Demo: Stillende Mütter erobern Heldenplatz
Mamas, die in der Öffentlichkeit ihr Baby stillen: Das bringt nicht nur in den besonders prüden Ecken der USA das Blut manch selbsternannten Wächter der guten Sitten in Wallung. Auch hierzulande erleben Frauen, die der natürlichsten Sache der Welt im öffentlichen Raum nachgehen, oftmals einen Sturm der Entrüstung. Bei einem „Still-in“ am 8. August wollen Mamas – und wohl auch der eine oder andere Papa – auf das Problem aufmerksam machen. Start ist um 15 Uhr am Heldenplatz; erhobenen Hauptes und mit stolzer Brust.
Zwei Drittel aller stillenden Mütter sind betroffen
Ein aktuell diskutierter Fall einer Mutter, die ihren Sohn bei einer Tauffeier in einem Wiener Lokal gestillt hat und dabei mit dem Kellner in Clinche geraten ist, ist da nur die Spitze des Eisberges. So sollen laut der Untersuchung eines Babyartikel-Herstellers bereits zwei Drittel der österreichischen Mütter, die in der Öffentlichkeit gestillt haben, negative Erfahrungen gemacht haben.
Doch auch wenn es zu keinen Reaktionen aus dem Umfeld kommt, fühlen sich viele Frauen beim Stillen außerhalb der eigenen vier Wände unwohl. Einem Drittel aller Befragten ist dies unangenehm.
„Still-in“ will Tabu-Thema aufbrechen
Zahlen, die Hebammen und ihre Mitstreiterinnen jetzt auf die Straße bringen. Ziel des „Still-in“ sei es, eine Debatte anzustoßen und für eine Normalisierung des Stillens zu werben, so die Initiatorinnen. Die Organisatoren hoffen auf rege Teilnahme von Eltern, Stillgruppen und Unterstützern aus dem medizinischen Bereich.