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FPÖ-Chef Herbert Kickl im Rahmen des ORF-Sommergesprächs 2024
Das Sommergespräch von Herbert Kickl wurde von einer Kleinpartei gestört.
Das Sommergespräch von Herbert Kickl wurde von einer Kleinpartei gestört.
FOTOKERSCHI.AT / APA / picturedesk.com

Hymnen-Eklat: Kleinpartei crasht Kickl-Interview

20.08.2024 um 11:30, Patrick Deutsch
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Während des ORF-Sommergesprächs mit FPÖ-Parteichef Herbert Kickl war die russische Hymne zu hören. Die Protestaktion ging von Aktivisten einer Kleinpartei aus.

Das diesjährige ORF-Sommergespräch mit Herbert Kickl ging inhaltlich ohne die ganz großen Aufreger über die Bühne. Der FPÖ-Spitzenkandidat präsentierte sich im Interview weitgehend staatsmännisch und erhöhte die Schlagzahl nur beim freiheitlichen Dauerbrenner-Thema Corona. Abseits der Fernsehbilder sorgten aber Aktivisten einer Kleinpartei mit einem Putin-Transparent und dem Abspielen der russischen Hymne für einen Eklat.

Störaktion von Aktivisten am Traunsee, die während des ORF-Sommergesprächs ein Transparent mit der Aufschrift "From Putin with Love" enthüllten.
Aktivisten der Partei "Der Wandel" entrollten während des ORF-Sommergesprächs ein Transparent und spielten die russische Hymne ab.

Guerilla-Wahlkampf

Die Partei "Der Wandel", die bei der kommenden Nationalratswahl unter dem Namen "Keine von denen (KEINE)" antritt, nützten das ORF-Sommergespräch mit FPÖ-Chef Herbert Kickl für eine Protestaktion. Während sich der Parteivorsitzende den Fragen von Moderator Martin Thür stellte, näherten sich Aktivisten in einem Boot dem Sommergespräche-Set am Traunsee und versuchten das Interview mit dem freiheitlichen Spitzenkandidaten zu stören. Es wurde ein Transparent mit der Aufschrift "From Putin with Love" enthüllt und lautstark die russische Hymne abgespielt. Später wurde die Störaktion auf den Social-Media-Kanälen der Partei gepostet. Auf Sendung schafft es die Aktion aber nicht. Thürs Reaktion: "Ich glaube, da versucht jemand, die Sendung zu stören.“

Russland-Nähe der FPÖ

Auslöser für den Protest dürfte die Haltung der FPÖ zu den Russland-Sanktionen der EU sein. Den "Blauen" wird vom politischen Mitbewerber daher immer wieder eine Nähe zu Russland unterstellt. Die ehemalige Außenministerin Karin Kneissl lud den Despoten 2019 zu ihrer Hochzeit ein. Die Bilder ihres Knicks vor dem Diktator gingen damals um die Welt. Neben zahlreichen Besuchen von hochrangigen FPÖ-Politkern, hatten die Freiheitlichen auch einen Freundschaftsvertrag mit der Putin-Partei “Einiges Russland“.

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