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In Bludenz dreht sich in der zweiten August-Woche wieder alles um die Welt des Kurzfilms.
In Bludenz dreht sich in der zweiten August-Woche wieder alles um die Welt des Kurzfilms.
In Bludenz dreht sich in der zweiten August-Woche wieder alles um die Welt des Kurzfilms.
Anna Salcher/ALPINALE

ALPINALE: Bludenz wird zur Filmstadt

07.08.2023 um 11:00, Weekend Magazin Vorarlberg
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Die ALPINALE macht kurze Filme ganz groß: Fünf Tage voller faszinierender Geschichten, kreativer Filmkunst und inspirierenden Begegnungen.

Vom Dienstag, den 8. August, bis Samstag, den 12. August 2023, verwandelt sich der Remise-Vorplatz in Bludenz in eine atemberaubende Kulisse für die 38. Ausgabe des international renommierten ALPINALE Kurzfilmfestivals. Während dieser Tage rückt die Welt des Kurzfilms in den Vordergrund und verspricht cineastischen Genuss vom Feinsten, gepaart mit einer außergewöhnlichen Atmosphäre und der malerischen Kulisse der Alpenstadt.

62 Kurzfilme

Die ALPINALE feiert das Kurzfilmgenre in seiner ganzen Vielfalt und Intensität, wobei 62 herausragende Kurzfilme aus 1100 Einreichungen, die sorgfältig von dem ehrenamtlichen Team ausgewählt wurden, das Publikum in ihren Bann ziehen werden. „Der Kurzfilm ist eine einzigartige Kunstform, die in wenigen Minuten eine bewegende Welt mit fesselnder Stimme erschafft“, beschreibt Manuela Mylonas, ALPINALE-Festivalleiterin und Vereinsobfrau.

Das Publikum darf sich auf eine breite Auswahl an Kurzfilmen freuen.
Das Publikum darf sich auf eine große Auswahl an Kurzfilmen freuen.

 Die ALPINALE dient als kultureller Treffpunkt und Plattform für Filmschaffende aus aller Welt. Es bietet den idealen Rahmen für einen lebhaften Austausch von Wissen und Ideen und inspiriert sowohl Filmemacher als auch Zuschauer. Bürgermeister Simon Tschann dankt für die Zusammenarbeit mit der Kulturabteilung und dem Bludenzer Stadtmarketing: „Die ALPINALE zeigt Jahr für Jahr was mit Begeisterung, Enthusiasmus und vor allem mit dem Engagement vieler freiwilliger Helfer möglich ist. Vor 38 Jahren hat das Festival mit einer einfachen Idee einer Hand voll filmbegeisterter Bludenzer gestartet. Heute präsentiert uns das Team ein top organisiertes internationales Kurzfilmfestival.“

Vielfalt im Programm

Das Programm des Festivals ist so vielfältig wie die Filme selbst. Verschiedene Veranstaltungen, darunter Filmgespräche, Drehbuchworkshop und eine Sonderausstellung für Virtual Reality-Produktionen, bereichern das Festivalprogramm und ermöglichen einen Einblick in die kreativen Prozesse hinter den Filmen. Im Mittelpunkt stehen natürlich die internationalen Kurzfilme, die unter freien Himmel vor der Remise oder im Stadtsaal gezeigt werden. In der Remise sind lokale Produktionen aus Vorarlberg zu sehen, während am Freitag ein Kinderkino mit einem kreativen Rahmenprogramm auf junge Besucher wartet. Hier können Kinder ab 6 Jahren unter Anleitung ihr eigenes „Steckeneinhorn“ basteln und im Anschluss die Vorführung der Kinderkurzfilme genießen. Auch Horror-Filmfans kommen auf ihre Kosten, kurz vor Mitternacht sorgen am Freitag gruselige Kurzfilme für Alpträume.

Das „Goldene Einhorn“ als Preis für die besten Filme.
Das „Goldene Einhorn“ als Preis für die besten Filme.

„Goldenes Einhorn“

Bei der Preisverleihung am Samstagabend werden die Gewinnerfilme noch einmal gezeigt. Das Publikum wählt die Favoriten in den beiden Kategorien „Kinderfilm“ und „Internationaler Wettbewerb“. Eine Jury fokussiert sich auf die Kategorien Kurzspielfilm und Animation, während eine zweite Jury in der Kategorie „Horror“ das „blutige Goldene Einhorn“ verleiht und den besten „VR“-Film sowie die beste Vorarlberger Filmproduktion auswählt. „Als Bludenzer Kulturstadt freut es mich sehr, dass auch heuer wieder der beste Vorarlberger Kurzfilm in einer eigenen Wertung ausgezeichnet wird und auch ein Preisgeld erhält”, erklärt Cenk Dogan.

Tickets und Infos zum Programm: www.alpinale.at

Was erwartet die Besucher:innen?

Eine emotionale Achterbahnfahrt der Geheimnisse und Enthüllungen

Das ALPINALE Kurzfilmfestival eröffnet am Dienstag, 8. August, mit der französischen Animation „Home of the Heart“ zum Thema Immigration und Identität, dargestellt über einen Einwanderer und sein metaphorisches Herz. Darauf folgt das intensive Drama „Voices“, welches die Grenzen der Verantwortung hinterfragt. Die Animation „The Record“ führt uns durch eine Reise in die Vergangenheit, während „Istina“ die harten Realitäten des Journalismus in einem feindseligen Umfeld beleuchtet. „Crab“ erforscht die schicksalhafte Dynamik zwischen Menschen und Tieren, während „Die Schule brennt und wir wissen warum“ und „Ein Mord frei“ provokante Einblicke in Machtspiele und gesellschaftliche Normen bieten.

Fantasievolle Welten und mitreißende Spannung

Die Animation „One Last Wish“, einer bittersüßen Animation über die Macht von Wünschen, eröffnet den Mittwoch. Darauf folgt „Mitläufer“, ein packendes Drama über Loyalität und Verdacht. „Radio Silence“ und „Lockpickers“ betrachten beide die Folgen von Beziehungsenden und häuslicher Gewalt, während „Scale“ in die dunkle Welt der Drogenabhängigkeit eintaucht. Mit „Ciela“ erleben wir die Magie und die Konsequenzen der kindlichen Fantasie. „Kolaj“ beschäftigt sich mit dem Erwachsenwerden und der komplexen Wahrnehmung von Menschen, während „Mach‘s Licht aus!“ den allzu menschlichen Wunsch nach Privatsphäre thematisiert.

Geheimnisse enthüllt und überraschende Wendungem

Der Donnerstag beginnt mit einer Pflegekraft in „Würdenbewahrerin“, die mit Zeitdruck und harten Entscheidungen konfrontiert ist. Im Kontrast dazu steht der eskalierende Konflikt im israelischen „Friendly Fire“, der durch ein scheinbar harmloses Fußballspiel ausgelöst wird. Diese Thematik der Konfrontation zieht sich durch das Abendprogramm und manifestiert sich in der Begegnung mit Rassendiskriminierung in „Black Soldier“ und der Ignoranz der Mitfahrer in „Busline 35A“. „Die allerlangweiligste Oma auf der ganzen Welt“ beschäftigt sich mit der Konfrontation mit dem Tod. Der Tag endet mit „Nackte Männer im Wald“, einer turbulenten Beziehungsgeschichte mit einer ungewöhnlichen Wendung.

Potpourri aus Drama, Intrigen und der Macht der Lügen

„The Bridge“ führt uns am Freitag durch die Erlebnisse eines 10-jährigen Waisenjungen während des Krieges, während „Erlkönigin“ das ideologische Dilemma einer Mutter gegenüber ihrer kranken Tochter darstellt. „Demon Box“ gibt uns einen Einblick in die harte Realität des Filmemachens, während „White Lie“ und „Das andere Ende der Straße“ uns mit der bitteren Wahrheit der Ungleichheit und des Mobbing konfrontieren. Und schließlich sorgen „Franky“ und „For Pete‘s Sake“ mit ihren unerwarteten Wendungen für eine humorvolle Auflockerung am Ende.

Vorarlberger Kurzfilme

Mit der Kategorie „v-shorts“ bietet die ALPINALE der jungen Vorarlberger Filmszene seit 2005 eine eigene Plattform und die Möglichkeit, ihre Werke auf der großen Leinwand zu präsentieren. Der beste Film wird mit einer Trophäe in Form einer Filmklappe und einem Preisgeld von 500 Euro ausgezeichnet. Dieses wird von der Fachvertretung der Film- und Musikwirtschaft der Wirtschaftskammer Vorarlberg und vom Filmwerk Vorarlberg zur Verfügung gestellt. 

Die regionalen v-Shorts laufen am Mittwoch und Donnerstag (ab 17:30 Uhr) in der Remise und bieten eine breite Palette an Themen, die von Freundschaft und Liebe über gesellschaftliche Themen wie Geschlechterzuschreibungen und Vorurteile bis hin zu Themen wie Depression und moralische Prüfungen reichen. Der Fokus liegt auf Themen, die mit dem menschlichen Zustand verbunden sind, wie innerer Konflikt, persönliches Leid, Scheitern und Überwindung. Die Filme schärfen das Bewusstsein für diese Themen und regen die Zuschauer zum Nachdenken und zur Reflexion an.

Das Kinderkurzfilmprogramm

Am Freitag Nachmittag werden in der Remise Kinderkurzfilme gezeigt. Davor findet ein Bastelworkshop statt.

In „Alphons‘ Abenteuer - Der mythische Vogelgott“ sucht Alphons nach dem mythischen Maya-Vogelgott ‚Kukul‘, der über den mexikanischen Dschungel herrscht und möchte diesen um jeden Preis einfangen. Als nächstes folgt „Herr Schnurrs magischer Koffer“, in dem Leyla eine Lösung für die angespannte Situation ihrer Familie sucht und dabei das magische Geheimnis ihrer Katze entdeckt, nachdem ihre Großmutter im Rollstuhl aus dem Krankenhaus zurückkehrt. In „T-Rex“ geht es um einen T-Rex, der leider sehr schlecht im Basketballspielen ist. „Oliver auf Kammerjagd“ erzählt die Geschichte von Oliver, der sich anfangs nicht für die kleine Stadt interessiert, in die er gerade gezogen ist, bis er Fiona trifft, die magische Schädlingsbekämpferin der Stadt. In „Stadtpinguin“ fantasieren zwei Schwestern in ihrer heißen Wohnung über die möglichen Abenteuer ihres verlorenen Spielzeugpinguins in der Außenwelt. „Kayak“ ist eine Animation über eine Kajaktour eines Vaters mit seinem Baby, die sich als echtes Familienabenteuer entpuppt. Zum Abschluss steht „Luce and the Rock“ auf dem Programm, in dem ein riesiger Stein plötzlich inmitten des friedlichen kleinen Dorfes liegt, in dem Luce lebt, und die Dorfbewohner ihre Häuser nicht mehr verlassen können. Luce ist wütend und will, dass der Stein verschwindet.

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