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Eine Frau macht Yoga auf einer Wiese.
Yoga kann dabei helfen, Stress abzubauen, und wirkt sich gleichzeitig auch positiv auf Körper und Geist aus.
Yoga kann dabei helfen, Stress abzubauen, und wirkt sich gleichzeitig auch positiv auf Körper und Geist aus.
iStockphoto.com/AscentXmedia

Stress adé: Mit Yoga im Moment ankommen

29.05.2024 um 14:00, Nina Dam
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Yoga kann sich äußerst positiv auf Körper und Geist auswirken – vor allem wenn der Alltag einem viel abverlangt, ist ein entsprechender Ausgleich essenziell.

Man kennt es aus persönlicher Erfahrung: Der (Arbeits-)Alltag ist stressig, die Wochen vergehen rasend schnell und schwupp – ein halbes Jahr ist um, ohne wirklich etwas für sich selbst getan zu haben. Die Folgen: Man fühlt sich ausgelaugt, kraftlos und unmotiviert. Regelmäßige Dates mit sich selbst können das verhindern und Wunder bewirken. In diesem Zusammenhang wurde Yoga in den letzten Jahren immer beliebter – viele Menschen nutzen die aus Indien stammende Lehre, um bewusst Momente allein zu verbringen und so dem hektischen Alltag für ein paar Augenblicke entfliehen zu können.

Auswirkungen 

Yoga in seine Routine zu integrieren, kann viele Vorteile mit sich bringen. Die Praxis wirkt sich nämlich nicht nur positiv auf die Beweglichkeit und auf die Kräftigung des gesamten Körpers aus, sondern erhöht ebenso das allgemeine Wohlbefinden. „Allein durch Rückbeugen wird das Vertrauen in sich selbst gestärkt, und Atemübungen sowie Meditationen sprechen das vegetative Nervensystem an, wodurch sich eine innere Ruhe einstellt“, erklärt Nicki Vellick. Sie ist Inhaberin des Yoga-life Studios in Graz und unterrichtet bereits seit 2008. Ein weiterer Vorteil: Yoga-Übungen sind so vielfältig und unterschiedlich, dass sie für jede Altersgruppe und für jedes sportliche Level geeignet sind. Je nachdem was der Körper gerade braucht, kann ein gezielter Fokus auf Entspannung, Flexibilität oder Kräftigung gesetzt werden. Das kann die Lebensqualität ebenso im hohen Alter enorm steigern. Zahlreiche Techniken werden auch ergänzend zu medizinischen Behandlungen eingesetzt, denn Studien haben bewiesen, dass Yoga bei Bluthochdruck und Asthma helfen kann sowie den Blutzuckerspiegel bei Diabetes senkt.

Einfach ausprobieren

Yoga ist kein Leistungssport und man sollte seine persönlichen Grenzen stets einhalten. Wichtig ist, sich selbst Zeit zu geben und das Augenmerk auf die bewusste Wahrnehmung der einzelnen Übungen zu lenken. Je nachdem, in welcher Position man sich befindet, kann sie unterschiedliche Gefühle auslösen. Beispielsweise ist der Sonnengruß eine Abfolge von zwölf unterschiedlichen Yogahaltungen, die ineinander übergehend geübt werden und sich vor allem für die Praxis am Morgen eignen. „Im Sonnengruß ist auch die Cobra mit drin, die – wenn richtig ausgeführt – Körper und Geist aktiviert. Ebenso mit einer Balanceübung, wie dem Krieger drei, kann Mann oder Frau sich wunderbar erden und gleichzeitig an ein offenes Herz voller Vertrauen in sich selbst und an die eigenen Fähigkeiten denken“, beschreibt die zertifizierte Yogalehrerin.

Die Oase des inneren Friedens findet man viel leichter, wenn man regelmäßig mit der Aufmerksamkeit nach innen geht.

Nicki Vellick, Yogalife Studio Inhaberin und Head Yoga Teacher

Stressresilienz 

Auch in der Arbeitswelt gewinnt die jahrtausendealte Praxis zunehmend an Bedeutung. Besonders Menschen in Führungspositionen, die tagtäglich viel Verantwortung tragen und meist enormem Stress ausgesetzt sind, finden den Ausgleich im Yoga. Aktive Bewegungsabfolgen, gepaart mit Meditationsübungen können für besseres Konzentrationsvermögen sorgen und zu einer höheren Stressresilienz führen. Die unterschiedlichen Positionen können auch mentale Blockaden lösen, was in weiterer Folge die Kreativität steigern kann. Führungskräfte, die Yoga in ihre tägliche Routine integrieren, werden die positiven Auswirkungen sehr schnell zu spüren bekommen – Regelmäßigkeit ist der Schlüssel. „Meiner Erfahrung nach braucht es einen fixen Termin im Kalender und man muss sich diesen Termin auch wirklich eintragen – als hätte man ein Meeting mit sich selbst“, betont Nicki Vellick. „Denn Studien haben ergeben, dass regelmäßige Yogapraxis den Erfolg tatsächlich steigert“, führt sie weiter aus.

Eine Gruppe von Menschen macht Yoga in einem Büro.
Mehr Erfolg: Yoga kann Menschen in Führungspositionen dabei helfen, geistige Klarheit und Stressresilienz fördern.

Interview mit Nicki Vellick

Drei Fragen an Head Yoga Teacher Nicki Vellick. Ihr gehört auch das YOGALIFE Studio in Graz. 

Wie kann Yoga Führungskräften dabei helfen, den Stress und die Anforderungen ihres Berufslebens zu bewältigen? 

Vellick: Beim Yoga spreche ich oft von Somatopsyche, was bedeutet, dass bestimmte Körperhaltungen, Atemübungen und Meditationen einen positiven Einfluss auf die Psyche und den Körper haben. Allein durch Rückbeugen wird das Vertrauen in sich selbst gestärkt, und Atemübungen sowie Meditationen sprechen das vegetative Nervensystem an, wodurch sich eine innere Ruhe einstellt.

Welche spezifischen Übungen würden Sie empfehlen, um die Konzentration zu steigern? 

Vellick: Ich würde hier in zwei Asanafamilien (Familien der Yogahaltungen) hineingehen. Zum einen ist da die Familie der Rückbeugen: Sie machen munter und gleichzeitig werden hier Gegenbewegungen zum Alltag ausgeführt. Zum anderen ist auch die Familie der Standhaltungen gut für die Aktivierung eines guten Fokus. Im Krieger II ist der Blick nach vorne gerichtet und man kann hier sogar ein Ziel visualisieren. Yoga macht viel Mut und motiviert!

Welche Atemtechniken können dabei helfen, in stressigen Situationen Ruhe zu bewahren? 

Vellick: Eine ganz einfache Methode ist, den Atem zu verlangsamen. Dabei atmet man zum Beispiel ein und zählt bis vier, dann atmet man aus und zählt bis sechs. Man kann seinen eigenen Rhythmus finden, wichtig ist nur, dass die Ausatmung länger ist als die Einatmung. Das bringt nach einigen Runden sofort eine gute Portion Entspannung! Eine andere Methode ist die 4-7-8 Methode, diese ist ebenfalls sehr beliebt, um schnell zur Ruhe zu kommen.

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