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NEOS-Spitzenkandidatin Emmerich und SPÖ-Bürgermeister Michael Ludwig freuen sich lachend über das Wahlergebnis
Die SPÖ hat den ersten Platz klar verteidigt, die NEOS fahren ein Rekordergebnis ein.
Die SPÖ hat den ersten Platz klar verteidigt, die NEOS fahren ein Rekordergebnis ein.
HELMUT FOHRINGER / APA / picturedesk.com

Wien-Wahl 2025: Endergebnis ist da

28.04.2025 um 07:00, Stefanie Hermann
2 min read
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Das vorläufige Endergebnis der Wien-Wahl ist da. Die SPÖ bestätigt die Führung. Die FPÖ verdoppelt ihre Stimmen und wird klar zweite Kraft.

Das vorläufige Endergebnis der Wien-Wahl liegt vor: Die SPÖ bleibt stärkste Kraft, musste aber leichte Verluste hinnehmen. Mit 39,5 Prozent sicherte sich die Partei von Bürgermeister Michael Ludwig erneut Platz eins. Großer Gewinner des Wahlabends ist die FPÖ. Sie konnte ihren Stimmenanteil im Vergleich zur letzten Wahl mit 20,8 Prozent mehr als verdoppeln. Die Grünen verteidigten beinahe ihr Rekordergebnis, während die NEOS zulegen konnten. Für die ÖVP setzte es ein historisches Debakel.

Die Wahlbeteiligung lag bei knapp 63 Prozent und damit im mittleren Bereich.

  • SPÖ: 39,51% (-2,11 Prozentpunkte)
  • ÖVP: 9,71% (-10,72 Prozentpunkte)
  • GRÜNE: 14,19% (-0,61 Prozentpunkte)
  • NEOS: 9,81% (+2,34 Prozentpunkte)
  • FPÖ: 20,75% (+13,64 Prozentpunkte)
  • KPÖ: 3,97% (+1,91 Prozentpunkte)
  • HC: 1,12% (-2,15 Prozentpunkte)
  • Sonstige: 0,96%

Parteien im Detail

Die SPÖ hat 2,1 Prozentpunkte verloren, bleibt jedoch klar führend. Die FPÖ hat sich von 7,1 auf 20,8 Prozent gesteigert und sich damit erneut als zweitstärkste Kraft etabliert. Die Grünen haben 14,2 Prozent erreicht. Damit liegen sie knapp unter ihrem bisherigen Rekordwert von 2020 (14,8 Prozent). Die NEOS erzielen mit 9,8 Prozent ihr bisher bestes Ergebnis in der Bundeshauptstadt. Die ÖVP hat das zweitschlechteste Ergebnis ihrer Geschichte verzeichnet. Sie fällt mit einem Minus von fast elf Prozentpunkten auf 9,7 Prozent zurück und rutscht auf den fünften Platz ab. Wahlkarten könnten noch minimale Änderungen bringen, grundlegende Verschiebungen sind aber nicht zu erwarten.

KPÖ und Team Strache scheitern an Hürde

Die KPÖ hat ihr Ergebnis zwar auf vier Prozent verdoppeln können, ist aber deutlich an der Einzugshürde gescheitert. Ebenso das Team HC Strache: Die Partei des Ex-FPÖ-Chefs hat lediglich 1,1 Prozent erreicht und damit ebenso den Einzug in den Gemeinderat verpasst.

Koalitionsoptionen für Ludwig

Bürgermeister Michael Ludwig zeigt sich mit dem Ergebnis zufrieden. Er ortet einen „starken Vertrauensbeweis der Wiener Bevölkerung”. Bereits am Dienstag sollen Sondierungsgespräche starten, angekündigt sind aktuell Gespräche mit den NEOS, den Grünen und der ÖVP. Eine Zusammenarbeit mit der FPÖ schließt Ludwig weiterhin dezidiert aus.

Reaktionen FPÖ

Bei der FPÖ hat man dafür naturgemäß wenig Verständnis gezeigt. FPÖ-Spitzenkandidat Dominik Nepp fordert, die „Ausgrenzung” seiner Partei zu beenden. Im Wahlergebnis sieht er einen klaren Auftrag für Veränderung. FPÖ-Chef Herbert Kickl spricht von einem „Denkzettel” für Ludwig.

Rücktritt Mahrer wahrscheinlich

Innerhalb der ÖVP sorgt das schlechte Abschneiden unterdessen für Unruhe. Spitzenkandidat Karl Mahrer, der bereits nach seiner Anklage (es gilt die Unschuldsvermutung) schwer angezählt war, wich Fragen nach einem Rücktritt gestern Abend noch aus. Die Parteigremien sollen am Montag über die weitere Vorgangsweise beraten. Es dürfte aber unwahrscheinlich sein, dass Mahrer weiter im Amt bleibt.

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