Ärzte schlagen Alarm: Brauchen Sofort-Lockdown
Die Rufe nach einem harten Lockdown werden lauter. Ärzte, Pflegepersonal und Infektiologen warnen:
Wir brauchen dringend Sofortmaßnahmen.
Über 400 Personen befinden sich aktuell auf den Intensivstationen. Es werden rapide mehr. Zahlen, die Experten zufolge vorhersehbar waren. Maßnahmen wie die aktuelle 2G-Regel seien um Wochen zu spät gekommen. Was jetzt noch helfe, sei ein sofortiger Lockdown. Während sich Mediziner in ihrerForderung nach Verschärfungen weitgehend einig sind, dementiert das Kanzleramt Gerüchte um einen bevorstehenden Lockdown.
Ärzte und Pflegepersonal schlagen Alarm
Am Uniklinikum Salzburg sind bereits 90 Prozent aller Intensivbetten belegt. Es kommt teilweise sogar schon zur Triage, wie Vorstand Richard Greil in der Zeit im Bild 2 berichtet. Über 2.000 Menschen liegen aktuell im Krankenhaus – zum Höhepunkt letztes Jahr waren es über 4.000, mehr als 700 davon auf Intensivstationen.
„Situation ist schwieriger als vor einem Jahr.“
„Die vierte Welle stellt uns vor eine noch viel größere Herausforderung als die dritte“, so Greil. „Wir sind nach wie vor in einer exponentiellen Wachstumsphase und bekommen jetzt erst die Patienten ins Haus, die vor sieben bis zehn Tagen erkrankt sind.“ Selbst wenn jetzt dramatische Maßnahmen gesetzt würden, würden sich die Betten weiter füllen. Die Versorgung anderer Patienten würde bereits darunter leiden und sich weiter verschlechtern.
Brauchen „Kontaktreduktion“
Auch wenn man mit der Impfung vorankomme, würde es zu lange dauern, bis die aktuellen Maßnahmen greifen. Greil: „Wir brauchen eine Atempause für die Spitäler.“ Diese könne nur durch Kontaktreduktion entstehen. Einer Unterscheidung zwischen Geimpften und Ungeimpften kann der Mediziner nichts abgewinnen: „Wenn wir einen schnellen Effekt haben wollen, müssen wir alle Kontaktketten unterbrechen.“
Aus meiner Sicht ist jetzt reiner Pragmatismus gefordert.
Kurzer harter Lockdown für alle
„Ein Lockdown braucht 14 Tage bis er Wirksamkeit entfaltet,“ gibt Greil zu bedenken. „Wir hatten bei der zweiten Welle das Problem, dass der Lockdown viel zu schwach war und damit nicht effektiv.“ Um nicht wieder einen Vertrauensverlust in der Bevölkerung zu riskieren muss der Lockdown sehr klar und deutlich sein, um schnell Erfolg zu zeigen.