IV: Symptome mit Geld zuschütten geht nicht mehr
„Die Welt, wie wir sie bis 2019 gekannt haben, sie kehrt nicht wieder! Die Welt wird multipolarer und Europa, Österreich und jedes Unternehmen muss seinen neuen Platz finden“, so der Präsident der Industriellenvereinigung Wien, Christian C. Pochtler, in seiner Rede bei der Ordentlichen Vollversammlung der IV-Wien am 19. November 2024. Man habe es in den vergangenen Jahren verabsäumt, sich in einer durch multiple Krisen veränderten Welt anzupassen. Stattdessen habe die Politik versucht „Symptome mit immer mehr Geld zuzuschütten, statt über die strukturellen Ursachen nachzudenken“, so Pochtler. Infolgedessen steige nun die Staatsschuldenquote, „staatlichen Ausgaben werden nicht mehr durch eine wachsende Wirtschaft gedeckt“. Mit mutigen Reformen gelte es nun, den Wirtschaftsstandort Österreich wieder wettbewerbsfähig zu machen, wie der Präsident forderte. Eine neue Bundesregierung müsse „an allen verfügbaren Stellschrauben drehen."
Pochtler: Politik muss liefern!
„Wir in der Industrie verstehen Fortschritt, Anpassung und Reformfreudigkeit – sie sind Teil unserer unternehmerischen DNA. Jetzt muss auch die Politik liefern,“ so Pochtler. Wenn eine neue Bundesregierung konsequent und beharrlich die bekannten Megabaustellen in Angriff nehme, dann „haben wir die Chance, bis zum Ende dieses Jahrzehnts wieder ein wohlhabendes und modernes Land mit Zukunft im Herzen Europas zu sein“, betonte der Präsident.
Lob für die Stadt Wien: "Wir finden immer ein offenes Ohr!"
Abschließend wandte sich der IV-Wien Präsident in seiner Rede noch direkt an den Keynote-Speaker Michael Ludwig: "Man ist nie in allen Themen einer Meinung, aber eines möchte ich hervorheben: Die Stadtregierung arbeitet – proaktiv und mit Nachdruck – gemeinsam mit der IV Wien, die industrielle Basis in Wien zu halten und weiter auszubauen." Dies sei keineswegs selbstverständlich, in vielen anderen europäischen Großstädten wurde die Industrie aus den Städten verbannt, nicht so in Wien. "Wir finden für unsere Anliegen immer ein offenes Ohr. Dafür gebührt im Besonderen unserem Bürgermeister Michael Ludwig und Stadtrat Peter Hanke unser Dank."