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Schirme und Liegen an einem Strand in Jesolo.
Christoph Thür betreibt seit zehn Jahren das deutschsprachige Jesolo Magazin.
Christoph Thür betreibt seit zehn Jahren das deutschsprachige Jesolo Magazin.
iStock.com/only_fabrizio

Mächtig Ärger: Italo-Hoteliers drohen Salzburger mit Klage

11.09.2024 um 14:11, Simone Reitmeier
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Die italienische Hoteliervereinigung AJA droht dem Salzburger Christoph Thür mit Klage. Auslöser ist seine Berichterstattung über den Ort.

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Schluss mit „Amore“! Die Hoteliervereinigung von Jesolo (AJA) ist stinksauer – und zwar auf einen Österreicher. Der Grund: Die Berichterstattung des Salzburgers über den italienischen Ferienort hat den Herrschaften so gar nicht gefallen. Nun drohen die Touristiker sogar mit einer Klage. Wir haben bei Christoph Thür, Herausgeber des „Jesolo Magazins“, nachgefragt, was an der Sache dran ist.

Touristen werden vergrault

Thür betreibt seit knapp zehn Jahren das kostenlose „Jesolo Magazin“, sowohl online als auch in Form einer Printausgabe, die in Hotels kostenlos ausliegt. Darin informiert er regelmäßig über den bei Österreichern beliebten Ferienort. „Der Vorfall ist für mich völlig unverständlich“, erklärt er gegenüber weekend. Auslöser für die Verärgerung der Italiener sei ein Beitrag gewesen, in dem der Salzburger live vor Ort über einen Sturm und dessen Auswirkungen berichtet hat. „Ich habe dazu Videos auf Social Media hochgeladen und genau informiert, um welchen Strandabschnitt es sich handelt. Außerdem habe ich mehrfach explizit darauf hingewiesen, dass es keine dramatischen Auswirkungen gibt“, verteidigt sich Thür. Laut AJA hätten österreichische Touristen aufgrund der angeblich überdramatisierten Darstellung ihre Buchungen storniert, um auf besseres Wetter zu warten. Es sei nachweislich ein Schaden für die Hoteliers entstanden.

Drohung mit rechtlichen Schritten

Der Präsident des Verbandes, Pierfrancesco Contarini, fuhr sogleich schwere Geschütze auf. Auf Facebook ließ er seinem Ärger freien Lauf und erklärte, er habe genug von Sozialen Medien und katastrophalen Bildern, die für Likes einzelne Orte ins schlechte Licht rücken. Er sprach auch ein Video an, das im vergangenen Sommer veröffentlicht wurde und eine Schlägerei am Strand zeigte. Solche Beiträge würden den Tourismus gefährden, man werde nun rechtliche Schritte einleiten. Von der Klagsandrohung hat Thür übrigens nicht direkt von der AJA erfahren, sondern von einem RAI-Journalisten, der ihn um eine Stellungnahme gebeten hat.

 
Contarini ed i social: "Basta fango sulla città, ora denuncio!" “Ora basta, denuncio!”. Dopo l’ennesimo post dai toni...Gepostet von AJA Associazione Jesolana Albergatori am Freitag, 6. September 2024

Salzburger wehrt sich

„Die AJA behauptet, meine Beiträge seien falsch, irreführend und geschäftsschädigend. Das stimmt aber nicht, das nennt man Tatsachenbericht. Ich würde nie Unwahrheiten verbreiten, lasse mir aber auch nicht den Mund verbieten“, zeigt sich Christoph Thür von den Anschuldigungen völlig baff. Offenbar hätten die Verantwortlichen den Beitrag entweder gar nicht gesehen oder nicht verstanden. Dass Thür seit Jahren positiv berichte, werde übersehen; Anerkennung habe es nie gegeben. Nun drohe man aufgrund eines einzigen Berichts. „Ich sehe einer Klage, sollte sie kommen, aber gelassen entgegen. Das hat absolut keine Grundlage.“ Rückendeckung bekommt er von seinen knapp 46.000 Followern, die seine Arbeit durchweg loben.

 
👉 Klagsdrohung durch die Hoteliersvereinigung von Jesolo 👈 Heute ist etwas seltsames passiert. Ein Journalist von RAI hat uns darauf aufmerksam gemacht, dass die Hoteliersvereinigung AJA Associazione Jesolana Albergatori eine Klage gegen das Jesolo Magazin andenkt und um unsere Stellungnahme gebeten. Die Vorwürfe sind sehr überraschend und sehr enttäuschend! In den knapp zehn Jahren die es das Jesolo Magazin gibt, hat es KEIN einziges Wort des Dankes, keine Anerkennung, nichts gegeben. Und nun kommt aus heiterem Himmel eine Klagsdrohung, nur weil ihnen die Berichterstattung nicht gefällt? Es geht um die Tatsachenberichte von gestern, diese haben ihnen wohl nicht gefallen. Eine ausführliche Stellungnahme könnt ihr Euch in diesem Video ansehen. Sehr gerne lade ich Euch ein, liebe Freunde vom Jesolo Magazin, unter diesem Bericht von AJA zu kommentieren, was ihr von dieser Klagsdrohung haltet und wo ihr Eure deutschsprachigen Informationen her bekommt. Hier ist der Artikel zu finden: https://www.facebook.com/share/p/GdagwXsa9UNkoV4o/Gepostet von Jesolo Magazin am Freitag, 6. September 2024

Hoteliers bitten um Gespräch

Laut Thür hat die AJA ihre Aussagen inzwischen etwas abgeschwächt und erklärt, man wolle ihn nicht wirklich verklagen. Es sei ihnen vielmehr darum gegangen, auf das Thema aufmerksam zu machen. Außerdem habe die Hoteliervereinigung nun auch Kontakt zu ihm aufgenommen und per E-Mail um ein Treffen gebeten. Die Bitte stamme von Pressesprecher Fabrizio Cibin, der gleichzeitig auch Herausgeber des Magazins „ViviJesolo“ ist. „Ein ähnliches Magazin, allerdings überwiegend auf Italienisch. Möglicherweise kommt der Wind eher von dieser Richtung. Denn an den inhaltlich korrekten Artikeln kann es nicht liegen“, vermutet Thür. Der Salzburger hat einem persönlichen Kennenlernen zugestimmt, das voraussichtlich im Oktober stattfinden wird.

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