Michael Horowitz: Abschied von einem Medienprofi
Horowitz, der seine Karriere als Fotograf begann, hat mit seiner Kamera jeden Augenblick eingefangen: Seine Bilder wurden als „Seelendokumente seiner Zeit” gefeiert und 2020 in der Albertina ausgestellt. Als Schriftsteller veröffentlichte er über 30 Werke, darunter das renommierte „Über Gott und die Welt”. Sein erstes Buch, eine Biografie über Heimito von Doderer, erschien bereits 1983.
Vielseitiger Medienprofi
„Als Journalist hat Michael Horowitz ganz wesentlich zur politischen Aufklärung und zur Festigung des Geschichtsbewusstseins in Österreich beigetragen”, befand der österreichische Journalist Hugo Portisch einmal über Horowitz. Als Gründer und langjähriger Chefredakteur des Kurier-Magazins „freizeit” und des Gourmet-Guides „Tafelspitz” setzte der gebürtige Wiener Maßstäbe. Auch im Filmgeschäft hinterließ er Spuren. Für sein Drehbuch zu „Caracas” gewann er den „Prix de la Jeunesse” in Cannes.
Unvergesslicher Wiener Charakter
Tief in Wien verwurzelt, zeigte sich Horowitz’ Liebe zur Stadt nicht nur in seinen Werken, sondern auch auf der Bühne. Mit Willi Resetarits interpretierte er Wienerlieder und tourte mit seiner Jazzband „Die Herzensbrecher” durchs Land. In Lesungen mit Heinz Marecek und Petra Morzé erweckte er das „Wienerische” zu neuem Leben.
Ein prägendes Vermächtnis
Für sein umfangreiches Schaffen erhielt Horowitz zahlreiche Auszeichnungen, darunter das Große Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich. Er hinterlässt eine Frau und zwei Töchter. Sein Einfluss auf die Kultur und Medienlandschaft Österreichs bleibt unvergessen.