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Der leere Vorplatz des Ernst-Happl-Stadions am Tag nach der Konzertabsage des Auftritts von Taylor Swift in Wien
Die Anschlägspläne auf das Swift-Konzert im Ernst-Happl-Stadion waren äußerst konkret.
Die Anschlägspläne auf das Swift-Konzert im Ernst-Happl-Stadion waren äußerst konkret.
Heinz-Peter Bader / AP / picturedesk.com

Taylor Swift: So konkret war der Anschlagsplan

08.08.2024 um 07:41, Stefanie Hermann
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Gefahr und Pläne für einen Anschlag auf das Taylor-Swift-Konzert waren alarmierend konkret. Alles was wir bisher zum Plan, Verdächtigen und Hintergrund wissen.

Gestern wurden in Ternitz und Wien zwei Terrorverdächtige festgenommen. Die Polizei hat bei Hausdurchsuchungen chemische Substanzen sichergestellt. Die Verdächtigen sollen einen Anschlag auf eines der Konzerte von Superstar Taylor Swift in Wien geplant haben.

Wie konkret waren die Pläne?

Die Pläne der Verdächtigen waren alarmierend konkret. Bei der Hausdurchsuchung in Ternitz hat die Polizei chemische Substanzen, die für die Herstellung von Sprengstoff geeignet sind, gefunden. Sie werden aktuell noch genauer analysiert. Heute wurde bestätigt, dass auch sogenannte "technische Einrichtungen" für den Anschlag vorgefunden werden.

Wer sind die Verdächtigen?

Bei den Verdächtigen handelt es sich um einen 19-jährigen Österreicher mit nordmazedonischen Wurzeln und einen 17-jährigen Österreicher. Beide hatten sich im Internet radikalisiert und standen in Kontakt mit extremistischen Kreisen. Der ältere der beiden wurde gestern Mittag im niederösterreichischen Ternitz festgenommen, während der 17-Jährige in Wien verhaftet wurde. Beide hatten Treueschwüre auf den IS abgelegt. Der 19-Jährige gilt aktuell als Hauptverdächtiger. Bei ihm wurden die konkreten Pläne und Materialien zur Durchführung eines Anschlags gefunden.

Was war ihr Motiv?

Das Motiv der Verdächtigen war offenbar ideologischer Natur. Beide hatten sich im Internet radikalisiert und einen Treueschwur auf den IS abgelegt. Die Radikalisierung erfolgte durch den Konsum extremistischer Inhalte und den Kontakt zu radikalen Netzwerken.

Wie hat man sie entdeckt?

Die Polizei kam den Verdächtigen durch eine Kombination aus Informationen aus dem Ausland und eigenen Ermittlungen auf die Spur. Hinweise aus befreundeten Sicherheitsdiensten führten zu intensiven Überwachungsmaßnahmen und Hausdurchsuchungen in Österreich. Die Verdachtsmomente haben sich durch die Hausdurchsuchung bestätigt. Durch den Einsatz von Spezialkräften und der Koordination zwischen verschiedenen Polizeieinheiten wurde die Bedrohung rechtzeitig zu erkannt.

Sind sie Teil einer größeren Terrorzelle?

Nach derzeitigem Stand der Ermittlungen handelt es sich nicht um eine größere Terrorzelle, sondern um eine kleine Gruppe von radikalisierten Einzeltätern. Ob es weitere Verbindungen oder Unterstützer in deren Umfeld gibt, ist aktuell Gegenstand von Ermittlungen. Bisher liegen keine Hinweise auf eine größere, organisierte Terrorzelle vor.

Gibt es weitere Verdächtige?

Die Polizei prüft weiterhin das Umfeld der beiden Festgenommenen. Erstmals wurde heute indirekt bestätigt, dass es weitere Verdächtige gibt. Nähere Informationen dazu wurden zum aktuellen Zeitpunkt nicht veröffentlicht.

Wie hoch ist die aktuelle Bedrohungslage?

Die konkrete Terrorgefahr sei minimiert, eine abstrakte Gefahr bestehe weiterhin, betont Polizeipräsident Gerhard Pürstl.  Österreich befindet sich aktuell auf der zweithöchsten Terrorwarnstufe.

Warum wurde das Konzert dann abgesagt?

Die Polizei hat nach der Festnahme verstärkte Sicherheitsvorkehrungen empfohlen. Die Entscheidung zur Absage des Konzerts hat letztlich Veranstalter Barracuda Music getroffen. In puncto Sicherheit wolle man keine Kompromisse eingehen, heißt es seitens des Veranstalters.

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