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Peter Rapp auf einer Aufnahme von 2020 im Porträt, lächelnd, sprechend, gut gelaunt.
ORF-Legende Peter Rapp ist im Alter von 81 Jahren verstorben.
ORF-Legende Peter Rapp ist im Alter von 81 Jahren verstorben.
HERBERT NEUBAUER / APA / picturedesk.com

Trauer um TV-Legende: Peter Rapp ist tot

25.04.2025 um 09:58, Anna Kirschbaum
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ORF-Urgestein und Moderationslegende Peter Rapp ist tot. Das hat der Sender heute via Aussendung bekanntgegeben. Rapp wurde 81 Jahre alt.

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TV-Urgestein Peter Rapp ist tot. Der langjährige ORF-Moderator ist am 25. April 2025 im Alter von 81 Jahren verstorben, wie der ORF in einer Aussendung bekannt gab. Mit ihm verliert Österreich nicht nur einen der beliebtesten Showmaster der letzten Jahrzehnte, sondern ein ganzes Kapitel Fernsehgeschichte. Von „Spotlight” über das „Millionenrad” bis zur „Brieflosshow”: Peter Rapp war eine Instanz auf dem Bildschirm – und bis zuletzt ein Entertainer mit Herz, Haltung und Humor.

Wiener Urgestein

Geboren wurde Peter Rapp am 14. Februar 1944 in der Wiener Rotenturmstraße, wie er selbst nie müde wurde zu betonen. Schon früh zeigte sich seine künstlerische Ader: Als Bub war er Mitglied der Wiener Sängerknaben. Nach dem Gymnasium verpflichtete er sich für 15 Monate freiwillig zum Bundesheer und erreichte den Rang eines Korporals. Doch die Bühne ließ ihn nie los. Er jobbte als Fremdenführer, Chauffeur, Filmstatist und schaffte 1963 mit einem Country-Song („Go, Man, Go“) den Sprung ins ORF-Fernsehen.

Heimat im ORF

Peter Rapp war nicht nur Moderator, er war Showman, Sprachrohr und Stimmungskanone. Nach dem Start bei „Leute von Heute“ folgten Auftritte in „Teenagerparty“ und ab 1967 der Wechsel zu Ö3. Mit der Pop-Sendung „Spotlight“ prägte er eine ganze Generation junger Musikfans. Danach reihten sich Kultformate aneinander: „Hoppala“, „Wer A sagt“, „Die große Chance“, „Champion“ bis hin zur „Brieflosshow“, die er von 1990 bis 2018 moderierte.

Private Tiefpunkte

„Ich habe jede einzelne Sendung mit Freude gemacht“, betonte Rapp einmal. Legendär sein verschmitztes Lächeln, seine frechen Sprüche, seine Ehrlichkeit. Auch private Tiefpunkte machte er öffentlich: Etwa den Privatkonkurs in den 90ern oder seine Spielsucht – „Ich blicke nicht zurück und schleppe keinen Rucksack mit mir herum“, sagte er dazu. 2013 erlitt er einen Herzinfarkt, rief selbst die Rettung und stand wenige Tage später wieder vor der Kamera. Seine Worte damals: „Eine Brieflosshow ist mehr Erholung als 14 Tage Kur.“

In seinen letzten Jahren wurde es ruhiger – aber nie still: Mit „Als wäre es gestern gewesen“ bekam er eine eigene ORF-Retrosendung, in der er mit Archivjäger Johannes Hoppe skurrile TV-Momente ausgrub. Und mit einer Werbekampagne für Billigbestattungen („Baba“), inklusive Probeliegen im offenen Grab, sorgte er 2022 noch einmal für Gesprächsstoff.

Der ewige Showman

Peter Rapp war dreimal verheiratet und Vater von drei Kindern. Die Trauer um ihn ist groß. Fans, Kollegen und Wegbegleiter erinnern sich an einen Menschen, der die Medienlandschaft prägte wie kaum ein anderer. Der ORF würdigte ihn zuletzt zu seinem 80er mit einem ganzen Themenabend – „Peter Rapp – Der ewige Showman“.

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