Janko schießt gegen ÖFB-Präsidium - und Peter Schöttel
"Bei allem Respekt für Peter Schöttel", so Marc Janko im ORF, "aber er hatte damals drei Kandidaten für den Teamchef-Posten präsentiert, dier er als gleichwertig empfunden hat." Das waren Franco Foda, Andreas Herzog und Thorsten Fink – jeder mit einer völlig anderen Vorliebe, was des Spielstil betrifft. Janko: "Da stelle ich mir schon die Frage: Welche Idee ist da dahinter und gab es überhaupt ein Konzept, wie man Fußballspielen möchte?"
Und auch das ÖFB-Präsidium - welches die Entscheidungen für Sportdirektor und Teamchef letztlich fällt und dabei oft ein peinliches Bild innerer Zerstrittenheit, Eigeninteressen und Eitelkeiten abgibt – ist ein Ziel von Jankos Kritik. Neben Präsident Milletich und drei Vertretern der Bundesliga sind dort die neun Landespräsidenten vertreten – drei Anwälte, ein Richter, ein ehemaliger Bürgermeister, ein Arbeiterkammer- und ein Ärztekammer-Funktionär, sowie zwei ehemalige Bundesliga-Schiedsrichter. "Es fehlt mir Sportkompetenz im Präsidium! Dort sind wichtige Herren, die sich für den Breitensport engagieren, das ist wichtig für die breite Masse. Aber für den Profibereich muss eine Expertise her, die sich in dem Bereich auch auskennt."
Daher fordert Janko, 70-facher Teamspieler mit 28 Toren, ein radikales Umdenken.: "Zum wohle des österreichischen Fußballs muss die Frage erlaubt sein, ob es nicht an der Zeitpunkt ist für eine Reform, um mal die Richtung vorzugeben: Wo wollen wir sein und wie wollen wir da hin kommen?"
Erster Landespräsident gibt Janko recht
"Janko hat recht", sagt nun Gerhard Götschhofer, der dem oberösterreichischen Verband vorsteht, in den OÖN. Er wäre sogar bereit, die eigene Macht abzugeben: "Ich hätte kein Problem, und wäre es auch zeitgemäß, dass die Teamchefbestellung nicht mehr durch uns Landespräsidenten erfolgt", sagt er in den OÖN, und er lädt Janko zu einem Gespräch mit dem Präsidium am Rande des Länderspiels am Dienstag gegen Schottland ein.
Wie wahrscheinlich es ist, dass seine Kollegen im Präsidium auch bereit sind, die Machtpfründe aufzugeben, sei dahingestellt. Obwohl es vielen nicht gefallen haben dürfte, medial wie die letzten Idioten durch das Dorf getrieben zu werden, als sie 2017 allzu plump und unwürdig Sportdirektor Ruttensteiner und Teamchef Koller abgesägt haben...