Zittern um Millionen: Van der Bellen bangt um Spenden
Alexander Van der Bellen bereitet sich auf den Wahlkampf vor. Vor allem finanziell ist der Bundespräsidentschaftswahlkampf eine Herausforderung. Bereits für den Wahlkampf 2016 musste VdB tief in die Tasche greifen: 7,9 Millionen Euro flossen in die drei Wahlkampfrunden. Seinem blauen Gegenkandidaten erging es nicht besser. Norbert Hofer (FPÖ) ließ sich das Duell acht Millionen Euro kosten.
Parteien mischen mit
Anders als bei anderen Wahlen, gibt es hier keine Kostenrückerstattung. Als unabhängiger Kandidat kann VdB nicht mit Unterstützung aus der Parteikasse rechnen. Immerhin: Die Grünen lassen für ihren früheren Parteichef 500.000 Euro springen. Eine stolze Summe, wäre da nicht der Vergleich. Als Kandidat der Grünen standen VdB 4,8 Millionen Euro von grüner Seite zur Verfügung. Auch NEOS und SPÖ unterstützen Van der Bellens Wiederkandidatur - allerdings rein ideologisch. Gelder werden dafür nicht fließen. Nicht auszuschließen ist allerdings, dass es auch diesmal wieder Sachspenden geben wird. 2016 hat die SPÖ Wien den grünen Kandidaten mit Sachspenden im Wert von knapp 40.000 Euro gesponsert.
Wer bezahlt den Wahlkampf?
Wie also sollen die restlichen Gelder zusammenkommen? Die Organisation des Wahlkampfs übernimmt der Verein "Gemeinsam für Van der Bellen". Dieser hat jetzt eine Spenden-Kampagne gestartet. Die für den Wahlkampf notwendigen Mittel sollen via Crowd-Campaigning aufgestellt werden. „Es sind schon kurz nach der Erklärung unseres Kandidaten erste Einzelspenden in einer Gesamthöhe Höhe von über 8000 Euro eingelangt", so die Geschäftsführerin des Vereins, Nives Šardi. 2016 konnte Van der Bellen in Summe über sieben Millionen Euro für seinen Wahlkampf aufstellen. Größter Einzelspender war damals die SLE Schuh GmbH (150.000 Euro), gefolgt von Hans-Peter Haselsteiner und Johannes Baillou (je 100.000 Euro) und Gerhard Zeiler (50.000 Euro).
Machen wir es möglich – gemeinsam! Es ist ein Zeichen für eine lebendige Demokratie, wenn sich Menschen aus dem ganzen Land an einer Wahlbewegung beteiligen. Und weil es „ka g‘mahte Wiesn” ist, zählt jeder Euro. Jetzt spenden unter: https://t.co/NeCtERGbLQ (1/2) pic.twitter.com/K2ugL8LwBn
— Alexander Van der Bellen (@derkandidat_vdb) June 16, 2022
Ist das legal?
Prinzipiell sind Spenden ein probates Mittel zur Wahlkampffinanzierung. Kandidaten sind allerdings zur Transparenz verpflichtet. Spätestens eine Woche vor der Wahl müssen sie offenlegen, von wem sie wieviel Geld erhalten haben. Eine Endabrechnung muss drei Monate nach dem Wahltag vorliegen. Nicht zuletzt aufgrund der aktuellen Verdachtsfälle ist man beim Team VdB bemüht. Alle Spenden sollen auf der Website der Bewegung aufscheinen und im 14 Tagesabstand aktualiert werden.