Hollywood trauert: "The Shining"-Star ist gestorben
"Hier ist Johnny" – die Szene aus dem Kult-Horrorfilm "The Shining" (1980), in der Jack Nicholson (Jack Torrance) mit einer Axt die Badezimmertür einschlägt, kennt wohl so gut wie jeder. Hinter der Tür steht die schreiende Wendy Torrance, gespielt von Shelley Duvall, mit einem Messer und weit aufgerissenen Augen. Diese Szene hat die damals noch junge Schauspielerin weltberühmt gemacht.
Nun hat ihr Partner Dan Gilroy die traurige Nachricht bekannt gegeben, dass Duvall im Alter von 75 Jahren gestorben ist. Sie sei im Schlaf an den Folgen einer Diabeteserkrankung in ihrer Heimat Texas verstorben, berichten US-Medien.
Shelley Duvall, an actor best known for her portrayal of Jack Nicholson’s wife in “The Shining,” died July 11, her partner since 1989, Dan Gilroy, confirmed to NBC News. She was 75.
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📸: Getty Images, Alamy pic.twitter.com/5s3VY7Qhn0— TODAY (@TODAYshow) July 11, 2024
Von Regisseur auf Party entdeckt
Duvall wurde am 7. Juli 1949 in Fort Worth, Texas, als Tochter eines erfolgreichen Anwalts geboren und strebte ursprünglich eine Karriere als Wissenschaftlerin an, bevor das Leben für sie eine unerwartete Wendung nahm. US-Regisseur Robert Altman († 2006) entdeckte sie zufällig auf einer Party und war sofort begeistert von ihr. Insgesamt haben die beiden zwischen 1970 und 1980 sieben Filme gedreht (u. a. "Diebe wie wir", "Nashville"). Ihre Darstellung in "Drei Frauen" (1977) brachte ihr den Preis als beste Schauspielerin bei den Filmfestspielen von Cannes und weitere Auszeichnungen ein. Im Laufe ihrer Karriere arbeitete Shelley mit weiteren Regisseuren zusammen, darunter auch die Hollywood-Größen Woody Allen und Tim Burton.
"The Shining": An der Seite von Jack Nicholson
Ihre bekannteste Rolle war die der Wendy Torrance in Stanley Kubricks "The Shining" (1980). Obwohl die Dreharbeiten sehr anstrengend und laut ihrer Aussage "emotional zermürbend" gewesen seien, äußerte Duvall immer wieder ihre Bewunderung für Kubrick und die Erfahrung, an diesem ikonischen Film mitzuwirken. Nach dem Horrorstreifen hat sich die Texanerin jedoch weitgehend aus dem Filmbusiness zurückgezogen.
Produktion von Kinderserien
Stattdessen wechselte Duvall Anfang der 1980er zunehmend auch hinter die Kamera und produzierte die märchenhaften Kinderserien "Faerie Tale Theatre" (1982–1987), "Tall Tales & Legends" (1985–1987) und "Shelley Duvall's Bedtime Stories" (1992), in denen sie häufig auch selbst mitspielte. 1989 hat sie eine Horrorserie ("Nightmare Classics") für Jugendliche entworfen und produziert. Ihre Arbeit als Produzentin wurde mit dem Peabody Award sowie zwei Nominierungen für den Emmy Award gewürdigt.
Leinwand-Comeback 2022
In den 1990er Jahren hat die US-Amerikanerin einige Nebenrollen in Kinofilmen angenommen, verschwand 2002 nach "Manna from Heaven" unter der Regie der feministischen Filmemacherin Gabrielle Burton aber komplett von der Bildfläche. Erst zwei Jahrzehnte später war sie ein letztes Mal in den Kinos zu sehen: als Hauptdarstellerin in dem Horror-Thriller "The Forest Hills" von Regisseur Scott Goldberg.
Psychische Probleme
Shelley Duvall hat viele Jahre in Los Angeles, Kalifornien gelebt, verlegte ihren Wohnort nach einem Erdbeben 1994 zurück in ihre Heimat Texas. Offenbar litt sie unter psychischen Problemen, die sie in einem Interview in der umstrittenen Fernsehsendung „Dr. Phil“ 2016 vor laufender Kamera öffentlich machte. Moderator Phil McGraw hat daraufhin jede Menge Kritik geerntet, weil er die Schauspielerin in einem besonders verletzlichen Moment vorgeführt habe.
Anfang der 70er Jahre war sie mit dem Künstler Bernard Sampson verheiratet, nach der Scheidung zwei Jahre mit Paul Simon ("Simon & Garfunkel") liiert. Es folgte eine Beziehung mit Schauspieler Stanley Wilson, bevor Duvall 1989 den Musiker Dan Gilroy kennenlernte. Er sollte bis zu ihrem Tod an ihrer Seite bleiben.