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Julian Schütter präsentiert den offenen Brief mit der Unterschriften-Liste
Julian Schütter präsentiert den offenen Brief mit der Unterschriften-Liste
Michael Kappeler / dpa / picturedesk.com

Offener Brief: Schütter, Shiffrin und Co. schlagen Klima-Alarm!

13.02.2023 um 10:00, Philipp Eitzinger
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Der Klimawandel gefährdet unseren Sport - tut endlich was! Das ist die Grundaussage jenes offenen Briefes, den zahlreiche Ski-Stars unter Federführung von ÖSV-Läufer Julian Schütter im Rahmen der WM in Courchevel an die FIS gerichtet haben.

"Es braucht aktive Maßnahmen!" In einem offenen Brief wenden sich Wintersport-Athleten verschiedenster Disziplinen an die FIS und ihren Präsidenten Johan Eliasch. "Wir spüren längst den Klimawandel in unserem täglichen Leben", heißt es in dem von ÖSV-Athlet Julian Schütter bei der Alpinen WM in Courchevel vorgestellten offenen Brief: Pisten zur Saisonvorbereitung werden immer weniger, weil der Schnee fehlt, "und die Gletscher schrumpfen in einem beängistenden Tempo. Bald wird es nicht mal mehr möglich sein, klassische Weltcup-Strecken künstlich zu beschneien, weil es einfach zu warm ist!"

Prominente stellen Forderungen

Neben dem Ski-Traumpaar Mikaela Shiffrin und Aleksandar Aamodt Kilde haben noch unzählige weitere Größen des Wintersports ihre Unterschrift unter den offenen Brief gesetzt, darunter die frischgebackenen Weltmeister Federica Brignone und Marta Bassino, ebenso wie das Schweizer Slalom-Ass Daniel Yule. Auch Snowboarder (Sabine Schöffmann, Omar Visintin, Xavier de le Rue) und Langlauf-Stars (Jessie Diggins) sind an Bord. Neben bekannten Namen sind auch viele weniger prominente Leute darunter.

Ihre Forderungen:
- Klimaneutralität für alle Wintersport-Bewerbe bis 2035
- Einrichtung einer Nachhaltigkeits-Abteilung in der FIS
- 50 Prozent weniger Emissionen bis 2030 mit einem spätstens nächstes Jahr präsentierten Plan
- Volle Transparenz

Lösungsvorschläge

"Es ist unser wichtigstes Rennen, gewinnen wir es gemeinsam", lautet das Motto, und es werden auch einige konkrete Vorschläge gemacht. Zum Beispiel:

Kalender adaptieren: Im Oktober und November gibt es kaum Schnee. "Wir schlagen vor, die Saison nicht vor Ende November starten zu lassen, dafür gegebenenfalls bis April zu verlängern."

Geographisch sinnvoll: Die Rennen von Beaver Creek (Dezember) und Aspen (März) liegen kaum eine Autostunde auseinander, aber der Weltcup-Tross fliegt zweimal von Europa nach Amerika und wieder zurück, was 1.500 Extra-Tonnen CO2 kostet. "Solche Beispiele gibt es auch in anderen Disziplinen. Wir schlagen vor, den Rennkalender geographisch sinnvoll zu gestalten."

Anreise der Fans: Neben den Reisen der Aktiven sorgt auch die Anreise von Zuschauern für einen großen CO2-Fußabdruck. Fans sind extrem wichtig, dennoch: "Veranstalter müssen alles dafür tun, damit Fans nicht individuell, sondern mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen – und keinesfalls zu den Events fliegen!"

Prämien für nachhaltige Verbände: Die nationalen Verbände sollen mit einem Prämiensystem dazu angehalten werden, Emissionen zu reduzieren.

Bekanntheit nützen: Die FIS hat als global agierender Verband ein gewisses politisches Gewicht: "Das muss genutzt werden, um echten Einsatz zu zeigen und Grundsätze zu etablieren!"

Kein CO2-Handel: Die Athleten lehnen den CO2-Handel (also z.B.: Bäume pflanzen als Kompensation für CO2-Emissionen) weitgehend ab. "Das CO2 bleibt Millionen Jahre in der Atmosphäre. Die Top-Priorität muss sein, dass die fossilen Brennstoffe wie Öl und Gas im Boden bleiben! Der CO2-Kompensationshandel soll nur für Emissionen erlaubt sein, die sich wirklich nicht verhindern lassen."

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