60 Jahre Zoo Salzburg: Spektakuläre Ausbrüche und amüsante Zwischenfälle
Heute vor 60 Jahren öffnete der Zoo Salzburg erstmals seine Pforten für die Besucher. Damals noch als „Alpenzoo Hellbrunn“ und mit dem Ziel, heimische Tierarten vor den Vorhang zu holen. Mittlerweile nennen rund 1.500 Tiere den Zoo ihr Zuhause – darunter Exoten wie Breitmaulnashörner, Jaguare und das Rote Panda-Pärchen. In sechs Jahrzehnten statteten nicht nur Berühmtheiten wie Udo Jürgens, Hermann Maier oder Peter Simonischek dem Zoo einen Besuch ab, es ereigneten sich auch mehr oder weniger amüsante Zwischenfälle, wodurch einzelne Bewohner es zu Berühmtheit schafften.
Spektakuläre Ausbrüche
Für Spaziergänger bot sich Anfang Juni 2012 in Anif ein ungewöhnliches Bild: Zwei junge Geparden – „Raha“ und „Juvi“ – liefen auf einer Wiese umher, eine Stunde zuvor büchsten die Wildkatzen aus ihrem Gehege aus. Glücklicherweise konnten die Tiere schnell von Tierpflegern in den Zoo zurückgebracht werden. Nur einen Monat später folgte der nächste Fauxpas: Ein Jogger meldete, dass sich ein Gepard auf einer Wiese, diesmal direkt vor dem Zoo befindet. Entkommen konnte die Wildkatze durch ein Zaunloch, das Weibchen wurde aber schnell wieder eingefangen. „Das kann ich auch“, dachte sich womöglich Geparden-Dame „Ginger“ 2014 und spazierte kurzerhand gemütlich durch das Besuchergelände. Laut einem Pfleger sei Ginger nach etwa zehn Minuten anstandslos und von selbst wieder in ihr Gehege zurückgekehrt. Aufgrund diese Vorfälle wurde mehrmals nachgerüstet und das Geparden-Gehege besser gesichert.
Auch ein junges Luchsmännchen unternahm 2012 eine Erkundungstour auf den nahegelegenen Hellbrunner Berg, nachdem es vor den Augen einer Pflegerin über einen dreieinhalb Meter hohen und mit Strom gesicherten Zaun geklettert war. Dank einer Rindfleischfalle konnte das ausgehungerte und für den Menschen ungefährliche Tier vier Tage nach seinem Ausbruch gesund eingefangen werden.
Pinkel-Attacke von „Stinki“
Der ehemalige Zirkuslöwe „Stinki“ gehörte zu den herausragendsten Persönlichkeiten des Salzburger Zoos und machte seinem Namen alle Ehre: Er verfügte über einen sehr speziellen Körpergeruch, wälzte sich gerne in von Tierpflegern ausgestreutem Curry und Lebkuchengewürz und hatte die Angewohnheit, Zoobesucher durch das Gehegegitter anzupinkeln. Insbesondere das Fahrrad der Tierärztin Sandra Langguth hatte es dem Löwenmännchen angetan. War es in der Nähe seines Geheges, wurde es sofort „einparfümiert“. Stinki lebte von 1996 bis 2008 im Salzburger Zoo.
Wo und wer ist Gundula?
Gänsegeier „Gundula“ zählt wohl zu den berühmtesten Bewohnern des Salzburger Zoos und sorgte 2012 für Schlagzeilen: Im August wurde Gundula als vermisst gemeldet, eine Suchaktion startete. Wanderer sichteten den Vogel schließlich zwischen dem Salzburger und Berchtesgadener Hochthron, wo er sich geduldig fotografieren ließ. Schlussendlich kehrte das Tier wieder in den Zoo zurück und entzückte erneut die Besucher: War der Greifvogel hungrig, landete er oftmals auf dem Besucherweg direkt vor den Menschen, um zu fressen. Umso größer war die Trauer, als Gundula 2018 schwer verletzt auf einem Feld gefunden wurde. Trotz intensiver Behandlung überlegte der fast 40-jährige Gänsegeier nicht. Besonders amüsant: Nach dem Tod von „Geierdame Gundula“ stellte sich heraus, dass es sich eigentlich um ein Männchen handelte.
Pechvogel: Fataler Landeplatz
Gänsegeier-Männchen „Gypsi“ hatte wahrlich wenig Glück im Leben. Einst in Thüringen kollidierte der Greifvogel vermutlich mit einem Windrad und musste ein Jahr lang mühsam aufgepäppelt werden. 2019 überstand er in Salzburg eine Bleivergiftung und wählte nur drei Wochen danach einen besonders unglücklichen Landeplatz: das Jaguar-Gehege. Eine der Wildkatzen fackelte nicht lange und erlegte den sechsjährigen Vogel, bevor er flüchten konnte.
Hanfplantage im Nashorngehege
Die Polizei traute im September 2010 ihren Augen nicht: ein Zoo-Mitarbeiter baute in einem für Tiere und Besucher nicht zugänglichen Bereich des Nashorngeheges eine Cannabis-Plantage an. Über 30 Marihuanapflanzen wurden entdeckt. Einen Verdacht auf Cannabis-Missbrauch gab es in der Vergangenheit übrigens öfter. Der Grund: Der Urin von Mähnenwölfen riecht äußert streng und ähnelt stark dem Geruch von Cannabis.
Die 11 beliebtesten Tiere des Zoos
- Brillenpinguine
- Breitmaulnashörner
- Löwen
- Bären
- Alpakas
- Weißhandgibbons
- Kapuzineraffen
- Jaguare
- Totenkopfaffen
- Polarwölfe
- Präriehunde