Erschreckend: Lebensmittel nicht mehr leistbar
Die Teuerungswelle trifft immer mehr Wiener. Immer mehr Menschen aus der Mitte der Gesellschaft müssen sich beim Einkauf einschränken und das Angebot von Sozialmärkten in Anspruch nehmen. Nun schlägt die Wiener Tafel, die bereits über 20.000 Menschen in über 100 Einrichtungen kostenlos mit geretteten Lebensmitteln versorgt, Alarm.
Leerer Kühlschrank am Ende des Monats
Bei fehlender Unterstützung werde sich die Ernährung betroffener Menschen sowohl quantitativ als auch qualitativ verschlechtern, sagt Alexandra Gruber, Geschäftsführerin der Wiener Tafel. „Eine vollwertige Ernährung ist grundlegend für ein gesundes Leben. Für immer mehr Personen entscheidet jedoch die finanzielle Lage, nicht Genuss oder Gesundheit, welche Lebensmittel auf den Tisch kommen. Vor allem gegen Ende des Monats wird die Ernährung in betroffenen Haushalten noch einfacher und einseitiger und besteht manchmal nur noch aus Nudeln oder Toastbrot. Der Gesundheitszustand von Menschen in Armut ist dreimal schlechter als bei höheren Einkommen.“
Ernährungsarmut
Laut einer Erhebung der Statistik Austria kann sich bereits landesweit etwa eine halbe Million Menschen schon jetzt jeden zweiten Tag keine Hauptmahlzeit mehr leisten können. Diese leiden daher verstärkt an Müdigkeit, Schwindel und Energielosigkeit. Zudem würden laut Tafel auch psychischen Belastungen und Stress zunehmen. Besonders belastet sind Kinder, die unter Schlafstörungen leiden würden und sich in der Schule nicht mehr konzentrieren können und gleichzeitig anfälliger für Krankheiten werden.
Soziale Ausgrenzung
Wer beim Essen knausern muss, ist auch sozial schnell benachteiligt. „Das bedeutet, dass man nie für Freunde kochen, nie mit der Familie auf ein Eis gehen oder den Kindern eine Geburtstagstorte backen kann“, so Gruber.
Wiener Tafel bietet um Unterstützung
Unter Druck steht aufgrund der angespannten Situation auch die Wiener Tafel selbst – und bietet um mehr Unterstützung. Die Spenden würden oftmals nicht mehr reichen, um den wachsen Bedarf abdecken zu können, sagt die Geschäftsführerin. Zudem sei man auch mit höheren Preisen für Lagerraummieten und den Transport betroffen.