UGG-Boots: Fashion-Katastrophe oder große Liebe?

In den 1970ern entschied sich Brian Smith, sein Buchhalterleben an den Nagel zu hängen und stattdessen Schuhe für Surfer zu entwerfen und herzustellen. Als Australier war ihm schnell klar, dass Lammfell mit all seinen Vorteilen bei seinen Schuhen von großer Bedeutung sein würde. Die Marke UGG wurde in Südkalifornien geboren und innerhalb der Surfer-Community bald populär. Sie stand für einen entspannten und lässigen Lebensstil. Heute steht sie eher für kuscheligen Luxus und Komfort. Selbstentfaltung ist den Machern ebenfalls ein großes Anliegen. Wer UGGs trägt, versteckt sich nicht. Diese Art von Schuhen halten nicht nur die Füße warm, sie fallen auf. Der gut erkennbare Markenname auf der Rückseite macht den Unterschied und trennt Spreu vom Weizen, also die nicht gerade günstigen Originale von den billigen Fälschungen. Und genau das ist die Absicht der Trägerinnen. Wer UGGs trägt, setzt ein Statement.

UGGs und warum sie so perfekt erscheinen

Jede Frau wird bei ihrer Lieblingsmarke schwach. In meinem Fall sind das UGG Boots. Für einen schneereichen Winter in den Bergen sind sie zwar nicht geeignet, aber für die Übergangszeit und Ausflüge in Städte mit meist deutlich weniger Schnee als bei mir am Land ist man in den kalten Monaten damit bestens ausgerüstet. UGGs sind eine Investition, die sich lohnt. Das Material ist nachhaltig, die Verarbeitung hochwertig, die Schuhe sind wirklich von langer Lebensdauer, sie halten warm und sind bequem. Außerdem sind sie mein Quäntchen Luxus im Alltag. Wenn es draußen grau und trist ist, schwebe ich damit auf der Prinzessinnenwolke durch den Tag.

Haltet mich für verrückt, aber ich fühle mich immer wohler, wenn ich schicke Schuhe trage. Es fällt mir leichter, auch in mieser Stimmung in den Spiegel zu lächeln, wenn mir mein Spiegelbild gefällt. Die Vielfalt der UGGs, ob an Farben, Verzierungen und Höhen, ist eben-falls nicht außer Acht zu lassen. Idealerweise sollten UGGs barfuß getragen werden. Ich mag es lieber, mit dünnen Socken in die Stiefel zu schlüpfen. Das macht keinen Unterschied. Das flauschige Innenleben der UGGs passt sich dennoch hervorragend meinen Konturen an und fungiert so als selbst geformte Fußgewölbestütze.

UGGs und warum viele Männer sie nicht mögen

UGGs sind nicht jedermanns Sache. Die Betonung liegt auf „jedermann“. Viele Männer finden UGGs klobig, plump und unförmig. Vielleicht erscheinen wir in UGGs manchen Kerlen weniger attraktiv. Kann sein. Wenn das so ist, nehme ich es gerne in Kauf. Erstens: Meine Füße bleiben in diesen Boots wohlig warm. Zweitens: Mir gefallen diese Schuhe. Beides ist so viel wichtiger, als einen Mann zu beeindrucken.

Und, Ladys, seien wir doch mal ehrlich: Wenn uns ein Typ gleich vorweg aussortiert, weil wir seiner Ansicht nach das falsche Schuhwerk tragen, können wir mit diesem Menschen sowieso keine Beziehung führen. Kein Mann der Welt ist es wert, sich selbst und den eigenen Stil aufzugeben. Uns kriegt man mit UGGs oder gar nicht. UGGs zu tragen, ist nämlich immer auch mit Stolz und Selbstvertrauen verbunden. Aber dürfen wir das auch?

UGGs und warum wir sie kritisch betrachten sollten

Lammfell, Leder, Wolle … Ich möchte nicht, dass Tiere leiden müssen, weil ich mich mit einem weiteren Paar UGG Boots belohnen will. Ich möchte kein Unternehmen finanzieren, das auf diese Weise Profit macht. Die Welt ist im Wandel. Vieles ändert sich erst jetzt und allmählich. Werte wie Klimaschutz, Nachhaltigkeit und Tierwohl dringen erst nach und nach in unser aller Bewusstsein ein. Auch bei UGG ist noch Luft nach oben.

Vorerst muss mir bzw. uns das reichen: UGG hat einen Maßnahmenkatalog, der u.a. artgerechte Tierhaltung und Tierschutz enthält. Es wird nur mit Lieferanten zusammengearbeitet, die sich jährlich erneut verpflichten, diese Standards einzuhalten. UGG versucht permanent, die Lieferketten zu optimieren, um Treibhausgase und somit den CO2-Fußabdruck zu reduzieren. Ob wir mit diesem Wissen einen UGG-Fußabdruck im Schnee hinterlassen wollen, ist nun jeder von uns selbst überlassen.

Zur Autorin

Ungewöhnliche Trends und wenig Alltägliches - von leichter Hand präsentiert: Dem hat sich Passion Author Hanna E. Lore buchstäblich verschrieben.