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Blumen und Straßenabsperrungen am Tatort in Vancouver
Ein Mann ist in eine Menschenmenge gerast.
Ein Mann ist in eine Menschenmenge gerast.
ANDREW CHIN/APA

Amokfahrt in Vancouver: Kind (5) unter den Opfern

28.04.2025 um 08:05, Julia Klein & APA, Red
2 min read
In Vancouver ist ein Mann in eine Menschenmenge gerast: Elf Menschen sind gestorben, es gibt zahlreiche Verletzte. Der Mann war der Polizei bekannt.

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Nach seiner tödlichen Fahrt in eine Menschenmenge in der kanadischen Stadt Vancouver muss sich der Verdächtige wegen mehrfachen Mordes verantworten. Die Staatsanwaltschaft der Provinz British Columbia erhob gegen den 30-jährigen Mann einen Tag nach dem Vorfall Anklage wegen achtfachen Mordes zweiten Grades - eine Zwischenstufe zwischen Mord und Totschlag, wie die Polizei von Vancouver mitteilte. Der Mann befinde sich weiter in Untersuchungshaft.

Mindestens elf Tote

Weitere Anklagen werden den Angaben zufolge erwartet. Von einem Terroranschlag geht die Polizei nicht aus. Der aus Vancouver stammende Mann war am Samstagabend (Ortszeit) - kurz vor der Parlamentswahl am heutigen Montag - mit einem Auto in die Menschenmenge des Straßenfests der philippinischen Gemeinde der Stadt gefahren und hatte dabei mindestens elf Menschen getötet.

Festnahme am Tatort

Mehr als zwei Dutzend Menschen wurden zudem verletzt, einige schwer. Das bisher jüngste Opfer sei ein fünf Jahre altes Kind, das älteste 65 Jahre alt, teilte die Polizei mit. Nicht alle Opfer hätten bisher identifiziert werden können. Der Mann war noch am Tatort festgenommen worden, nachdem er von Umstehenden festgehalten worden war.

Sicherheitskonzept wird überprüft

Nachdem der Bluttat bei einem Straßenfest der philippinischen Gemeinde soll das Sicherheitskonzept von Vancouver grundlegend überprüft werden. Dabei sollten unter anderem „Barrieren, Verkehrssicherheit und Sicherheitschecks” unter die Lupe genommen werden, sagte Bürgermeister Ken Sim am Sonntag. „Unsere oberste Priorität ist und wird immer der Schutz der Bewohner von Vancouver sein.”

Keine Hinweise auf Gefährdung im Vorfeld

Sowohl die Polizei als auch Einrichtungen für psychische Gesundheit in der Stadt hatten nach offiziellen Angaben in der Vergangenheit schon mehrfach mit dem mutmaßlichen Täter zu tun gehabt. Seiner Einschätzung nach war das Sicherheitskonzept für das Straßenfest angemessen, sagte Vize-Polizeichef Steve Rai. Es sei immer eine familienfreundliche Veranstaltung gewesen und es habe auch diesmal keine Hinweise gegeben, die anderes vermuten lassen hätten. „Wir wollen nicht bei jeder Veranstaltung in Vancouver die Menschen in einen Käfig sperren.”

Politische Reaktionen

Heute wird in Kanada ein neues Parlament gewählt. Premierminister Mark Carney, der für die Liberale Partei antritt, wollte am Sonntagabend (Ortszeit) nach Vancouver kommen. Der Spitzenkandidat der kleineren New Democratic Party, Jagmeet Singh, kündigte an, an einer Gedenkveranstaltung teilnehmen zu wollen. Er hatte das Straßenfest nach eigenen Angaben nur Minuten vor der Bluttat verlassen.

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