Fünf Jahre Begegnungscafé für 24-Stunden-Hilfen
Vor fünf Jahren wurde das Begegnungscafé für 24-Stunden-Betreuerinnen in Brand ins Leben gerufen. Seither steht den Frauen, die vorwiegend aus Rumänien, Polen, Ungarn oder aus der Slowakei kommen, ein Raum für Austausch, Weiterbildung und Feierlichkeiten zur Verfügung. „Das Angebot ist eine Wertschätzung ihrer unverzichtbaren Arbeit und soll ihnen ein kleines Stück Heimat vermitteln“, sagt die Initiatorin.
Als sie vor fünf Jahren ein Begegnungscafés für 24-Stunden-Hilfen im Brandnertal initierte, war Susanne Böhler-Salomon damit die erste in Vorarlberg. Inzwischen gibt es mehrere im Land. Im Brandnertal arbeiten derzeit 13 24-Stunden-Hilfen. Sie versorgen Patient:innen, die zu Hause leben, aber rund um die Uhr Betreuung brauchen. Die Betreuerinnen – zurzeit sind es nur Frauen – verbringen die Hälfte des Jahres in ihren Wohnorten in Rumänien, Polen, Ungarn oder in der Slowakei, die andere Hälfte an ihren Einsatzorten in Brand oder Bürserberg. „Sie halten unser ambulantes System am Laufen. Ohne sie würde es nicht gehen“, bekennt Böhler-Salomon.
Praktische Unterstützung
Susanne Böhler-Salomon ist diplomierte psychiatrische Gesundheits- und Krankenpflegerin und Pflegeleiterin. Gemeinsam mit Martha Fritsche, Einsatzleiterin des Mobilen Hilfsdienstes, organisiert sie neben dem Begegnungscafé auch Ausflüge, Erste-Hilfe-Kurse oder Impulsvorträge über Demenz. Auch Fragen, was Betreuerinnen tun können, um eine Blutung zu stillen oder wo sie bei Notfällen anrufen können, werden beantwortet. „Es geht aber auch um Vernetzung untereinander, um den Austausch mit Kolleginnen und eine schöne gemeinsame Freizeitgestaltung“, betont Susanne Böhler-Salomon.
Brand und Bürserberg sind seit 2015 im Landesprogramm familieplus aktiv, um noch familienfreundlicher zu werden. Die familieplus-Teams werden dabei von einer vom Land beauftragten Gemeindebegleiterin unterstützt. Im Fokus stehen Bereiche, die die Lebensqualität für Familien beeinflussen können: beispielsweise Kinderbetreuung, Bildung, Nahversorgung, Mobilität und Wohnraum. „Integration gehört ebenso dazu. Mit dem Begegnungscafé wollen wir diesem Ziel ein Stück näherkommen“, betont der Brandner Bürgermeister Klaus Bitschi.
Wertschätzung ausdrücken
Bitschi hat vor fünf Jahren spontan einen Raum zur Verfügung gestellt, um Susanne Böhler-Salomons Idee umzusetzen. Der Raum verfügt u.a. über eine Küche. So konnten ihn die Frauen für ein Weihnachtsfest nutzen. „Der Raum ist eine einfache Maßnahme, die uns nichts kostet und Anerkennung für die wertvolle Arbeit ausdrückt, die die Betreuerinnen leisten“, sagt Klaus Bitschi.
Für die erfahrene Pflegeleiterin Susanne Böhler-Salomon ist es „eine Win-win-Situation. Die Frauen sehen, dass ihre Arbeit geschätzt wird, und stehen auch mal schwierigere Betreuungssituationen durch“. Ihre Hoffnung ist, „dass das Angebot noch mehr genutzt wird und die Frauen so ein kleines Stück Heimat finden können“.
Infos: www.brand.at und www.familieplus.at