Zadić will Angebot für Abtreibungen ausbauen
Das EU-Parlament hat vorgeschlagen das Recht auf Schwangerschaftsabbrüche in die Charta der Grundrechte der Europäischen Union aufzunehmen. Justizministerin Alma Zadić und Gesundheitsminister Johannes Rauch (beide Grüne) begrüßen diesen Vorschlag. "Ein Schwangerschaftsabbruch ist eine bewusste, höchstpersönliche Entscheidung. Wir müssen aufhören, über die Körper insbesondere von Frauen zu bestimmen“, so Zadić. „Ihre höchstpersönlichen Entscheidungen sind zu akzeptieren.“
Wir müssen aufhören, über die Körper insbesondere von Frauen zu bestimmen.
Handlungsbedarf in Österreich
„Wir müssen auch in Österreich die Möglichkeit der selbstbestimmten, freien Wahl sicherstellen", so die Minister. Auch in Österreich gebe es kein flächendeckendes Angebot für einen sicheren Schwangerschaftsabbruch. Dabei fällt die Entscheidung schwer genug, wie Betroffene berichten. Trotzdem sind die Hürden hoch. Frauen müssen sich für einen Termin von der Arbeit freinehmen, teils weit fahren. Zudem ist ein Schwangerschaftsabbruch privat zu bezahlen.
Bundesländer sollen Möglichkeit zum Abbruch schaffen
Rauch und Zadić fordern ein "flächendeckendes und leistbares Angebot für einen Schwangerschaftsabbruch". Dafür nehmen sie die Bundesländer in die Pflicht. Diese müssten die Möglichkeiten dafür ausbauen. In vielen Bundesländern gebe es zu wenig Krankenhäuser und niedergelassene Ärzte und Ärztinnen, die einen Abbruch durchführen. "Das alles führt zu einer zusätzlichen Belastung, die Frauen eine selbstbestimmte, freie Entscheidung erschwert“, kritisiert Rauch.
Ein Schwangerschaftsabbruch ist eine bewusste, höchstpersönliche Entscheidung, die es zu akzeptieren gilt. Wir müssen endlich damit aufhören, über die Körper von Frauen bestimmen zu wollen. (2/3)
— Alma Zadic (@Alma_Zadic) July 11, 2022