Bilanz 2021: Flugzeughersteller FACC ist zurück
Seit Beginn der Pandemie kämpft die Luftfahrtbranche um ihr Weiterbestehen. Auch für FACC standen einige Herausforderungen auf der Agenda. Nach einem verpatzten Geschäftsjahr 2020, wurde jedoch im Vorjahr wieder ein deutlich positiveres Ergebnis erzielt. 497,60 Millionen Euro Umsatz konnten generiert werden. Das EBIT liegt bei einem Plus von 4,3 Millionen Euro. Damit konnten die prognostizierten Umsatz- und operativen Ergebnisziele erreicht werden. „In einem herausfordernden Marktumfeld haben sich unsere Markteinschätzungen bestätigt. Auch der von den Kunden bestätigte steigende Bedarf an Kurz- und Mittelstreckenflugzeugen für die kommenden Jahre deckt sich mit unseren Einschätzungen zum Markt, “ berichtet CEO Robert Machtlinger. Negativ auf die Bilanz wirkte sich hingegen der stetige Rechtsstreit seit dem Jahr 2008 aus.
Neuaufträge in Milliardenhöhe
Wesentlich für die erfolgreiche Entwicklung des Unternehmens waren wichtige Neuaufträge. Insgesamt wurden strategische Zusammenarbeiten im Wert von einer Milliarde Euro lukriert. Darunter ein Auftrag für die neue Falcon 10x von Dassault Aviation oder die Fertigung von Leitwerkskomponenten für den Airbus A220 bis hin zur Lieferung der Gesamtkabine des Bombardier Challenger 3500 Business Jets. Auch im weltweiten Zukunftsmarkt in der Raumfahrt kann FACC mitmischen. Das Unternehmen übernimmt die Fertigung von Strukturbauteilen der Ariane 6 von der ArianeGroup. In der FACC Strategie 2030 hat sich das Unternehmen das Ziel gesetzt, zusätzlich zum Bereich Space auch das Segment Urban Air Mobility zu erschließen. Mit der Steigerung der Marktanteile im Kernmarkt und Investitionen in Forschung & Entwicklung im Ausmaß von 23,4 Millionen Euro wurden wesentliche Akzente gesetzt.
Investition in Standorte
Gleich zwei neue Betriebsstandorte wurden 2021 eröffnet. Ein Werk in Melbourne in Florida, um Reparaturarbeiten und Nachrüstarbeiten im Business Jet Segment durchzuführen. Aufgrund der Kundennähe zu Partnern wie Bombardier oder Embraer ist der Standort ein wichtiger Meilenstein. In Europa wurde in Jakovlje in Kroatien das neue Werk 6 eröffnet. Hier wurden 12,5 Millionen Euro investiert.
Wachstum für 2022 erwartet
Die Marktaussichten für das heurige Jahr sind positiv. Kurz- und Mittelstreckenflüge werden sich weiter stabilisieren. Airbus rechnet mit 39.000 neuen Flugzeugen bis 2040. Das Business Jet Segment liegt im Vorkrisenniveau. Aufgrund dieser positiven Aussichten sowie der strategischen Neuausrichtung und der Erschließung weiterer Geschäftsfelder erwartet FACC für 2022 ein Umsatzwachstum von 10 Prozent. Aufgrund der guten Auftragslage werden allein in Oberösterreich 200 neue Mitarbeiter eingestellt und mit weiteren Investitionen in Technologie und Wachstum das Kerngeschäft sowie die Bereiche Urban Air Mobility und Space ausgebaut.