Intuitives Essen: vorbei mit Diäten
Oberstes Prinzip beim intuitiven Essen ist es, auf den eigenen Körper zu hören. Im Mittelpunkt steht die Achtsamkeit in Bezug auf die natürlichen Bedürfnisse des eigenen Körpers. So soll beim Essen mit dem eigenen Körper gearbeitet werden, anstatt ein engmaschiges Netz aus festen Diätregeln oder Essenszeiten zu schnüren. Es geht bei diesem Konzept nicht darum, „Size Zero“ zu erreichen, sondern vielmehr das Gesundsein im Fokus zu behalten, wobei es um das natürliche Gewicht geht, bei dem alle Körperfunktionen optimal ausgeführt werden können.
Anti-Diät
Intuitives Essen ist so etwas wie eine Anti-Diät. Grundsätzlich ist alles erlaubt, jedoch alles mit Maß und Ziel. So darf auch mit Schokolade „gesündigt“ werden. Nahrungsmittel werden als Energielieferanten wertgeschätzt. Der springende Punkt ist, dass der Reiz des Verbotenen verschwindet und so fällt es mit der Zeit leichter, auf Dickmacher zu verzichten. Wenn kalorienhaltige Mahlzeiten prinzipiell „erlaubt“ sind, wechselt man mit der Zeit automatisch zu gesünderen Lebensmitteln.
Essen ohne Hunger
Das Problem heutzutage ist, dass wir kaum noch auf den natürlichen Hunger hören, wenn wir etwas essen. Unser Essverhalten wird von Regeln und äußeren Einflüssen bestimmt. Gegessen wird zu bestimmten Uhrzeiten, weil eben gerade „Essenszeit“ ist, aus Stress, Frust, Langeweile oder Trauer. Nimmt man nun eine Mahlzeit zu sich, macht sich bald schon das schlechte Gewissen bemerkbar. Dann ist man unzufrieden und ärgert sich über sich selbst. Bei einer vermeintlichen Diät essen wir, was als „diättauglich“ abgestempelt wird, was schlank machen soll oder als „Superfood“ gilt. Nur das funktioniert nicht. Wir werden nicht satt, dadurch auch nicht zufrieden und der Heißhunger meldet sich! Beim intuitiven Essen geht es aber vor allem darum, keinen vorgefestigten Regeln zu folgen, sondern zu essen, wenn richtiger Hunger aufkommt. Und aufzuhören, wenn sich ein Sättigungsgefühl einstellt. Gegessen wird, wozu es den Körper gelüstet. Weil das sind laut der Theorie des intuitiven Essens auch jene Nahrungsmittel, die der Körper im Moment braucht, gut verwerten kann und die satt machen!
Bin ich hungrig?
"Ich muss unbedingt etwas essen – ich bin hungrig!“ Das heißt noch lange nicht, dass man wirklich hungrig ist! Die amerikanische Ärztin Jan Chozen Bays hat sieben verschiedene Arten von Hunger definiert. Hunger wird nämlich oft mit Appetit verwechselt. Der echte Hunger macht sich durch den Magenhunger bemerkbar: der Magen knurrt, es zieht und kribbelt im Bauch. Begleitet werden kann dies durch ein Schwächegefühl und Schwindel. Anders verhält es sich beispielsweise mit dem Augenhunger oder Nasenhunger. Wenn man erst bemerkt, dass man hungrig ist, weil man etwas Leckeres sieht oder riecht, dann ist es für gewöhnlich der falsche Hunger – nämlich ordentlicher Appetit! Ebenso gefährlich ist der so genannte „Mundhunger“. Der Körper schickt den Mundhunger, wenn man längere Zeit nichts gegessen und getrunken hat, dann kann es sein, dass man Hunger und Durst miteinander verwechselt. Außerdem gibt es da noch den Geisthunger – zu eintöniges Essen, wobei dem Körper durch immer dasselbe Essen langweilig wird und es ihn nach ausgefallenerer Nahrung gelüstet. Dann der Herzhunger: Wenn man kurzzeitig Glückshormone ausschüttet, bei einem Stück Schokolade oder einem fettigem Burger und es sich um Frustessen handelt, dann spricht man vom Herzhunger. Um diesen zu bekämpfen, muss man langfristig herausfinden, was die Ursache für den Frust ist.