Vertrauensfrage: ÖVP-Drexler rudert zurück
Am Tag nach der Wahlschlappe bei der steirischen Landtagswahl hat ÖVP-Spitzenkandidat und Landesparteichef Christopher Drexler die Vertrauensfrage gestellt. Die steirische Parteispitze habe dem Noch-Landeshauptmann einstimmig das Vertrauen ausgesprochen, so Drexler, der sich bereits am frühen Nachmittag der Presse stellt. Er wolle jetzt mit der FPÖ in Verhandlungen gehen.
Verantwortung für Niederlage
Man habe sich im Gremium zum Wahlergebnis beraten und festgestellt, dass man "herbe Verluste" erlitten habe. "Ich bin der Spitzenkandidat, also habe auch ich diese Landtagswahl verloren", schlägt der steirische VP-Chef heute deutlich zahmere Töne als noch am Vorabend an. In einer Rede nach den ersten Hochrechnungen hatte dich Drexler zuvor noch als "Bauernopfer der Republik" gewähnt und mit seiner Meinung, wer Schuld an der Wahlschlappe habe, nicht hinterm Berg gehalten. Heute spricht er von einer "zugespitzten Aussage". Es habe wie bei jeder Landtagswahl bundespolitische Einflüsse gegeben, diesmal seien sie besonders groß gewesen. "Da bin ich, glaube ich nicht der einzige, der das so sieht."
Man habe jetzt eine Reihe Analysen dazu durchgeführt. "Wir akzeptieren dieses Wahlergebnis nicht nur, sondern haben auch tiefen Respekt vor der Entscheidung der Wäherinnen und Wähler", macht Drexler heute klar. "Wir nehmen diese schweren Verluste mit Demut entgegen."
Kein Rücktritt
Ein Rücktritt steht für ihn nach der desaströsen Wahlschlappe nicht (mehr) im Raum: "Der Landesparteivorstand hat mir auf meine Vertrauensfrage hin einstimmig das Vertrauen ausgesprochen und hat mich beauftragt, im Namen der steirischen Volkspartei Verhandlungen zu führen."
Ball liegt bei FPÖ
Er wolle nun zügig in Gespräche mit den Freiheitlichen treten. Der Ball dazu liege dafür selbstverständlich bei Mario Kunasek, Spitzenkandidat des Wahlsiegers FPÖ. Ob er sich vorstellen könne, Landeshauptmannstellvertreter unter einem blauen Landesboss Kunasek zu machen, lässt Drexler heute offen.