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Eine Frau niest, weil sie gegen Pollen allergisch ist und vor einem blühenden Baum steht.
Viele Menschen entwickeln im Laufe ihres Lebens eine Allergie gegen Pflanzenpollen.
Viele Menschen entwickeln im Laufe ihres Lebens eine Allergie gegen Pflanzenpollen.
iStock.com/Jevtic

Pollenallergie im Frühling: Was wirklich hilft

30.01.2024 um 11:30, Nina Dam
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Der Frühling naht und die Vorfreude auf warme Temperaturen ist groß – doch Pollen machen vielen Menschen einen Strich durch die Rechnung.

Alle Jahre wieder: Mit dem Blühbeginn verschiedener Gräser, Bäume und Sträucher beginnt auch die Pollensaison. Für viele hemmt das die Freude auf die wärmeren Monate, denn Al-lergien können die Lebensqualität stark einschränken. Doch Studien zeigen, dass die Allergien weit verbreitet sind und die Pollenallergie deshalb auch zur häufigsten Allergieform zählt: Rund 15 Prozent der erwachsenen Bevölkerung von Deutschland und Österreich entwickeln im Laufe ihres Lebens eine Unverträglichkeit gegen die Pflanzenpollen.

>>> Die Pollen sind los: Was auf Allergiker zukommt

Überempfindlichkeit: Ursachen der Pollenallergie verstehen

Betroffene sind gegen den Blütenstaub in der Luft beziehungsweise gegen spezielle Eiweißstoffe in den Pollen allergisch. Das passiert, wenn das Immunsystem die eigentlich harmlosen Stoffe von Pollen übermäßig bekämpft. Wenn diese Partikel dann eingeatmet werden, kann es zu einer Reihe von unangenehmen Symptomen und Beschwerden kommen. Positiv ist jedoch, dass Pollenallergien normalerweise einen saisonalen Verlauf haben. Das bedeutet, dass Pollenallergiker nur zu bestimmten Zeiten – nämlich während der jeweiligen Blütezeit der die Allergie auslösenden Pflanze – starke Symptome zeigen. Zumindest war das mal so, denn in den letzten Jahren hat sich einiges verändert.

Warum Pollenallergien stärker werden

Mittlerweile wissen Experten, dass der Klimawandel und die damit zunehmende Erderwärmung negative Auswirkungen auf die Pollensaison und gleichzeitig auf uns Menschen haben. Denn die ansteigenden Temperaturen und milden Winter führen dazu, dass die Pflanzen immer früher zu blühen beginnen und die Pollenzeit dadurch automatisch länger andauert. Beispielsweise kann es sein, dass sich einige Pollen von Frühblühern, wie Hasel, Erle oder Birke, bereits ab Jänner in der Luft befinden und Allergikern nun auch schon in den kalten Monaten das Leben schwer machen. Im Sommer haben dann auch Gräserpollen Saison und im Herbst sind wiederum Kräuterpollen aktiv. Betroffene, die gleichzeitig gegen unterschiedliche Pollen allergisch sind, haben aktuell also fast nur noch den November, in dem kein Blütenstaub unterwegs ist.

Pollenallergie: Ein Arzt macht einen Allergietest auf dem Unterarm eines Patienten.
Wer Symptome einer Pollenallergie aufweist, sollte sie bei einem professionellen Allergietest abklären lassen.

Ursachen für Pollenallergie

Grundsätzlich ist kein Mensch davor befreit, eine Allergie zu entwickeln. Denn es gibt zahlreiche Faktoren, die das Risiko für eine Allergie sogar erhöhen können. Beginnend bei genetischer Vorbelastung: Wer bereits viele Allergiker in der Familie hat, wird mit hoher Wahrscheinlichkeit auch selbst an einer Allergie erkranken. Auch Rauchen sowie Passivrauchen steigern das Risiko enorm. Weitere Studien zeigen, dass ebenso Kinder, die nicht gestillt werden, häufiger an Allergien erkranken als jene, die mindestens vier Monate an der Brust Muttermilch trinken.

Symptome und Folgen 

Das wohl häufigste Symptom einer Pollenallergie ist der allergische Schnupfen, auch als Heuschnupfen bekannt. Die Nase juckt, brennt und rinnt. Dies kann sich folglich zu einem allergischen Asthma entwickeln, bei dem die Bronchien überempfindlich reagieren und die Atemwege entzündet sind. Darüber hinaus schwellen Augenlider häufig zu und beginnen zu tränen, was schlussendlich auch zu einer Bindehautentzündung führen kann. Weitere Beschwerden sind unter anderem Kopfschmerzen, verstärkte Müdigkeit oder ein allgemeines Krankheitsgefühl.

Moderne Behandlungen und Vorbeugungen

Es muss kein Weltuntergang sein, von einer Pollenallergie betroffen zu sein. Auch wenn die Symptome oftmals nervenaufreibend und keineswegs lustig sind, gibt es einige Tipps und Methoden, um die Pollensaison erträglicher zu machen. Grundsätzlich gilt, wenn man erste Symptome einer Allergie aufweist, sollte das immer von einem Arzt abgeklärt werden. Denn nur wenn man weiß, auf was man überempfindlich reagiert, kann auch etwas dagegen unternommen werden. Zunächst sollten Allergiker also die Pollen der jeweiligen Pflanze, so gut es geht meiden. Damit das Haus oder die Wohnung möglichst pollenfrei bleibt, gibt es auch spezielle Schutzgitter, die an Fenster und Türen angebracht werden können. Wer sich trotzdem an die frische Luft traut, sollte das nach einem Regenschauer machen – zu dieser Zeit ist die Pollenbelastung am geringsten. Natürlich helfen auch herkömmliche Allergietabletten dabei, die Symptome zu mildern. Es gibt auch die Möglichkeit, eine Immuntherapie  – auch Hyposensibilisierung genannt – zu machen, um die Allergie direkt zu bekämpfen. Diese Behandlung gewöhnt das Immunsystem an die Allergieauslöser, wodurch Beschwerden nachlassen und allergische Reaktionen verringert werden können.

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