Honig und seine heilende Wirkung
Obwohl Honig eines der bekanntesten und beliebtesten Lebensmittel ist, ranken sich hartnäckige Mythen um seine Entstehung. Denn anders als immer noch viele Menschen meinen, wird Honig nur von Honigbienen produziert, dem keine Zusätze beigefügt zu werden brauchen. Was entsteht, wenn man Löwenzahn oder Fichtenwipfeln mit Zucker ansetzt, wird zwar umgangssprachlich häufig als Honig bezeichnet, ist in der Tat jedoch nur ein sirupartiges Erzeugnis. Wie Honigbienen das süße Gold herstellen und was es in medizinischer Hinsicht so wertvoll macht.
Wie wird Honig gemacht?
Nachdem die Biene den Blütennektar und den Honigtau gesammelt hat (letzterer wird übrigens von Läusen erzeugt), wandelt sie die beiden in mehreren Arbeitsschritten zum eigentlichen Honig um. Der Imker hat am unmittelbaren Entstehungsprozess keinen Anteil.
- Die Biene lagert den zuvor im Magen umgewandelten Honig als Vorrat in den Honigwaben. Diese werden anschließend mit einer Schicht Wachs von der Biene verschlossen. Auf einer Honigwabe befinden sich circa 2.000 sechseckige Zellen, die mit Honig befüllt werden.
- Nach Ende dieses Prozesses, der Tracht genannt wird, steht die Honigernte an - der Höhepunkt des Imkerjahres. Bei der Ernte des süßen Goldes werden die Honigwaben aus dem Bienenstock genommen. Dabei achtet der Imker darauf, dass die Entnahme frühmorgens erfolgt, wenn der Bienenflug noch nicht allzu stark ist und sich noch kein frischer Nektar in den Waben befindet.
- Anschließend wird der Honig aus den Waben geschleudert. Dabei werden die mit Wachs verdeckten Waben zunächst vom Imker entdeckelt, bevor der Honig durch die Zentrifugalkraft der Drehbewegung aus der Zelle geschleudert wird.
- Die kleinen Wachsstückchen, die sich noch im Honig befinden, werden ausgesiebt. Danach wird er direkt in Gläser abgefüllt, ohne, dass ihm etwas beigemengt wird. Die meisten Imker lassen noch die genaue Sorte bestimmen, bevor der Honig verkauft wird.
Woran erkennt man richtigen Bienenhonig?
Echter Bienenhonig kandiert (kristallisiert) mit der Zeit – daran erkennt man, dass es sich um richtigen Bienenhonig handelt. Durch leichtes Erwärmen (z.B. im Wasserbad) kann er wieder verflüssigt werden. Keinesfalls sollte der Honig auf über 40 Grad Celsius erwärmt werden, da sonst seine wertvollen Eigenschaften verlorengehen.
Was ist Cremehonig?
Viele Menschen bevorzugen den sogenannten Cremehonig, da er sehr streichfähig ist und nicht vom Brot rinnt. Es handelt sich dabei um einen ganz normalen Honig, der allein durch Rühren seine typische Farbe und streichfähige Konsistenz erhält. Auch in diesem Fall werden keinerlei Zusätze beigemengt.
Wie wirkt Honig auf den Körper?
Schon sehr früh erkannten die Menschen, dass Honig nicht nur ein köstliches Nahrungsmittel ist, sondern dass er auch heilende Wirkung hat. Damit gilt er als eines der wenigen wohlschmeckenden Heilmittel.
Honig hemmt Entzündungen
Eine der vielen positiven Eigenschaften des Honigs ist seine entzündungshemmende Wirkung. Dementsprechend ist er das perfekte Hausmittel gegen Halsschmerzen. Besonders schleimlösend wirkt der Honig, wenn er als Süßungsmittel in eine Tasse Kräutertee eingerührt wird. Der Tee sollte dabei nicht zu warm sein, damit die Vitamine vollständig erhalten bleiben. Alternativ kann er auch pur eingenommen worden. Ein Teelöffel genügt, um den Hals zu beruhigen und den Reizhusten umgehend zu lindern.
Honig lindert Schlafstörungen
Honig ist ein wahres Wundermittel gegen Schlafstörungen: Einen Teelöffel Honig in eine Tasse mit lauwarmer Milch geben, und schon schläft man wie ein Baby.
Honig heilt Wunden
Bei schlecht heilenden Wunden hat sich Honig ebenfalls bewährt. Dazu einfach den Honig großzügig auf die betroffene Stelle auftragen. Zusätzlich beschleunigt Honig den Heilungsprozess bei Verbrennungen und verhindert Narbenbildung.
Honig hält die Lippen schön
Beliebt ist Honig auch als Basis von diversen kosmetischen Salben zur Pflege sensibler Haut und Lippenbalsam gegen trockene Lippen.
Honig hilft gegen Heuschnupfen
Mit etwas Geduld und Durchhaltevermögen lässt sich mit Hilfe von Honig der Körper gegen Allergien immunisieren. Man beginnt mit kleinen Mengen Honig, dessen Dosis langsam, aber stetig erhöht wird. Die anschließende Heuschnupfen-Therapie wird mit Blütenpollen fortgesetzt. Anfangs reicht eine Blütenpolle am Tag, langsam steigert man die Menge, um die Wirkung zu beobachten.
Honig wirkt gegen Erkältungen
Bei Schnupfen, Husten und Heiserkeit entfaltet Honig seine volle Wirkung. Er lindert die Symptome im Nu und versorgt den Körper obendrein mit wertvollen Nährstoffen, die er zur Regeneration benötigt. Schon allein deshalb sollte Honig im Haushalt nie fehlen!
Zur Autorin
Eigentlich studiert Passion Author Simone Weiskopf Translationswissenschaft und Linguistik. In ihren Beiträgen für www.weekend.at entfaltet sie ihre Begeisterung für Lifestyle-Themen und teilt unter anderem Tipps, Trends und Facts aus dem Themenbereich Beauty.