Gastropleite: Café Sacher schließt
Die angespannte Wirtschaftslage hinterlässt weiterhin deutliche Spuren – auch mitten in der Grazer Innenstadt. In der Herrengasse, Herzstück der steirischen Landeshauptstadt, kündigt ein traditionsreiches Kaffeehaus das Ende an: Das Café Sacher Graz schließt nach über zwei Jahrzehnten seine Türen. Die Entscheidung wurde im Jänner nach intensiven wirtschaftlichen Überlegungen getroffen.
Abschied nach 22 Jahren
Seit 2002 war das Café Sacher, Ableger des berühmten Wiener Sachers, fixer Bestandteil der Grazer Innenstadt. Mitten im Rathauskomplex gelegen, bot das Lokal nicht nur ein elegantes Interieur, sondern auch einen ruhigen Gastgarten im Innenhof. Als Ableger des weltberühmten Wiener Originals war das Café sowohl bei Touristen als auch bei Grazer Stammgästen beliebt. Trotz des Renommees und durchgehender Öffnungszeiten an sieben Tagen pro Woche konnte das wirtschaftliche Überleben letztlich nicht mehr gesichert werden. Nach 22 Jahren Betrieb fällt nun der Vorhang. Am 18. April hat man das letzte Mal offen.
Kein Weg in die Gewinnzone
Trotz aller Bemühungen hat sich die Bilanz nicht ins Positive drehen lassen. „Wir haben sorgsam und ausführlich jede Möglichkeit geprüft, das Kaffeehaus in die Gewinnzone zu bringen. Leider haben wir keine Ansätze gefunden, die dies erstmals seit der Eröffnung im Jahr 2002 realisierbar erscheinen lassen", erklärt Matthias Winkler, CEO der Sacher Gruppe. Weder Umsatzzuwächse noch Einsparungen im nötigen Ausmaß seien machbar gewesen. Die Entscheidung sei das Resultat einer „ehrlichen wirtschaftlichen Bewertung“. Von der Schließung betroffen sind 16 Mitarbeiter. Ob und wann ein Nachfolger für das leer werdende Lokal feststeht, ist derzeit offen.