Russland greift Ukraine an
Laut Informationen des US-Geheimdienstes und der Ukraine dringen russische Panzer und schweres Gerät seit heute Nacht aus mehreren Richtungen von Russland auf das Staatsgebiet der Ukraine vor. Auch aus Weißrussland heraus gibt es einen Vorstoß, ebenso wie aus den von prorussischen Separatisten besetzten Provinzen Donezk und Lugansk sowie aus der von Russland anektierten Halbinsel Krim.
Ukraine rief Kriegsrecht aus
Anscheinend sind russische Truppen auch in der Hafenstadt Odessa gelandet und dringen von dort aus ins Landesinnere vor. Laut der russischen Militärführung wurde die ukrainische Luftabwehr bereits außer Kraft gesetzt. Die Ukraine hat das Kriegsrecht ausgerufen und die Bevölkerung aufgefordert, zu Hause zu bleiben.
Explosionen in Großstädten
Angriffe auf Wohngebiete oder die zivile Infrastruktur werden indes nicht gemeldet. Reporter ausländischer TV-Stationen berichten aber von Explosionen in Kiew und Charkow. ORF-Korrespondent Wehrschütz hat während einer Übertragung im Ö1-Morgenjournal in der Nähe seines Standorts in Mariupol ebenfalls Explosionen gehört.
Vorwurf des „Völkermords“
Allem Anschein nach handelt es sich um einen klassischen Angriffskrieg mit dem Ziel, die Ukraine zu besetzen und die Regierung auszutauschen. Diese ist für Wladimir Putin nichts anderes als ein „Marionetten-Regime“ des Westens. Der gewählten Regierung der Ukraine wirft Putin vor, mit westlicher Hilfe Atomwaffen bauen zu wollen und einen Genozid an den Russen der Ostukraine zu begehen. Die Ukraine ist für den russischen Staatschef nur ein „failed State“, der dringend eine Schutzmacht brauche. In seiner Rede, in der Putin den Angriff ankündigte, forderte er das ukrainische Militär auf, zu kapitulieren. Er strebe die „Entmilitarisierung und die Entnazifizierung der Ukraine“ an.
Für Putin ist die Ukraine ein Nazi-Staat
Die Wortwahl „Entnazifizierung“ lässt aufhorchen und muss im historischen Kontext gesehen werden. Für die Sowjets war der ukrainische Nationalismus immer „faschistisch“. Nach dem zweiten Weltkrieg verfestigte sich diese Sichtweise, weil Teile des ukrainischen nationalen Widerstands gegen den Kommunismus mit den Deutschen kollaboriert hatten. Der ukrainische Nationalistenführer Stephan Bandera lebte nach dem Krieg in Bayern und wurde dort vom KGB liquidiert.