Neuer Bürgermeister: Was wird anders, Herr Auinger?
Im dritten Anlauf wurde Bernhard Auinger (SPÖ) zum Bürgermeister der Stadt Salzburg gewählt und strotzt vorm Amtsantritt vor Tatendrang. Wir wollten wissen, inwieweit sich sein Alltag verändert hat und welche Wahlversprechen sich umsetzen lassen.
Gratulation zum Wahlsieg, wie neue fühlt sich die Rolle für Sie persönliche an?
Auinger: Eigentlich nicht wirklich – ich bin keiner, der sich durch eine neue Position menschlich verändert. Wenn man sieben Jahre auf ein Ziel hinarbeitet, ist man in erster Linie motiviert. Natürlich hat man plötzlich ein paar Freunde mehr - darauf war ich aber vorbereitet. Und wenn meine Wahl-Niederlagen in der Vergangenheit etwas Positives bewirkt haben, dann, dass ich gelernt habe, wer meine wahren Freunde sind.
Wie würden Sie Ihren Führungsstil beschreiben?
Auinger: Teamorientiert. Auch wenn ich am Ende die Entscheidungen treffen muss, gibt es bei mir flache Hierarchien und ich grenze keinen aus – egal, ob er in der Regierung ist oder nicht. Auch wenn mit vielen inhaltlichen Aussagen der Freiheitlichen nicht leben kann, bin ich für Vorschläge offen. Und ich möchte, dass sich jeder in dem Bereich einbringen kann, für den er brennt. Deshalb habe ich auch einen neuen Zugang gewählt und erst über die personellen Zuständigkeiten und erst dann über Ressort-Inhalte gesprochen.
Das klingt alles sehr reibungslos…
Auinger: Natürlich musste ich bei der Ressort-Verteilung auch Entscheidungen treffen, die weniger gut angekommen sind. Florian Kraibich wollte zum Beispiel gerne das Ressort Planung und Verkehr behalten. Aber wenn in diesem Bereich fünf Jahre nachweislich nichts voran gegangen ist und zusätzlich die halben Mandate verloren wurden, braucht es Veränderung.
Ihr Stichwahl-Gegenkandidat Kay-Michael Dankl ist künftig für den Bereich Wohnen zuständig. Sie haben nie einen Hehl daraus gemacht, dass sie seine Wahlversprechen für unrealistisch halten…
Auinger: 1.000 neue Wohnungen pro Jahr in der Stadt zu schaffen, halten ich für unmöglich, ja – aber ich werde ihn sicher nicht blockieren. Sollte es Geld für Grundstücke brauchen, werde ich ihn unterstützen. Mir ist wichtig, dass die Salzburger merken, dass eine Wohnbauoffensive gestartet wird. Kay-Michael Dankl war es aber auch, der als einziger versprochen hat, die Mieten zu halbieren. Jetzt ist er in der Verantwortung.
Als Bürgermeister dürfen Sie selbst ihre Ressorts wählen - fällt es schwer, eines abzugeben?
Auinger: Ja die städtischen Betriebe. Hier haben wir mit Projekten wie dem Eiszauber viel bewegen können und es gibt kein Ressort, dass so viel Bürgerkontakt garantiert, wie dieses. Als Salzburger Bürgermeister nicht für Kultur zuständig zu sein, halte ich für unglaubwürdig – und Sport sowie Kinderbetreuung sind meine Leidenschaft. Von daher war schnell klar, wofür ich neben den Finanzen verantwortlich sein will.
So steht Auinger zum Thema Hallenbad, Stadion und S-Link
Wie werden die Projekte künftig priorisiert?
Auinger: Es wird unter meiner Führung eine konkrete Projektliste geben, auf der etwa Grundstücksankäufe und Wohnprojekte stehen. Auch Alternativen zum S-Link-Projekt werden wir auf die Liste setzen, zumal ich davon ausgehe, dass die Abstimmung negativ ausfallen wird.
Wie könnten diese aussehen?
Auinger: Das Ziel, schnell von Nord nach Süd zu kommen, könnte man beispielsweise mit Expressbussen erreichen.
Wie stehen Sie zum neuen Hallenbad in Leopoldskron?
Auinger: Wir haben das Projekt entwickelt und werden uns in der Parteiverhandlung dafür einsetzen.
Und zu einem neuen Stadion für Austria Salzburg?
Auinger: Unter mir als Bürgermeister wird die Stadt definitiv kein neues Stadion bauen…