EM-Chancen: Österreichs Gruppengegner stark geschwächt
Des einen Leid, des anderen Freud: In Österreichs EM-Gruppe haben sowohl Polen als auch die Niederlande wenige Tage vor EM-Anpfiff mit großen Verletzungssorgen zu kämpfen. Für Österreich könnte das ein entscheidender Vorteil sein.
Polen zittert um Lewandowski
Wohl jeder polnische Fußballfan hat am Montag beim Testspiel gegen die Türkei (2:1) den Atem angehalten, als sich Top-Spieler Robert Lewandowski (35) in der 32. Minute angeschlagen auf den Rasen setzte. Wenig später ist er wieder aufgestanden, hat das Spielfeld jedoch verlassen. Was heißt das für die bevorstehende Europameisterschaft? "Robert hat eine leichte Verletzung, das sollte keine Probleme bereiten", gibt Trainer Michal Probierz Entwarnung.
Stürmerfrage bleibt spannend
Wenige Minuten zuvor hat sich Sturm-Partner Karol Swiderski (27) beim Torjubel zum 1:0 den Knöchel verstaucht und ist vom Feld gehumpelt. Bei ihm werden erst Untersuchungen zeigen, ob ein EM-Einsatz von Beginn an möglich ist. Damit nicht genug: Bereits am vergangenen Samstag hat sich Juventus-Stürmer Arkadiusz Milik (30) beim 3:1-Testspielsieg gegen die Ukraine eine Knieverletzung zugezogen. Die EM-Teilnahme ist für ihn unmöglich.
Erstes Spiel gegen die Niederlande
Polen trifft in der ersten EM-Runde am kommenden Sonntag in Hamburg auf die Niederlande. Im Kader gibt es laut Teamchef keine Veränderungen, doch wie die polnische Offensive letztlich aussehen wird, bleibt ein dominates Thema.
Oranjes ohne de Jong
Bei den Holländern sieht es aber nicht viel besser aus, auch sie müssen definitiv auf einen Leistungsträger verzichten: Frenkie de Jong. Aufgrund einer Knöchelverletzung, die sich der 27-jährige Mittelfeldspieler von Barça im April im Spiel gegen Real Madrid zugezogen hat, ist die EM 2024 für ihn Geschichte. "Ich bin traurig und enttäuscht. Leider braucht mein Knöchel mehr Zeit", schreibt er auf Instagram. "Aber jetzt werde ich, wie die gesamte orangefarbene Legion, unsere Mannschaft vom Spielfeldrand aus anfeuern. Auf geht's Jungs!"
Einige Franzosen angeschlagen
Richtig rosig sieht es auch bei Frankreich nicht aus. Superstar Kylian Mbappé hat am Mittwoch gegen Luxemburg (3:0) einen Schlag aufs Knie bekommen. Am Sonntag gegen Kanada ist er deshalb erst in der Schlussphase zum Einsatz gekommen. Laut der französischen Sporttageszeitung "L'Équipe" wird er bis zum Start der Europameisterschaft wohl nicht zu 100 Prozent fit sein. Zudem musste Mittelfeldspieler Adrien Robiot zuletzt wegen Muskelermüdung und Schmerzen in der Wade pausieren - ein Einsatz gegen Österreich am kommenden Montag ist unwahrscheinlich. Wegen eines Ermüdungsbruchs im linken Fuß wurde auch Real Madrids Aurélien Tchouaméni bislang geschont.
Österreich im Vorteil?
Für die ÖFB-Elf könnte das natürlich ein Vorteil sein, aber auch die rot-weiß-roten Kicker müssen auf starke Spielmacher verzichten: David Alaba, Xaver Schlager und Einser-Torhüter Alexander Schlager werden beim Auftaktspiel gegen Frankreich definitiv nicht dabei sein. Vor- und Nachteile dürften sich wohl wieder die Waage halten.