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Die Leiden und Freuden, die Gipfel und Ab"gründe" von Jungunternehmern zeigen vier Beispiele auf, die unterschiedlicher nicht sein könnten.
Die Leiden und Freuden, die Gipfel und Ab"gründe" von Jungunternehmern zeigen vier Beispiele auf, die unterschiedlicher nicht sein könnten.
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Die Leiden(schaft) der jungen Gründer

27.11.2023 um 13:57, Jürgen Philipp
min read
Was treibt junge Menschen an, sich selbstständig zu machen? Welche Chancen haben sie? Ist Österreich ein Enabler oder Verhinderer von unternehmerischem Erfolg?

Grein an der Donau. Ein Juwel im Strudengau dessen Namen sich von „Grin“, also Gebrüll, ableitet. Zum Brüllen zumute war einem Einwohner der Stadt, als er sich vor fünf Jahren entschloss, eine Brauerei zu gründen. Sein Name passt dazu: Philipp Schreyer. Gleich gegenüber dem 1791 gegründeten Stadttheater, das älteste erhaltene bürgerliche Theater Österreichs, liegt das denkmalgeschützte Ackerbürgerhaus im Familienbesitz. Auch hinter dessen Mauern gab es ein Theater, genau gesagt eine Posse, die den Kampf und Krampf mancher Gründer mit Behörden beschreibt.

Es heißt immer: Gründet Jungunternehmen und Startups, aber mit diesem Amtsdeutsch und Bittstellertum werden viele Gründungen im Keim erstickt.

Philipp Schreyer, Gründer Ackerbürger Bräu Handels e.U.

Wenn Leidenschaft Leiden schafft
Philipp Schreyer spielte nicht nur in einer Punkband und ist Gemeinde- bzw. Stadtrat in Grein, er studierte vor allem Unternehmensführung und E-Businessmanagement und machte seinen Master in Management mit Spezialisierung auf Controlling in Krems. Eine scheinbar perfekte Basis, um ein Unternehmen zu gründen, und genau das war sein Plan. Er wollte seine Leidenschaft zum Bierbrauen zum Geschäft machen und eine Brauerei gründen. Der heute 35-Jährige kreierte vor fünf Jahren daher seine „Interpretation von Märzenbier“, entwickelte eine Rezeptur, baute seine Brauanlage aus und war bereit loszulegen: „Ich habe gesehen, es funktioniert. Wenn ich zwei Chargen à 1.800 Liter pro Monat verkaufen würde, könnte ich theoretisch davon leben. Als Akademiker hat mich das Handwerkliche immer gereizt.“ Doch dann kam die Behörde, und es startete eine wahre „Tour de Farce“, die sich mit Unterbrechungen über drei Jahre lang hinzog. Berge von Akten – die ganze Verfahrensdokumentation wurde nicht digital durchgeführt, sondern musste auf Papier viermal ausgedruckt werden – zeugen davon. Nachdem er von der BH Perg im Kreis geschickt wurde, die Lebensmittelbehörde grünes Licht gab und alle technischen Anlagen nach einem Spießrutenlauf abgenommen wurden, kam es zum Lokalaugenschein und zur Bauverhandlung, mehr als drei Jahre nach seinem ersten Vorstelligwerden. Ein reiner Formalakt? 28 Nachbarn waren dazu eingeladen, nur wenige kamen. Seitens der Behörde kamen ein Beamter, eine Protokollantin und ein Techniker. „Der Techniker meinte die Raumhöhe sei zu gering. Sie müsste 50 cm höher sein. Ich meinte: Das ist ein denkmalgeschütztes Haus, ich darf hier keine Umbauten vornehmen, soll ich etwa in die Tiefe graben?“ Dazu beanstandete er eine Malzmühle, die nicht im Innenraum stehen dürfte, weil sich das Malz selbst entzünden könnte. „Ich schrote 20 kg Malz, was soll sich da entzünden?

Ich nehme das Ding einfach, trage es nach draußen und nach 15 Minuten ist der Schrotdurchgang beendet, wo ist das Problem?“ Dann wurde ein fehlendes Gasflaschenlager bemängelt. „Der Techniker verwechselte dabei Propangasflaschen mit Kohlensäure, das war nur mehr kurios. Schließlich meinte er: Das ist eh nur zusammengekauftes Zeug, und der Herr von der BH meinte: So viel wird das nicht gekostet haben. Ich habe mich so was von verarscht gefühlt.“ Für das „zusammengekaufte Zeugs“ musste Schreyer 15.000 Euro investieren, mit all den behördlichen Auflagen und Nachbesserungen, die schon vor dem Lokalaugenschein immer wieder gefordert wurden, kostete ihn die Brauanlage, die er gewerblich nicht in Betrieb nehmen durfte, mehr als das Dreifache. Kosten, auf denen er sitzenblieb. „Ich habe 50.000 Euro investiert, ohne ein einziges selbst gebrautes Bier verkauft zu haben.“

Zum „Schreyen“
Schließlich ließ er sein Märzen in Lohnfertigung bei Loncium in Kärnten brauen und kann es heute als Handelsfirma vertreiben. „Man redet immer gerne über die Erfolgsstorys, aber nie über das Scheitern. Ich bin genug gescheitert und habe mich selbst oft hinterfragt. Jetzt habe ich trotzdem mein eigenes Bier.“ Wenn er nun bei seinem Lieblingswirt in Grein sein Ackerbürger Bräu Märzen trinkt, vergisst er die Leidensgeschichte. „Meine Freundin hat mich psychisch unterstützt und mir geholfen, meinen Traum zu verwirklichen, denn ich war wirklich fertig.“ Unterstützung bekam er auch von der WKO. „Die haben das auch nicht mehr verstanden. Ich hätte Franz Rummerstorfer von der Bezirksstelle in Perg früher ins Boot holen sollen. Er hat mich sehr unterstützt, aber natürlich kann auch er nicht auf die Behörde einwirken.“ Schreyer versteht heute noch nicht, was das Problem bei der Zulassung seiner Brauanlage war. Ein Knackpunkt war die Befeuerung der Anlage mit Gas. Trotz Nachrüstung auf eine Gasbefeuerung, die für den Innenraum zugelassen ist – mit weiteren nicht unerheblichen Kosten verbunden –, blieb es beim „Njet“ der Behörde. „Der Hammer ist ja der, dass etwa die Befeuerung von Brauanlagen mit Gas in den Bezirken unterschiedlich geregelt ist. Ein Braukollege in Steyr darf das in geschlossenen Räumen, in Perg darf man das nicht. Das ist einfach ein Wahnsinn.“

Daniela Six
Daniela Six wusste anfangs nicht, wie sie einen Fuß in die Filmszene bekommen sollte, bis sie sich auf ihre Stärken und ihren beruflichen Background besann.

Ich stecke mir für jedes Jahr ein Umsatz- und ein projektbezogenes Ziel. Langfristig ist es mein Plan, meine Projekte regulär ins Kino zu bringen

Daniela Six, Inhaberin Filmdosis e.U.

Nach drei Jahren sind noch acht von zehn aktiv
Auch wenn er kurz davorstand, hat Schreyer nicht aufgegeben. Laut dem Global Business Report von „Utility Bidder“ sind in Österreich 85,7 Prozent aller neu gegründeten Unternehmen nach dem ersten Jahr noch am Markt. Das ist Rang sieben in der EU. Alexander Stockinger vom WKO- Gründerservice kennt die Langzeitbetrachtung: „Nach drei Jahren sind noch 80,6 Prozent, nach fünf 69,4 Prozent am Markt.“ Gründe fürs Aufgeben kennt der Steuer- und Unternehmensberater Bernhard Ditachmair aus seiner Praxis: „Viele kleinere Dienstleister, vor allem aus dem Gesundheitsbereich oder der Kosmetik, hören relativ rasch wieder auf, weil ihnen die Kunden fehlen.“ Dass dennoch so wenige scheitern, erklärt sich Dietachmair auch mit erhöhter Sensibilität seitens des Finanzamts: „Einzelunternehmer müssen etwa das Formular Verf24, Kapitalgesellschaften Verf15 und Per- sonengesellschaften Verf16 ausfüllen. Verf24 ist ein standardisierter Fragebogen, der erhebt, ob Verluste oder Gewinne erwartet werden. Wenn Verluste erwartet werden, schaut man sich die Ausgabenstruktur an.“ Verluste, die sich bei Tätigkeiten, die einen Gewinn erwarten lassen, über drei Jahre erstrecken, können vom Finanzamt als Liebhaberei deklariert werden. „Der Zeitraum kann bei plausibler Gewinnprognose verlängert werden. Liebhaberei ist steuerlich nicht gegenrechenbar und man bekommt auch keine Vorsteuer zurück.“ Generell rät Ditachmair daher schon beim Antrag auf eine Steuernummer, einen Steuerberater ins Boot zu holen. „Gründer müssen vorsichtig agieren. Am besten haben sie einen Finanzplan, der dann mit dem Steuerberater gecheckt wird. Der Steuerberater ist schließlich auch so etwas wie der erste Unternehmensberater.“

85,7 Prozent

Junge Gründer sind besser vorbereitet
Alexander Stockinger sieht vor allem bei jungen Gründern einen klaren Plan. „Junge sind tendenziell besser vorbereitet. Sie recherchieren mehr und bereiten ihre Pläne gut auf. Das ist ein Unterschied zu Älteren, die teilweise komplett blank sind.“ Und die Gründer werden generell jünger: „Das Alter sinkt: Vor ein paar Jahren lag das Durchschnittsalter bei 39, jetzt bei 37 Jahren. Stockinger erklärt sich den Trend unter anderem mit mehr Sensibilisierung für Unternehmertum durch Schulen und Medien, dazu kommt der Drang nach mehr Selbstbestimmung und dass es mehr Rolemodels gibt. Zudem helfen „Förderungen und Betreuungseinrichtungen in der unternehmerischen Anfangszeit“. Die beliebtesten Branchen für Neugründungen sind übrigens: „Seit Jahren die Personenbetreuer auf Platz eins“, Platz zwei geht an UBIT „mit Schwerpunkt IT“ und auf Platz drei liegen die persönlichen Dienstleister, „hier fallen etwa die Energetiker hinein“. Mit viel Energie gründete auch Daniela Six.

Filmreife Karriere
Es geht von Grein stromaufwärts nach Linz. Die 36-jährige Daniela Six kann auf eine deutlich positivere Gründungserfahrung zurückgreifen als Philipp Schreyer, und das obwohl ihr Selbstständigkeit lange gar nicht in den Sinn kam. Dennoch wurde aus der Sozialarbeiterin eine Unternehmerin und Filmemacherin, die mit Filmdosis e. U. nun alten und neuen Job verbindet. Ihre Spezialität: Filme für den Sozial- und Gesundheitsbereich. Erst mit der Zeit erkannte sie diese Nische, die sie nun mit Leidenschaft ausfüllt. „Ich habe 2019 gegründet, die ersten Aufträge waren für 2020 geplant und dann kam Corona. Doch ich hatte Glück im Unglück, denn es rief mich das Ordensklinikum Linz an. Sie benötigten verschiedene Videos, in dem Krankheiten erklärt werden, weil das Personal keine Zeit hatte, Patientengespräche zu führen. Mit dem Medium Film hat man diese Lücke behoben.“

„Zuerst die Arbeit, dann das Spiel, gilt nicht mehr“
Aktuell arbeitet sie das erste Mal als Produzentin für die Doku „Stand your Ground“. „Ich kümmere mich um das Rundherum, die Kommunikation, Vermarktung, Sponsoren und Finanzierung.“ „Stand your Ground“ beleuchtet den Frauenfußball am Beispiel der Spielgemeinschaft Union Kleinmünchen/ Blauweiß-Linz. Finanziert wird er über Sponsoring und einer Crowdfundingkampagne und soll nächstes Jahr auf internationalen Festivals laufen. „Dokus sind meine Leidenschaft. Das Ziel von ,Stand your Ground‘ ist es, dass der Film von so vielen Menschen wie möglich gesehen wird.“ Auch wenn sie meist hinter der Kamera steht, hat sie ihre Hauptrolle als Unternehmerin gefunden. „Bei allem, was man tut, unterscheidet sich die Arbeit komplett zu vorher. Zuerst die Arbeit, dann das Spiel, gilt nicht mehr.“

Barberellas Barbershop
Tanja Steiner von Barberellas Barbershop saß einer Falschinformation auf, die einen langwierigen Umweg einbrachte. Heute ist sie dennoch restlos happy.

Fehlinformation zum „Haareraufen“
Nur rund 27 Kilometer von Daniela Six’ Büro in der Linzer Grillparzerstraße, wieder donauaufwärts, liegt Aschach. Ähnlich malerisch wie Grein und ähnlich sagenumwoben – angeblich ließ Dr. Faustus vom Teufel in Aschach eine Bowlingbahn auf der Donau errichten. Und es gibt auch ein bisschen Ähnlichkeit mit der Gründungsstory des verhinderten Bierbrauers Philipp Schreyer bei jener von Tanja Steiner, die direkt bei der Aschacher Kirche ihren Barberellas Barbershop betreibt. Die heute 25-Jährige musste ebenso Umwege gehen, bis sie sich ihren Traum erfüllen konnte. Trotz bester Vorbereitung bekam sie eine Fehlinformation. Sie müsse den Friseurmeister nachholen, und zwar für Damen und Herren, obwohl sie sich als Barbershop-Inhaberin ausschließlich auf Herren konzentriert. Ein Umweg, der sie viel Geld und Zeit kostete und mit einer eingeschränkten Gewerbeberechtigung endete – sprich: nicht nötig gewesen wäre. 2019 kam sie in ein Gründungsprogramm, 2020 fand sie in einem ehemaligen Blumenladen in Aschach ihren heutigen Firmensitz auf willhaben. „Es war das Erste, was ich mir angesehen habe, und es hat sofort gepasst.“ Im Juni 2020 – inmitten von Corona – unterschrieb sie den Pachtvertrag. Und eben jene Pandemie sollte ihr und dem ganzen Gewerbe zu schaffen machen. Die Kosten liefen, Hilfen waren für die Jungunternehmerin kaum gegeben, also hielt sie sich mit mobilem Friseurservice über Wasser. „Die Regeln haben sich für uns fast ständig geändert.“ Was blieb, waren die laufenden Kosten und die nötigen Investitionen in die Einrichtung ihres Ladens. Sie musste improvisieren und hatte Glück. „Ein Bekannter von mir hat einen alten Stadel abgerissen und ich konnte das Holz verwenden. Der Shop ist also mit 150 Jahre altem Holz verkleidet. Dazu gab er mir einen alten Schlitten mit, der nun als Garderobe dient.“

 

37 Jahre

Barberella: Alles Scheitel Wonne
Ende gut, alles gut? „Ja“, meint die Feldkirchnerin, die sich wünscht, dass alles so bleibt, wie es aktuell läuft. „Ich möchte ein gutes Leben leben. Mir geht es nicht darum, reich zu werden, sondern Spaß daran zu haben, mich weiterzubilden und vor allem, die Kunden zufriedenzustellen.“ Friseure gelten als glücklichster Beruf, weil man Menschen viel Freude bereiten kann. „Vor Kurzem hatte ich einen Kunden, der meinte: Es hat 43 Jahre lang gedauert, bis jemand meine Haare so schneidet, wie ich es will. Von solchen Komplimenten zehrt man lange.“ Mittlerweile hat sie fast 90 Prozent Stammkunden. „Dass so viele wiederkommen, ist das allergrößte Kompliment für meine Arbeit.“

 

Es ist nicht meine Welt, 40 Jahre lang in einem Job zu sein und sich 40 Jahre darüber zu beschweren. Ich will Selbstbestimmung statt Jammern.

David Bader-Egger, Geschäftsführer DoPetMe
DoPetMe
David Bader-Egger, Teresa Stockinger und Marco Benhammadi verbinden mit DoPetMe Nachhaltigkeit und Tierschutz.

Sie ließen die Katze aus dem Karton
Eine gute Dreiviertelstunde benötigt man mit dem Auto bis nach Ried im Innkreis. Eine Stadt, die bekannt für innovative Gründungen ist, die globale Weltmarktführer ebenso beheimatet wie Hidden Champions und auch so manch erfolgreiches Startup. Ob sie als Startup oder klassisches Unternehmen bezeichnet werden wollen, ist den Gründern von DoPetMe ziemlich egal. Das Unternehmen vertreibt im Web nachhaltige Katzenhäuser aus Karton samt Tierschutzaspekt. Die Gründer David Bader-Egger (26), seine Freundin Teresa Stockinger (28) und E-Commerce-Kenner Marco Benhammadi (26) verbindet eben nicht nur eine GmbH, die im April 2023 gegründet wurde, sondern auch die Liebe zu Katzen.

Katzenhaus
Das nachhaltige Katzenhaus von DoPetMe erobert neue Märkte. Das Startup bekam dafür eine Exportförderung.
69,4 Prozent

Schon mit 18 Unternehmer
Die Idee war geboren, der Prototyp gebaut, ein Lieferant gefunden. „Das war ein echter Glücksgriff. Man muss erst Lieferanten finden, die sich auf ein junges Unternehmen einlassen, das anfangs nicht die großen Stückzahlen bringt“, erzählt Geschäftsführer David Bader-Egger. Es ist nicht seine erste Gründung. Schon mit 18 hob der Absolvent der Maschinenbau-HTL die Stockanalyzer GmbH, die sich auf Aktienanalyse spezialisiert hat, aus der Taufe. „Am Anfang habe ich den Eltern das gar nicht erzählt. Ich habe es einfach gemacht und es läuft.“ Wie bei Stockanalyzer war auch bei DoPetMe viel Learning by Doing gefragt. „Wir haben fast alles selbst gemacht, das Design, die Plattform oder die Anbindung an die Zahlungsdienstleister. Alles mit YouTube-Videos und Shoppify-Learnings. Für die Plattform an sich brauchten wir also wenig Geld, investierten aber viel Zeit.“ Einen Shop zu bauen, um seine Produkte zu verkaufen, ist das eine, was viele Jungunternehmer aber unterschätzen, ist es, am Markt auch gesehen zu werden. Das gelang DoPetMe durch ein Bündel von Maßnahmen und professionelles Empfehlungsmarketing. DoPetMe konnte bereits mehrere Hundert Katzenhäuser verkaufen. Doch sich zufrieden zurückzulehnen ist nichts für das Gründerteam. „Wir müssen uns immer fragen: Was hätte der Kunde gerne? Jetzt produzieren wir gerade Fotos von eingefärbten und gemusterten Katzenhäusern. Zusätzlich sind wir dabei, einen Kratzbaum und ein Katzenbett aus Karton zu entwickeln. Man muss immer etwas neues bieten.“ Stets „eingebaut“ ist bei DoPetMe der Tierschutz. Noch ist die Spende am Ende der Kauftransaktion freiwillig, künftig will DoPetMe aber mehr. „Wenn wir ein bisschen größer sind, wollen wir selbst einen Teil des Umsatzes an den Tierschutz spenden.“

„Es war nie mein Plan, den Weg der Sicherheit zu gehen“
Das Team hat klare Ziele: „Ich bin kein Freund eines Businessplans, weil man finanziell nie abschätzen kann, wie es wirklich werden wird. Es ist aber trotzdem wichtig, eine Leitschnur zu haben, weil man wissen muss, wohin man will, und man eine Art Fahrtrichtung braucht. Gerade wenn man zu dritt ist, ist es zentral, weil jeder vielleicht andere Ziele hat. Man muss sich akkordieren.“ Und man muss vorbereitet sein. Was ist, wenn DoPetMe plötzlich durch die Decke geht? „Wir haben vorgesorgt. Wir haben ein kleines Lager. Das ist zwar ein Kostenfaktor, aber wir könnten innerhalb von einer Woche ca. 1.000 Katzenhäuser produzieren.“ DoPetMe scheint für alle Eventualitäten gerüstet zu sein. Obwohl Bader-Eggers Kompagnons anfangs von Unternehmertum nicht restlos überzeugt waren, ziehen nun alle an einen Strang. Es war nie mein Plan, den Weg der Sicherheit zu gehen. Mein Ziel ist die finanzielle Freiheit. Selbstständigkeit heißt eben auch, alles selbst in der Hand zu haben. Das ist der Punkt.“ Zu diesem Mindset kam der 26-Jährige durch viele Bücher: „Bücher, die mein Denken geprägt haben.“ Ein Denken, das er weitergeben will: „Ich habe dazu selbst zwei Bücher geschrieben: Das neueste heißt: ,Es liegt an dir‘.“ Ein Buchtitel, der sich wie kaum ein anderer dafür eignet, eine Story über Gründer auf den Punkt zu bringen.

 

Bernhard Ditachmair

Gründer müssen vorsichtig agieren. Am besten haben sie einen Finanzplan, der dann mit dem Steuerberater gecheckt wird.

Bernhard Ditachmair, Geschäftsführer Ditachmair & Partner