Energie AG präsentiert Konzernbilanz
Die Energie AG blickt auf ein weiteres Ausnahmejahr zurück. Bei einer Pressekonferenz am Mittwoch, 20. Dezember 2023, zogen CEO Leonhard Schitter, CFO Andreas Kolar und COO Stefan Stallinger Bilanz über das Geschäftsjahr 2022/23. In den Mittelpunkt stellten sie die volatilen Energiemärkte und das zukünftige Pumpspeicherkraftwerk Ebensee.
Starker Anstieg beim EBIT
Das EBIT – der Gewinn vor Steuern und Zinsen – konnte im abgelaufenen Geschäftsjahr um 45,1 Prozent auf 218,5 Mio. Euro gesteigert werden. Im vorherigen Geschäftsjahr 2021/22 führten noch hohe Energiepreise, zu denen die Energie AG einkaufen musste und ungünstige Wasserführung zu einem eher durchwachsenem Ergebnis. Schitter und Kolar betonten, dass vor allem die hohen Erträge aus eigenen Wasserkraftwerken und Bezugsrechten für die Steigerung in diesem Geschäftsjahr verantwortlich sind. Der Konzernumsatz stieg um 6,4 Prozent auf 4.251,1 Mio. Euro.
Projekt Ebensee
Im Oktober erfolgte der Baustart des Pumpspeicherkraftwerks bei Ebensee. Das Kraftwerk soll eine „grüne Batterie“ für überproduzierten Strom darstellen. Die Notwendigkeit eines solchen Speicherkraftwerks spürte man dieses Jahr auch besonders, meinte Stallinger: „Wir mussten an einigen Wochenenden dieses Jahres die Wehr bei unseren Wasserkraftwerken öffnen, da wir eine Überproduktion von nachhaltigem Strom hatten.“ Mit Kosten von rund 450 Mio. Euro ist das Pumpspeicherkraftwerk die größte Einzelinvestition in der Geschichte der Energie AG. In vier Jahren soll der Bau abgeschlossen sein, Ende 2027 ist der Probebetrieb geplant. Außerdem wird man bei der Energie AG kommendes Jahr einen Schwerpunkt auf Windkraft mit dem Windpark Kobernaußerwald legen.
Optimistischer Ausblick
„Es war schon einmal schöner zu finanzieren“, sagte CFO Andreas Kolar im Hinblick auf die komplexen Finanzmärkte in dem abgelaufenen Geschäftsjahr. Dem Geschäftsjahr 2023/24 blickt man aber positiv entgegen. Bei der Energie AG rechnet man mit einem Rückgang der Volatilität bei den Energiepreisen. Ein Grund dafür ist die Diversifizierung der Gaslieferquellen. Flüssigerdgas ist mittlerweile leichter verfügbar. Außerdem sind die Gasspeicher in Österreich und Europa gut gefüllt, was auch zu einer reduzierten Nachfrage führt.
Veränderungen in der Konzernspitze
Wie bereits eine Woche zuvor bekannt wurde, verlässt Stallinger die Energie AG und wird in den Vorstand des niederösterreichischen Energieversorgers EVN einziehen. Stallinger feierte dieses Jahr sein 20-jähriges Jubiläum bei der Energie AG. Schitter bedankte sich bei Stallinger für dessen langjähriges Engagement und die gute Zusammenarbeit im letzten Jahr.