"Tigerin" ist tot: Box-Weltmeisterin mit 43 Jahren gestorben
Große Trauer in der Boxwelt: Völlig überraschend ist die erst 43-jährige Alesia Graf gestorben. Sie zählte zu den besten Boxerinnen der Welt, von 29 Profikämpfen verlor sie nur acht.
Todesumstände unklar
"Ich bin schockiert und fassungslos. Du warst nicht nur Trainingspartnerin und Weltmeisterin, sondern auch Freundin. 43 Jahre – viel zu jung, um zu gehen 😢", schreibt die ehemalige Box-Weltmeisterin Regina Halmich in einem bewegenden Beitrag auf Instagram. Über die Todesursache der 43-jährigen Graf ist bislang nichts bekannt.
In Waisenhaus aufgewachsen
Graf wurde 1980 als Alessja Klimowisch in Weißrussland geboren und soll in einem Waisenhaus aufgewachsen sein. 1999 kam sie mit 18 Jahren nach Deutschland und erhielt nach ihrer Heirat nicht nur den Namen Graf, sondern auch die deutsche Staatsbürgerschaft. Ihre Leidenschaft fürs Boxen entdeckte sie 2001 und startete im Bantamgewicht, der Gewichtsklasse zwischen Fliegen- und Federgewicht. Der Aufstieg in den Box-Olymp ließ nicht lange auf sich warten.
Zwei Weltmeistertitel gewonnen
Drei Jahre lang kämpfte sich die gebürtige Weißrussin von einer Amateurboxerin zur Internationalen Deutschen Meisterin (2003). Das brachte ihr einen Vertrag beim Hamburger Universum-Boxstall um Promoter Klaus-Peter Kohl und Manager Peter Hanraths ein. Grafs Profidebüt fand am Februar 2004 statt, als Ringnamen wählte sie "The Tigress" ("Die Tigerin"). Auf ihre erste Punktniederlage gegen die Jamaikanerin Alicia Ashley (2005) folgten die größten Erfolge ihrer Karriere: Sie gewann 2006 den GBU-Weltmeistertitel und 2008 den Weltmeistertitel der WIBF. Graf wirkte auch in dem 2016 erschienenen Dokumentarfilm „Punch Line – Eine Frau steigt in den Ring“ der Schauspielerin Karti Zambito mit. Ihren letzten Kampf bestritt "Die Tigerin" im Jänner 2019 gegen die Dänin Dina Thorslund, der sie sich geschlagen geben musste.