ÖFB-Duell: Putsch gegen Präsidenten geplant
Der ÖFB-Showdown geht in die nächste Runde: Am Freitag um 14 Uhr wird im Wiener Marriott Hotel die geplante Jahresabschlusssitzung stattfinden. Der erste Punkt auf der Tagesordnung ist die geplante Bestellung eines Interimspräsidenten, nachdem der amtierende Amtsinhaber Klaus Mitterdorfer seinen Rücktritt bekanntgegeben hat.
Das ÖFB-Statut
Die Statuen des österreichischen Fußballverbandes besagen, dass ein amtierender Vizepräsident die Rolle des oberen Amtsträgers einnehmen muss. Medienberichten zufolge soll der Niederösterreicher Johann Gartner auf die Position schielen. Er war auch schon bei Gerhard Milletichs Rücktritt interessiert. Dies komme aber nicht mehr infrage, seit der Posse rund um David Alaba und einem Lügenvorwurf dürfte Gartner außen vor stehen.
Geisler unwahrscheinlich
Philipp Thonhauser, Vertreter der Bundesliga, hat bereits im Vorfeld signalisiert, nicht zur Verfügung zu stehen. Gerhard Götschhofer, ein weiterer Vizepräsident, ist derzeit auf einer Rundreise in Australien und wird nur telefonisch zugeschaltet. Bleibt Sepp Geisler, der als langjähriger Präsident des Tiroler Fußballverbandes und ehemaliger Richter eigentlich die nötigen Voraussetzungen mitbringt. Doch interne Widerstände machen seine Wahl unwahrscheinlich.
Statutenänderung im Gespräch
Eine mögliche Lösung zeichnet sich in Form einer umstrittenen Statutenänderung ab, die Generalsekretär Thomas Hollerer vorantreiben könnte. Laut einem Paragraphen dürfte Hollerer die Statuten ändern, wenn Gefahr im Verzug ist. Der steirische Verbandspräsident Wolfgang Bartosch wird in diesem Zusammenhang als möglicher Nachfolger gehandelt. Doch Kritiker sprechen bereits von einem „Putsch“ innerhalb des Präsidiums, um die Ernennung von Geisler zu verhindern.
Reformpapier wird vorgestellt
Unabhängig von der Entscheidung über die interimistische Führung plant Bundesligavorstand Christian Ebenbauer, ein umfassendes Reformpapier vorzulegen. Dieses soll nicht nur strukturelle Schwächen im ÖFB aufzeigen, sondern auch langfristige Strategien für die Neuausrichtung des Verbandes vorschlagen.