Warum Tanzen die beste Medizin der Welt ist
Inhalt
- Vorbeugende Wirkung
- Der perfekte Ausgleich
- Spaß als wichtigster Faktor
- Shake it off
- Kleiner Überblick über bekannte Tanzstile
- 3 Fragen an Tänzerin Cornelia Leban-Ibrakovic
Es gibt wohl wenig, das eine Kultur so gut repräsentiert wie der in ihr vorherrschende Tanzstil – egal, ob langsamer Walzer, feuriger Tango oder mitreißender Line Dance. Was den Tanz aber so besonders macht, ist seine Fähigkeit, Menschen aus den verschiedensten Gesellschaftsschichten zusammenzubringen. Geschlecht, Hautfarbe oder der soziale Status spielen keine Rolle. Im Fokus steht die Freude an der Bewegung und die Liebe zur Musik. Wer also sagt, dass beim Reden die Leute zusammenkommen, hat wohl noch nie getanzt.
Vorbeugende Wirkung
Tanzen stärkt aber nicht nur das soziale Miteinander, sondern wirkt sich auch positiv auf Körper und Psyche aus. Ausdauer, Geschicklichkeit, Gleichgewicht, Gedächtnis und Konzentration werden trainiert. Experten gehen demnach davon aus, dass regelmäßiges Tanzen das Risiko für Alzheimer und andere Demenzformen senken kann. Das Erlernen neuer Schritte und Figuren lässt das Hirn ziemlich arbeiten und fördert die Bildung neuer Nervenzellen. Spannend: Auch an Demenz erkrankte Menschen profitieren von Tanzstunden. Durch koordinierte Bewegungen und bekannte Melodien können Erinnerungen und bereits gelernte Fähigkeiten geweckt werden.
Der perfekte Ausgleich
Wer regelmäßig die Hüften schwingt, fühlt sich auch ausgeglichener und energiegeladener. Beim Tanzen schüttet unser Körper die Glückshormone Dopamin und Endorphin aus. Die Musik sorgt dafür, dass das Stresshormon Cortisol reduziert wird. Tanz-Therapien werden deswegen auch bei psychischen Erkrankungen wie Depressionen oder Panikattacken eingesetzt.
Spaß als wichtigster Faktor
Gilt es nur noch herauszufinden, welche Tanzart zu einem passt. „Mein Tipp ist es, einen Tanzstil zu wählen, dessen Musik man gerne hört. Beim Tanzen wird aber auch die Geduld geschult. Das Lernen hört nie auf. Am wichtigsten ist aber natürlich, dass der Prozess des Tanzenlernens Freude bereitet”, erklärt Cornelia Leban-Ibrakovic, Inhaberin der Tanzschule „Conny & Dado”.

Shake it off
Aber nicht nur Standardtänze und Tanzstile wie Hip-Hop oder Zumba machen Spaß. Nach einem stressigen Tag einfach mal daheim die Musik aufzudrehen und sich für fünfzehn bis zwanzig Minuten nach Lust und Laune zu bewegen, boostet das eigene Wohlbefinden. Danach fühlt man sich losgelöster und hat auch noch einige Kalorien verbrannt. Spontane Tanzeinheiten mit dem Partner, der besten Freundin oder der Mama machen noch mehr Spaß und schweißen zusammen. Also einfach mal die Augen schließen, sich im Takt der Musik bewegen und das tun, was sich gerade gut anfühlt.
Kleiner Überblick über bekannte Tanzstile
- Flamenco: Der Flamenco zählt wohl zu den bekanntesten spanischen Tänzen und hat seine Wurzeln in Andalusien. Kraftvolle Fußarbeit und anmutige Armbewegungen werden von Gesang und Gitarre begleitet. Der Flamenco lebt von intensiven Emotionen und ist technisch anspruchsvoll.
- Walzer: Die ersten Walzer wurden in Österreich und Deutschland im 13. Jahrhundert getanzt. Im 18. Jahrhundert fand der Walzer dann auch seinen Weg in die gehobene Klasse. Charakteristisch ist der Dreivierteltakt.
- Line Dance: Der Line Dance stammt aus den USA und ist eng mit der Country Musik verbunden. Die Tänzer stehen in Reihen oder Linien und führen synchron eine festgelegte Schrittfolge aus – ohne direkten Partner. Es gibt verschiedene Figuren – von leicht bis sehr schwer.
- Tango: Der Tango zählt zu den bekanntesten lateinamerikanischen Tänzen und entstand Ende des 19. Jahrhunderts in Argentinien. Er zeichnet sich durch ausdrucksstarke Bewegungen, präzise Schritte, plötzliche Richtungswechsel und eine enge Tanzhaltung aus.
3 Fragen an Tänzerin Cornelia Leban-Ibrakovic
Wie wirkt sich regelmäßiges Tanzen auf den Körper aus?
Cornelia Leban-Ibrakovic: Der Körper wird ganzheitlich trainiert und so kräftiger, agiler und beweglicher und das ohne Verletzungsrisiko wie bei vielen anderen Sportarten. Tanzen verfeinert auch die eigene Körperwahrnehmung und verbessert die Haltung. Durch das alltägliche Sitzen verkümmert unsere Muskulatur, Tanzen weckt diese wieder auf.
Braucht man ein gutes Rhythmusgefühl, um tanzen lernen zu können?
Cornelia Leban-Ibrakovic: Es macht den Prozess natürlich leichter und angenehmer. Aber an sich kann jeder tanzen lernen, denn das Tanzenlernen an sich fördert natürlich das Rhythmusgefühl. Je nach Person ist das sehr unterschiedlich: Die einen brauchen etwas mehr Übung und Zeit, andere wiederum kommen schneller rein. Deswegen ist es so wichtig, den Prozess so unterhaltsam wie möglich zu gestalten. Ich kann sagen, dass ich in meinen 27 Jahren als Tanzlehrerin vielleicht zwei Personen dabeihatte, die tatsächlich kein Rhythmusgefühl entwickelt haben.
Und wie überwindet man die Scheu vor dem Tanzen?
Cornelia Leban-Ibrakovic: Das hängt ebenfalls von der Person ab. Manche suchen Halt im Partner oder der Partnerin, wieder andere wollen sich das einfach mal ansehen, ohne gleich mitmachen zu müssen. Deswegen veranstalten wir öffentliche Events in Lokalen, bei denen jeder ganz unverbindlich mit Tanz in Berührung kommen kann. Für einige ist auch eine Bar wichtig, an die sie sich zurückziehen können. Wer sich unsicher fühlt, kann sich online, beispielsweise durch YouTube-Videos, ein Bild davon machen. Das kann die ersten Schritte erleichtern.