Für die SPÖ ist der "S-Link" ein Milliardengrab
Ausgangspunkt für die Kritik Bernhard Auingers am Projekt S-Link sind die Kosten, genauer gesagt, die prognostizierten Kostensteigerungen. Jahrelang sei man von 650 bis 850 Mio. Euro an Projektkosten ausgegangen, aber seit Jänner 2023 rede man plötzlich von zwei bis drei Milliarden an Ausgaben.
Mehr als 60 Millionen pro Jahr
Für die Stadt Salzburg würden mit der aktuellen Kostenaufteilung (50 Prozent Bund, 50 Prozent teilen sich Stadt und Land) auf 20 Jahre gesehen jährlich Kosten von rund 60 Millionen Euro für ein einziges Projekt anfallen, hat Auinger ausgerechnet. Bei den aktuellen Schätzungen seien aber die jährliche Valorisierung der Baukosten sowie die Finanzierungskosten (Zinsen und Rückzahlungen) noch gar nicht berücksichtigt. Auinger: "Viele Projekte im Bereich Wohnen, Kinderbetreuung, Schulen, Pflege und städtische Infrastruktur würden dadurch nicht nur gefährdet, sondern de facto unmöglich realisierbar sein. Einen Stillstand bei der städtischen Infrastruktur für nur ein Verkehrsprojekt in Kauf zu nehmen, ist schlichtweg unverantwortlich".
Viele Fragen sind noch offen
Offen sei auch, in welcher Höhe Entschädigungen für den Geschäftsentgang der Anrainer und Hotelbetreiber vorgesehen sind. Ebenso fehle ein schlüssiges Konzept, wie während der Bauzeit der Verkehr und vor allem der öffentliche Verkehr funktionieren könne. Die hohen Kosten, die durch den S-Link auf die Stadt zukommen würden, sieht auch SPÖ-Gemeinderat und Verkehrssprecher Tarik Mete sehr kritisch: "Ich halte es für falsch, absolut alles auf eine Karte zu setzen. Der S-Link ist kein Zauberstab, der alle Verkehrsprobleme in unserer Stadt wegzaubert. Ich finde es absurd, dass man in Kauf nimmt, Investitionen in Zukunftsprojekte wie Bildungseinrichtungen auf eine sehr lange Bank zu schieben, bevor es überhaupt einen roten Faden und eine Strategie in der Verkehrspolitik gibt."
"Kalkulation nicht nachvollziehbar"
Die jährlichen Kosten von rund 60 Millionen sind laut der Salzburger Regionalstadtbahn Projektgesellschaft mbH nicht nachvollziehbar und würden weit niedriger ausfallen. Gegenüber weekend.at erklärt Robert Mosser, Leiter Strategie und Koordination, folgendes:
Eine 25 Prozent-Beteiligung sei außerdem bis zum Mirabellplatz vereinbart. Darüber hinaus werde der Kostenschlüssel zwischen Stadt und Land noch verhandelt.