur aus Koriander oder Petersilie.

Rhabarber-Crumble steht auf einem Tisch | Credit: iStock.com/fotokris
Trauen Sie sich an einen Rhabarber-Crumble heran

4. Geschmackvolles Rhabarber-Crumble

Wer sich noch nicht über herzhafte Rhabarbergerichte traut, aber keine Lust auf Kuchen, Muffins oder Kompott hat, sollte unbedingt dieses Crumble versuchen! Das klassischerweise mit Äpfeln oder Beeren zubereitete Dessert besticht durch seine buttrigen Krümel, die eine warme Fruchtmasse bedecken. Die säuerliche Note der Rhabarberstiele harmoniert ganz hervorragend mit dem süßen Knuspertopping und kommt dadurch voll und ganz zur Geltung. Um das Crumble zuzubereiten, wird im ersten Schritt der Rhabarber geschält, in kleine Stücke geschnitten und in einer Auflaufform verteilt. Der lockere Teig für die Streusel wird aus Zucker, Mehl, Haferflocken, Zimt, Butter und Nüssen hergestellt. Dabei können bereits weitere Gewürze oder Zutaten nach Ihrem Geschmack beigemengt werden, zum Beispiel Zitronen- oder Orangenabrieb. Die buttrige Masse wird so lange verknetet, bis Krümel daraus geformt werden können. Diese werden dann auf den Rhabarberstückchen verteilt und das Ganze etwa eine halbe Stunde gebacken. Beim Anrichten bietet sich eine Kugel Vanilleeis als Beilage an. So schmeckt das Crumble gleich noch besser und macht Vorfreude auf den Sommer!

Rhabarber-Chutney steht auf einem Tisch | Credit: iStock.com/Fuzullhanum
Pikantes Chutney aus Rhabarber ist eine erstklassige Alternative zu Marmelade

5. Pikantes Rhabarber-Chutney

Ähnlich wie die zuvor beschriebene Grillsauce ist auch diese schmackhafte Kreation eine fantastische Beilage zu Gegrilltem. Pikantes Chutney aus Rhabarber stellt eine erstklassige Alternative zu Marmelade dar, denn die Zubereitung läuft ähnlich ab und ist nicht sonderlich kompliziert. Die würzige Sauce ist außerdem eine einfache Möglichkeit, den frühlingshaften Rhabarber über die Saison hinaus haltbar zu machen. Für die Herstellung werden zunächst Rhabarberstiele sowie Zwiebeln, Knoblauch und Ingwer geschält und in kleine Stücke geschnitten bzw. gerieben. In einem Topf werden die Gemüsewürfel als nächstes angeröstet, bevor Zucker hinzugegeben wird, um das Ganze zu karamellisieren. Nach einigen Minuten wird mit Gewürzen nach Wahl abgeschmeckt, dabei bieten sich Senfkörner, Chilipulver und ein wenig Zimt an, um dem Chutney eine kräftige Note zu verpassen. Danach wird mit Essig und Orangensaft abgelöscht, während die Masse eine Weile köchelt. Und et voilà: Fertig ist das herzhafte Rhabarber-Chutney! Kredenzen können Sie die leckere Sauce nun als pikante Beilage zu gegrillten Speisen oder Sie verschenken sie abgepackt in schönen Gläsern an Ihre Liebsten.

Zur Autorin

Kulinarik, Reisen, Film & Musik, Psychologie und kreative Hobbys - nur eine kleine Auswahl an Dingen, die Passion Author Helene Schweinberger aus Niederösterreich zu ihren vielfältigen und informativen Textbeiträgen für www.weekend.at inspirieren.

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