Warum man Frust einfach rauslassen sollte
Die Wut ist allgegenwärtig und kann durch die noch so kleinsten Auslöser hervorgerufen werden: Die liebste Kaffee-Sorte ist ausverkauft, der Erzfeind im Büro wurde befördert oder ein wichtiger Termin wird kurzfristig abgesagt. Nicht immer braucht es einen Anlass: Manchmal reichen schon negative Gedanken oder Erinnerungen aus, um uns in Rage zu versetzen. Glücklicherweise verpufft sie in der Regel so schnell wie sie gekommen ist.
Was passiert in Gehirn und Körper bei Wut?
Die "Schaltzentrale" des Gehirns für Wut ist die Amygdala, auch bekannt als Mandelkern. Sie ist ein Teil des limbischen Systems und ist eng mit seinen anderen Strukturen verknüpft. Der Mandelkern wird im Normalfall von der Großhirnrinde gehemmt. In Gefahrensituationen reagiert das Hirn mit einem Notfallsystem: Fühlen wir uns bedroht, fällt in der Amygdala die Entscheidung, ob wir mit Wut oder Angst reagieren. Wut führt zur Ausschüttung der Stresshormone Noradrenalin und Adrenalin, dadurch steigen Puls und Blutdruck an, und der Muskeltonus wird erhöht. Das alles, um uns Kurzschlussreaktionen zu erleichtern.
Raus mit dem Zorn!
Wut entsteht so schnell, dass manchmal keine Zeit bleibt, sich damit zu beschäftigen oder den Gefühlen freien Lauf zu lassen. Denn während wir unsere positiven Gefühle gerne zur Schau stellen, behalten viele Zorn, Angst, Enttäuschung und Co. lieber für sich und versuchen auf diese Art und Weise, ihre Fassade aufrecht zu erhalten. Dass das mehr als kontraproduktiv ist, liegt auf der Hand.
Nur keinen Frust unterdrücken
Frustrationen, die nicht nach außen getragen werden, kosten den Körper enorm viel Energie. In der Forschung wird dieser Zustand mit einem aufgeblasenen Luftballon verglichen, der unter Wasser gehalten wird. Möglich ist es schon, aber auch anstrengend und konzentrationsfordernd! Gefühle zu unterdrücken kann sich dazu auch auf körperlicher Ebene negativ auswirken: Erhöhter Blutdruck, Magenprobleme, Nierenschäden und Herzprobleme können die Folgen von dauerhaften Stressreaktionen sein.
Grenzen setzen
Frust möchte also rausgelassen werden! Er ist in kontrollierter Form sogar etwas Positives, da Ängste gelindert und Energien freigesetzt werden. Letztendlich drückt man durch eine wutentbrannte Reaktion aus, dass man für seine Meinung einsteht, einer Ungerechtigkeit ein Ende setzen möchte oder klare Grenzen ziehen kann.
Konstruktiv Dampf ablassen
Dampf ablassen geht auf diverse Art und Weise: Auspowernde Sporteinheiten, laute Musik hören, in einen Polster schreien, auf der Stelle auf- und abspringen oder mit geballten Fäusten durch die Wohnung stapfen – die Möglichkeiten sind unbegrenzt. Wichtig ist nur, dass jeder einen Weg findet, mit seiner Wut konstruktiv umzugehen.
Zur Autorin
Kulinarik, Reisen, Film & Musik, Psychologie und kreative Hobbys - nur eine kleine Auswahl an Dingen, die Passion Author Helene Schweinberger aus Niederösterreich zu ihren vielfältigen und informativen Textbeiträgen für www.weekend.at inspirieren.