Abschied: Filmlegende David Lynch verstorben

Der renommierte US-amerikanische Regisseur und Künstler David Lynch ist am 15. Jänner 2025 im Alter von 78 Jahren verstorben. Das hat seine Familie über Facebook bekannt gegeben. Bekannt für seine surrealistischen und oft verstörenden Werke, hat Lynch die Filmwelt nachhaltig geprägt.

Ein bewegtes Leben

David Lynch wurde am 20. Januar 1946 in Missoula, Montana geboren. Er studierte Kunst und Film, bevor er 1977 mit "Eraserhead" sein Debüt als Regisseur feierte. Mit dem bizarren und düsteren Film hat er sich über Nacht als außergewöhnliche Stimme in der Filmwelt etabliert. Neben seiner Karriere als Regisseur war Lynch ein vielseitiger Künstler, der sich auch der Malerei, Fotografie und Musik widmete. In den letzten Jahren engagierte er sich zudem für transzendentale Meditation und gründete die "David Lynch Foundation", die sich für Stressbewältigung und mentale Gesundheit einsetzt.

Einzigartige Werke

Im Lauf seiner Karriere hat Lynch in unvergleichliches filmisches Universum geschaffen, das Traum und Realität verschmelzen ließ. Filme wie Blue Velvet (1986), Mulholland Drive (2001) und die Kultserie Twin Peaks (1990-1991) sind Meilensteine des modernen Kinos. Seine Werke wurden vielfach ausgezeichnet, darunter mit der Goldenen Palme in Cannes für Wild at Heart (1990) und einem Ehren-Oscar 2019 für sein Lebenswerk. Lynch hat nicht nur mit Bild und Ton experimentiert, sondern auch mit Erzählstrukturen, die die Zuschauer nicht nur herausforderten, sondern bisweilen auch verstört zurückließen. Sein Stil, der als „Lynchian“ bezeichnet wird, bleibt bis heute einzigartig.

Ein Erbe für die Ewigkeit

Die Filmwelt trauert um einen visionären Künstler, dessen Werk die Grenzen des Mediums sprengte. Zahlreiche Weggefährten und Kollegen zollten Lynch Tribut. Twin Peaks-Star Kyle MacLachlan: „David hat nicht nur meine Karriere geprägt, sondern auch meine Sicht auf die Kunst.“ Regisseur Steven Spielberg würdigt Lynch als „einzigartigen und originellen Filmemacher, dessen Werke zeitlos bleiben.“

Steven Spielberg pays tribute to David Lynch. 

“I got to know David when he played John Ford in ‘The Fabelmans.’ Here was one of my heroes—David Lynch playing one of my heroes. It was surreal and seemed like a scene out of one of David’s own movies. The world is going to miss… pic.twitter.com/NfQdq5Hi9H

— DiscussingFilm (@DiscussingFilm) January 16, 2025

Ein privater Abschied

Lynch war viermal verheiratet und hinterlässt vier Kinder, darunter den Filmemacher Austin Lynch und die Musikerin Jennifer Lynch, die ebenfalls als Regisseurin tätig ist. Seine Familie beschreibt ihn als einen liebevollen Vater und Großvater, dessen Kreativität und Liebe zur Kunst sie inspirierte. 

Seit mehreren Jahren litt der Starregisseur an einem Lungenemphysem, verursacht durch jahrzehntelanges Rauchen. In einem Interview im August 2024 gab er an, aufgrund seiner Erkrankung das Haus nicht mehr verlassen zu können und nicht mehr persönlich Regie führen zu können. Trotz seiner gesundheitlichen Einschränkungen blieb er bis zuletzt kreativ tätig.

Zuletzt lebte er zurückgezogen in Los Angeles. Über seine genauen Todesumstände ist nichts bekannt. Seine Familie teilte die Nachricht seines Ablebens über Facebook mit und bat um Privatsphäre.