„Aktive Neutralitätspolitik“: Nehammer telefoniert mit Putin
Bereits in den vergangenen Tagen führte der Bundeskanzler Telefonate mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, Ministerpräsident Denys Schmyhal und dem Präsidenten des Internationalen Roten Kreuzes Peter Maurer. Im Sinne einer „aktiven Neutralitätspolitik“ sei es aber wichtig, mit „allen Seiten in Kontakt zu bleiben“. Österreich wolle damit einen Beitrag zu einer „friedlichen Lösung des Konflikts“ leisten.
„Sinnloser Angriffskrieg“
„Das ukrainische Volk hat weiterhin unsere volle Solidarität und Unterstützung. Der Angriffskrieg der Russischen Föderation sorgt für unendliches Leid und zwingt Millionen Menschen dazu, ihre Häuser, ihre Wohnungen, ihr Land zu verlassen. Dazu kommt die aktuelle militärische Eskalation im Donbass. Dort sterben jeden Tag ukrainische, aber auch russische Soldaten in diesem sinnlosen Angriffskrieg“, so Nehammer in einer Aussendung. Bei seinem Telefonat mit dem ukrainischen Präsidenten sicherte Nehammer zu, bis zu 100 schwerverletzte Frauen und Kinder aus der Ukraine zu übernehmen. Ein weiteres Thema war die Schaffung von „grünen Korridoren“, um agrarische Produkte nicht in der Ukraine verrotten zu lassen.
Es ist weiterhin wichtig, Wladimir Putin mit den Folgen seines Angriffskriegs gegen die Ukraine zu konfrontieren. Die militärische und humanitäre Lage im Donbass und anderen Kampfgebieten ist dramatisch. Beide Seiten erleiden jeden Tag schwere Verluste. – Bundeskanzler Karl Nehammer
Gefangenenaustausch
Im Gespräch mit dem russischen Präsidenten Putin, soll es ebenfalls um die Schaffung von sicheren grünen Korridoren gehen. „Ebenso ist es wichtig, zu einer Lösung bei der Frage des Exports der ukrainischen Ernte zu gelangen, bevor diese vor Ort verrottet und es gleichzeitig in vielen Teilen der Welt zu einer Hungersnot kommt“, erklärt Nehammer, der die Bemühungen von UNO-Generalsekretät Antonio Guterres unterstützt. Auch die Möglichkeiten eines Gefangenenaustauschs soll zur Sprache kommen.