Wien-Wahl 2025: Endergebnis ist da
- Parteien im Detail
- KPÖ und Team Strache scheitern an Hürde
- Koalitionsoptionen für Ludwig
- Reaktionen FPÖ
- Rücktritt Mahrer wahrscheinlich
Das vorläufige Endergebnis der Wien-Wahl liegt vor: Die SPÖ bleibt stärkste Kraft, musste aber leichte Verluste hinnehmen. Mit 39,5 Prozent sicherte sich die Partei von Bürgermeister Michael Ludwig erneut Platz eins. Großer Gewinner des Wahlabends ist die FPÖ. Sie konnte ihren Stimmenanteil im Vergleich zur letzten Wahl mit 20,8 Prozent mehr als verdoppeln. Die Grünen verteidigten beinahe ihr Rekordergebnis, während die NEOS zulegen konnten. Für die ÖVP setzte es ein historisches Debakel.
Die Wahlbeteiligung lag bei knapp 63 Prozent und damit im mittleren Bereich.
- SPÖ: 39,51% (-2,11 Prozentpunkte)
- ÖVP: 9,71% (-10,72 Prozentpunkte)
- GRÜNE: 14,19% (-0,61 Prozentpunkte)
- NEOS: 9,81% (+2,34 Prozentpunkte)
- FPÖ: 20,75% (+13,64 Prozentpunkte)
- KPÖ: 3,97% (+1,91 Prozentpunkte)
- HC: 1,12% (-2,15 Prozentpunkte)
- Sonstige: 0,96%
Parteien im Detail
Die SPÖ hat 2,1 Prozentpunkte verloren, bleibt jedoch klar führend. Die FPÖ hat sich von 7,1 auf 20,8 Prozent gesteigert und sich damit erneut als zweitstärkste Kraft etabliert. Die Grünen haben 14,2 Prozent erreicht. Damit liegen sie knapp unter ihrem bisherigen Rekordwert von 2020 (14,8 Prozent). Die NEOS erzielen mit 9,8 Prozent ihr bisher bestes Ergebnis in der Bundeshauptstadt. Die ÖVP hat das zweitschlechteste Ergebnis ihrer Geschichte verzeichnet. Sie fällt mit einem Minus von fast elf Prozentpunkten auf 9,7 Prozent zurück und rutscht auf den fünften Platz ab. Wahlkarten könnten noch minimale Änderungen bringen, grundlegende Verschiebungen sind aber nicht zu erwarten.
KPÖ und Team Strache scheitern an Hürde
Die KPÖ hat ihr Ergebnis zwar auf vier Prozent verdoppeln können, ist aber deutlich an der Einzugshürde gescheitert. Ebenso das Team HC Strache: Die Partei des Ex-FPÖ-Chefs hat lediglich 1,1 Prozent erreicht und damit ebenso den Einzug in den Gemeinderat verpasst.
Koalitionsoptionen für Ludwig
Bürgermeister Michael Ludwig zeigt sich mit dem Ergebnis zufrieden. Er ortet einen „starken Vertrauensbeweis der Wiener Bevölkerung”. Bereits am Dienstag sollen Sondierungsgespräche starten, angekündigt sind aktuell Gespräche mit den NEOS, den Grünen und der ÖVP. Eine Zusammenarbeit mit der FPÖ schließt Ludwig weiterhin dezidiert aus.
Reaktionen FPÖ
Bei der FPÖ hat man dafür naturgemäß wenig Verständnis gezeigt. FPÖ-Spitzenkandidat Dominik Nepp fordert, die „Ausgrenzung” seiner Partei zu beenden. Im Wahlergebnis sieht er einen klaren Auftrag für Veränderung. FPÖ-Chef Herbert Kickl spricht von einem „Denkzettel” für Ludwig.
Rücktritt Mahrer wahrscheinlich
Innerhalb der ÖVP sorgt das schlechte Abschneiden unterdessen für Unruhe. Spitzenkandidat Karl Mahrer, der bereits nach seiner Anklage (es gilt die Unschuldsvermutung) schwer angezählt war, wich Fragen nach einem Rücktritt gestern Abend noch aus. Die Parteigremien sollen am Montag über die weitere Vorgangsweise beraten. Es dürfte aber unwahrscheinlich sein, dass Mahrer weiter im Amt bleibt.