Aufreger: ÖVP-Sachslehner will Omas in Karenz schicken
Länger war es still um die ehemalige ÖVP-Generalsekretärin. Jetzt meldet sich Laura Sachslehner mit einer ungewöhnlichen Idee zurück. Der Wiener Landtagsabgeordneten schwebt ein besonderes Kinder-Betreuungsmodell vor. Nach dem Vorbild Ungarns sollen Großeltern die Möglichkeit haben, für die Betreuung ihrer Enkelkinder Kinderbetreuungsgeld zu beziehen.
Oma-Karenz
Bereits in ihrem Buch "Am Pranger" hat die 28-Jährige die Idee der Oma-Karenz erstmals ins Spiel gebracht. "Seit Jahren drehen wir uns bei Diskussionen rund um das Thema Kinderbetreuung im Kreis Dabei könnten wir es Eltern wesentlich leichter machen, schneller in den Beruf zurückzukehren - und zwar mit der Einführung einer Oma-Karenz!", lässt Sachslehner die Idee vor wenigen Tagen via Twitter wieder aufleben. Vor allem ihre Kritik am vermeintlichen "im Kreis drehen" stößt aber so manchem sauer auf.
Die Möglichkeit eines Karenzmodells für Großeltern würde einige Vorteile mit sich bringen - vor allem für Frauen. Voraussetzung eines solchen Modells ist natürlich immer die Freiwilligkeit. pic.twitter.com/jrcPbrIL5g— Laura Sachslehner (@l_sachslehner) May 16, 2023
Mangelnde Kinderbetreuung
Nicht vergessen ist, dass es ausgerechnet ihr ehemaliger Chef, der damalige Staatssekretär und spätere Bundeskanzler Sebastian Kurz war, der die Kindergartenmilliarde abgeschossen hatte. Noch dazu aus reinem Machtkalkül, wie die Chats zwischen ihm und Thomas Schmid nahegelegt haben. Zur Erinnerung: Die damalige Koalition unter Reinhold Mitterlehner (ÖVP) und Christian Kern (SPÖ) hatten über 1,2 Milliarden Euro für flächendeckende Kinder- und Nachmittagsbetreuung verhandelt. "Gar nicht gut!!! Wie kannst du das aufhalten?", so Kurz via Textnachricht. Und: "Kann ich ein Bundesland aufhetzen?"
Das Problem habt ihr zu verantworten! pic.twitter.com/p2wwq7U676— Traude Pinter (@TraudePinter) May 16, 2023
Kritik an Vorschlag
Aber auch abseits der torpedierten Kindergartenmilliarde hagelt es für ihr Vorpreschen herbe Kritik. Wieder einmal seien es die Frauen, die anpacken sollen, wird bemängelt. In vielen Familien springen die Großeltern schon heute ein, wenn Unterstützung gebraucht wird. Zusätzliche Bezahlung würde daran wohl nur wenig ändern.