Bubble Tea: Das Comeback des Jahres
Wer erinnert sich nicht an den Hype um Bubble Tea im Jahr 2010, der binnen weniger Wochen wieder vorbei war? Zur Erinnerung, wonach Scharen von Menschen damals gierig waren.
Was ist Bubble Tea?
Das kalte Teegetränk mit Zucker und Milch wird geschüttelt; den Bläschen, die dadurch entstehen und eine Schaumkrone bilden, verdankt das Getränk seinen Namen, und nicht - wie häufig vermutet – den Tapiokaperlen, die am Boden des Getränks schwimmen; deren Hauptzutat ist Stärke, die aus der südamerikanischen Maniokwurzel gewonnen wird. Je nach Geschmacksrichtung werden sie mit Zucker und verschiedenen Aromastoffen versetzt.
Wer einen Bubble Tea Shop besucht, kann daher zwischen verschiedenen Teesorten, Geschmacksrichtungen und Perlen-Sorten wählen. Dabei können die Zutaten individuell zusammengestellt sowie die Eis- und Zuckermenge jeweils reduziert oder erhöht werden.
Wie macht man Bubble Tea?
Der warme Tee wird mit Eiswürfeln geschüttelt, bis er kalt ist und Blasen wirft. Anschließend werden die Perlen dazugegeben, und der Plastikbecher wird mit einer Folie vakuumversiegelt. Dazu bekommt man einen extra dicken Strohhalm, durch den auch die Tapiokaperlen durchgehen. Beißt man auf eine, platzt sie, und ihr süßer Kern läuft aus. Durch die Vakuumversiegelung kann der Getränkebecher, solange er nicht mit dem Strohhalm angestochen wurde, problemlos in der Tasche transportiert werden.
Wer hat den Bubble Tea erfunden?
Erfunden wurde der Bubble Tea in dem kleinen Teeladen Chun Shui Tang in der taiwanischen Stadt Taichung - von Inhaberin Liu Han-Chieh, wie es allgemein heißt.
Das ist aber nur die halbe Wahrheit, denn die Erfolgsgeschichte des Bubble Tea reicht bis in das Jahr 1983 zurück. Der Teeladen verkaufte zu jener Zeit hauptsächlich Oolong Tee. Dieser hat allerdings nur im Frühling und Herbst Saison. So herrschte insbesondere während der Sommermonate Flaute. Als der Vater der jetzigen Besitzerin nach einer Japan-Reise davon berichtete, dass er dort Iced Coffee getrunken habe, war die Idee zum kalten Teegetränk geboren. Vater und Tochter mischten den Schwarztee mit Milch, Rohrzucker und Eis und schüttelten ihn solange, bis er erkaltet war, und sich Blasen und eine Schaumkrone gebildet hatten.
Um dem Tee eine besondere Note zu verleihen, regte Liu Han-Chieh ihre Mitarbeiter an, neue Varianten des Grundrezepts zu probieren. Der jetzige Vizepräsident, damals noch einfacher Mitarbeiter, hatte den entscheidenden Einfall und mischte Tapiokaperlen in den Tee, die schon damals fester Bestandteil der asiatischen Dessertküche waren.
Das Getränk wurde zuerst Perlen-Milch-Tee genannt, erst später setzten sich die Bezeichnungen Bubble Tea und Boba Boba durch. Laut Liu Han-Chieh hatten sie und ihr Team nicht mit dem großen Erfolg des Getränks gerechnet.
Mittlerweile ist ihr Teeladen zu einer Kette mit Filialen in Taiwan, Hong Kong und Japan geworden. Auch andere Franchise-Unternehmen, darunter Cha Time, Tiger Sugar oder Gong Cha, betreiben ihre zahlreichen Bubble Tea-Stores in Asien und den USA mit großem Erfolg.
Das plötzliche Ende des Bubble Tea-Hypes
2010 griff das Bubble Tea-Fieber auch auf Österreich und Deutschland über. Führende Fast Food-Ketten reagierten prompt und setzten den Milchtee auf die Karte. Als infolge einer vielzitierten Studie das beliebte Getränk irrtümlich unter den Verdacht geriet, Krebs auszulösen, brach die Nachfrage in nur wenigen Wochen komplett ein. Wegen seines hohen Zucker- und Kaloriengehalts war der Bubble Tea bereits ohnehin von Ernährungsexperten kritisch beäugt worden.
Mittlerweile haben viele Teeläden die Tapiokaperlen durch solche aus Nata de Coco ersetzt. Diese bestehen aus fermentiertem Kokosnuss-Saft und haben deutlich weniger Kalorien. Außerdem kann mittlerweile die Zuckermenge in den Milchtees vom Kunden selbst bestimmt werden. Gesünder wird er dadurch freilich noch nicht.
Geheimtipp für Bubble-Tea Fans
Wer den Bubble Tea in seiner besten Form genießen möchte und weder Zeit noch das nötige Kleingeld besitzt, um zwischendurch nach Taiwan zu fliegen, achtet laut Liu Han-Chieh bei den Zutaten am besten auf Folgendes:
- Hochwertige Teeblätter
- Rohrzucker, da dieser weniger süß ist und mehr Geschmack hat
- Frisch zubereitete Tapiokaperlen, die nicht älter als drei bis vier Stunden sind
Um dem asiatischen Originalgeschmack so nahe als möglich zu kommen, trinkt man seinen Bubble Tea mit Sojamilch. Da die meisten Asiaten laktoseintolerant sind, weichen sie in der Regel darauf aus.
Beliebt unter K-Pop-Fans
Besonders Jugendliche fühlen sich heutzutage über den Genuss von Bubble Tea ihren K-Pop-Idolen und Serienstars ein Stückchen näher. Nicht zuletzt deshalb hat er dieses Mal deutlich bessere Aussichten, ein fester Bestandteil der westlichen Getränkekultur zu werden.
Zur Autorin
Sie schwärmen für Asien? Dann haben Sie etwas mit Passion Author Barbara Kluibenschädl gemeinsam. Die Tirolerin hat ein Faible für asiatische Kultur und Kulinarik, von denen auch ihre Texte, mit denen sie www.weekend.at bereichert, überwiegend handeln.