Nehammer: „Keine Wohnung wird kalt bleiben“
Russland dreht Österreich ab morgen früh den Gashahn zu, was in der Bevölkerung für Unruhe sorgt. Kanzler Karl Nehammer hat in einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz am frühen Freitagabend ein Statement zur aktuellen Lage abgegeben. Er selbst sei erst am Nachmittag über den Lieferstopp informiert worden.
Österreich: Niemand wird frieren
Mit der aktuellen Situation rund um den russischen Gaslieferstopp sei etwas eingetreten, auf das sich Österreich seit dem Kriegsausbruch in der Ukraine vorbereitet habe. „Ich kann Ihnen versprechen: Niemand wird in Österreich aufgrund einer Gasmangellage frieren, und keine Wohnung wird kalt bleiben“, erklärte Nehammer zuversichtlich.
Gasspeicher ausreichend gefüllt
Österreichs Gasspeicher seien ausreichend gefüllt und zu 93 Prozent voll. „Das sind Milliarden von Kubikmetern, mehr als ein Jahresbedarf für ganz Österreich. Wir haben für diese Situation vorgesorgt“, beruhigte der Kanzler. Es gebe auch genug Gas, um die Stromunternehmen ausreichend zu versorgen, damit die Energieversorgung des Landes gewährleistet sei.
Es ist das eingetreten, worauf wir uns seit Kriegsausbruch in der Ukraine vorbereitet haben. Ich wurde am Nachmittag informiert, dass die Gazprom die Lieferungen an die OMV morgen früh einstellt.
Ich kann versprechen: Niemand wird im Winter frieren, keine Wohnung wird kalt… pic.twitter.com/bsHFl0lbBY— Karl Nehammer (@karlnehammer) November 15, 2024
„Wir lassen uns nicht in die Knie zwingen“
Österreich sei in ein internationales, solidarisches Netzwerk eingebettet. Nehammer habe heute EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen persönlich über die Situation informiert. „Wir lassen uns von niemandem erpressen, auch nicht vom russischen Präsidenten. Wir lassen uns von Putin nicht in die Knie zwingen“, erklärte Nehammer entschlossen. Niemandem solle es gelingen, Österreich zu destabilisieren, zu erpressen oder unter Druck zu setzen. „Wir haben unsere Aufgaben gemacht, die Speicher sind gefüllt.“
Russland reagiert auf Urteil
Hintergrund des Lieferstopps ist ein Schiedsgerichtsurteil, das der OMV 230 Millionen Euro Schadenersatz zugesprochen hat, weil Gazprom in der Vergangenheit unregelmäßig geliefert hatte. Daraufhin kündigte die OMV an, keine weiteren Zahlungen an den russischen Energiekonzern zu leisten, bis die Schulden beglichen sind. Gazprom reagierte prompt und stellte klar, dass ab Samstag kein Gas mehr fließen werde.