Darüber spricht Salzburg: Handyverbot im Unterricht?
Jedes zweite Kind in Österreich zwischen sechs und 13 Jahren besitzt ein eigenes Smartphone. In der Altersgruppe zwischen 12 und 19 Jahren steigt die Durchdringungsrate sogar auf bis zu 96 Prozent. Fraglich ist allerdings, wer hier wen besitzt – die Jugendlichen die Geräte oder umgekehrt.
Ablenkung ersten Ranges
„Das Handy ist ein Ablenkungsfaktor, daher hat es im Unterricht am Tisch nichts verloren“, heißt es nüchtern in einer vom Bildungsministerium herausgegebenen Broschüre. Und: „Flugmodus oder ausschalten ist der richtige Weg, um eine Störung des Unterrichts zu verhindern“. Vielerorts – vor allem in den Pflichtschulen – hat man festgestellt, dass Aus- oder Stummschalten nicht reicht. Die Versuchung ist einfach zu groß, die neuesten „WhatsApp“ zu checken. Und in der Pause – da sind dann die Klassengemeinschaften stumm und starr in ihre Endgeräte vertieft, statt soziale Echtkontakte zu pflegen.
Die Schulen entscheiden autonom
Immer mehr Direktionen erlassen deshalb ein sogenanntes „Handyverbot“. Da wandern die Geräte in „Handygaragen“ in der Klasse oder in Schließfächer und dürfen lediglich in der großen Pause oder nach dem Unterricht wieder eingeschaltet werden. In Österreich steht es den Schulen grundsätzlich frei, derartige Regeln zu erlassen – oder auch nicht. Für einen generellen Smartphone-Bann (in Bundesschulen?) tritt die FPÖ ein, die ÖVP ist geneigt, ein derartiges Verbot „zu prüfen“. Die Lehrergewerk- schaft ist auch für ein Verbot, nicht hingegen Marius Hladik, Österreichs oberster Schülervertreter.