Quallenverletzungen: Diese Hausmittel wirken wirklich
Jedes Jahr sterben weltweit mehrere Dutzend Menschen an den Folgen von giftigen Quallenkontakten. Tausende tragen schmerzhafte Verletzungen und Narben davon. Die richtigen Erste-Hilfe-Maßnahmen lindern Gefahr und Schmerz. Aber: Noch immer halten sich einige Mythen (Stichwort Urin) hartnäckig.
Welche Hausmittel wirken bei Quallenverbrennungen?
Finger weg von Hausmittelchen! Sie können die Schmerzen verstärken. Zu den gängigsten Tipps gehören beispielsweise das Abwaschen der Haut mit Süßwasser, Alkohol oder Urin. Im Gegenteil: Vor allem Süßwasser und Urin können das Gift weiter aktivieren und ausbreiten. Auch die Verwendung von Rasierschaum und Zitronensaft ist bestenfalls wirkungslos.
Was tun nach Quallenkontakt?
Am wichtigsten nach einem Quallenkontakt ist die schnelle Reaktion. So hat das Gift weniger Chancen, sich weiter auszubreiten.
Erste Hilfe nach Quallenkontakt
- Spülen: Die betroffene Stelle gründlich mit Meerwasser abspülen, um Quallenreste und Nesselzellen zu entfernen. Finger weg von Süßwasser! Dieses aktiviert die Nesselzellen, und das Gift kann sich weiter verbreiten.
- Tentakel entfernen: Die Tentakel vorsichtig mit einer Pinzette entfernen, um weiteren Kontakt mit dem Gift zu minimieren. Beim Umgang möglichst sachte vorgehen.
- Mit Essig lindern: Die betroffene Stelle großzügig mit Essig abspülen. Essig kann helfen, das Nesselgift zu neutralisieren und Schmerzen zu lindern.
- Kühlen: Einige Zeit nach dem Kontakt können Ice-Packs und kühlende Umschläge den Schmerz nehmen.
- Schmerzlindernde Cremen oder Gels: Auf die betroffene Stelle können schmerzlindernde Cremen oder Gele mit entzündungshemmenden Eigenschaften aufgetragen werden, um Schmerzen und Entzündungen zu reduzieren.
- Medizinische Behandlung: Bei schweren Verbrennungen, anhaltenden Schmerzen oder allergischen Reaktionen unbedingt einen Arzt aufsuchen. Dieser kann im Bedarfsfall passende Medikamente verschreiben, um die Symptome zu lindern und Komplikationen zu vermeiden.
Bestes Mittel: Essig
Besonders gefährlich ist die Portugiesische Galeere. Neben Schmerzen, Rötungen und Verbrennungen kann der Kontakt mit ihr zu Übelkeit, Schwindel und Muskelkrämpfen führen. Ursprünglich hauptsächlich im Pazifik beheimatet, treiben sie immer öfter an Europas Badestrände, allen voran rund um die Baleareninseln Mallorca und Formentera. Forscher haben untersucht, wie man bei Kontakt mit ihr am besten reagiert. Statt Salzwasser hat sich hier Essig als wirksamste Erste-Hilfe-Methode herausgestellt. Dafür sollte die betroffene Hautpartie großflächig mit handelsüblichem Essig abgespült werden. Die Säure deaktiviert das schmerzhafte Gift. Anschließend sollte die betroffene Stelle 45 Minuten lang mit 45 Grad heißem Wasser oder entsprechend temperierten Wärmepackungen abgedeckt werden. Die Hitze ist schädlich für das Gift und die Symptome werden gemildert. Vom Spülen mit Salz- und Süßwasser sowie Kälteumschlägen raten die Forscher ab.