Hardliner: Weihbischof Andreas Laun verstorben
Der emeritierte Salzburger Weihbischof Andreas Laun ist tot. Er starb am Silvesterabend im Alter von 82 Jahren in der Seniorenresidenz Schloss Kahlsperg. Das teilte die Erzdiözese Salzburg am Mittwoch mit. Erzbischof Franz Lackner zeigte sich tief betroffen. Laun war von 1995 bis 2017 Salzburger Weihbischof, seit seiner Emeritierung lebte er zurückgezogen in Salzburg.
Laun, der 1995 von Papst Johannes Paul II. zum Weihbischof von Salzburg ernannt und von Erzbischof Georg Eder zum Bischof geweiht worden ist, war als Hardliner in der katholischen Kirche bekannt. Neben seinem Eintreten gegen die Abtreibung machte er auch immer wieder mit umstrittenen Aussagen von sich reden: So wetterte er gegen die "Gender-Ideologie", die er einmal wie den Nationalsozialismus und den Kommunismus als Lüge des Teufels bezeichnete, und gegen gleichgeschlechtliche Partnerschaften. Mit seinen Äußerungen über Homosexualität oder problematischen NS-Vergleichen brüskierte er nicht nur Betroffene und Gläubige, sondern auch viele Bischofskollegen.
Ein Hardliner in der Kirche
Erzbischof Franz Lackner würdigte Laun am Mittwoch als "einen aufrechten und unerschütterlichen Fürsprecher für das Leben, besonders in dessen verletzlichsten Momenten". Sein Glaube habe ihm Standhaftigkeit gegeben, "seine Stimme immer ohne Scheu zu erheben", so Lackner gegenüber Kathpress. Laun habe "in der Erzdiözese Salzburg über 22 Jahre hinweg als Weihbischof mit Hingabe seinen Dienst getan".
Würdigung durch Kirche und Politik
Salzburgs Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) würdigte Laun als "streitbaren Kämpfer für den Glauben", der "unbeirrbar für seine Überzeugungen" eingetreten sei, so Haslauer in einer Aussendung. "Betroffen und traurig" zeigte sich am Mittwoch auch der Zweite Präsident des Nationalrates, Peter Haubner (ÖVP). "Mit ihm verliert unser Land nicht nur eine große Persönlichkeit sondern einen ganz außergewöhnlichen Menschen, der sein Leben und sein Wirken voll und ganz in den Dienst Gottes und der Kirche gestellt hat", so Haubner in einer schriftlichen Stellungnahme. ÖVP-Kultusministerin Susanne Raab drückte den Angehörigen und Freunden Launs ihr "tiefes Mitgefühl" aus.
Launs Lebensweg
Laun wurde 1942 in Wien geboren, 1945 übersiedelte seine Familie nach Salzburg. Nach der Matura am Borromäum trat er 1962 in das Noviziat der Oblaten des Heiligen Franz von Sales in Eichstätt ein und legte 1966 die ewigen Gelübde ab. 1967 wurde er in Eichstätt zum Priester geweiht. Er arbeitete als Erzieher, Kaplan und Religionslehrer und promovierte 1973 in Fribourg in der Schweiz, später habilitierte er sich an der Universität Wien im Fach Moraltheologie und lehrte an der Hochschule Heiligenkreuz sowie an der Hochschule der Salesianer Don Boscos in Benediktbeuern in Bayern.