FPÖ-Landesparteitag: Freiheitliche Politprominenz in Graz
Der letzte Partietag der steirischen FPÖ stand unter keinem guten Vorzeichen: Nur einen Tag zuvor erblickte das Ibiza-Video das Licht der Öffentlichkeit. „Die letzen drei Jahre haben uns viel abverlangt“, erklärte Landesparteiobmann Mario Kunasek. Die FPÖ habe aber „aus Fehlern der Vergangenheit gelernt“.
Kritik an Bundesregierung
Kunasek lobte die Corona-Linie der FPÖ. Man sei „aus dem nationalen Schulterschluss“ ausgebrochen und hat sich als einzige Kraft für die Freiheit der Bevölkerung eingesetzt. Parteiobmann Herbert Kickl bezeichnete Kunasek hier als „Vorkämpfer“. An der Arbeit der Bundesregierung ließ Kunasek kein gutes Haar. Die ÖVP würde sich „nur mit sich selbst beschäftigen“ und die „Minister mittlerweile schon im Stundentakt“ tauschen. Den Deligierten am ÖVP-Bundesparteitag, der ebenfalls in Graz stattfindet, richtete Kunasek aus, sie sollen den „einzigen richtigen Beschluss fassen und den Weg für Neuwahlen frei machen“.
Zukunft in der Steiermark gestalten
In der Steiermark gebe es mit Hermann Schützenhöfer einen Landeshauptmann, „der schon am Dauerabsprung ist“, dieser könne „die Zukunft der Steiermark“ nicht mehr gestalten. Die ÖVP müsse „die Weichen für die Zukunft stellen“ und „sich von Grund auf erneuern“. „Ein Landeshauptmann, der ungeimpfte Menschen als schäbig bezeichnet, muss abgelöst werden“, so Kunasek. Auch für Schützenhöfers kolportierten Nachfolger Christopher Drexler fand Kunasek deutliche Worte: Er wäre ein „unglaublicher Sympathieträger“, was von den Delegierten im Saal mit Gelächter gutiert wurde. Drexler habe mit dem Leitspital Liezen „Furchen in der steirischen Gesundheitspolitik“ hinterlassen.
Wiederwahl als reine Formsache
Bei der Wahl zum Landesparteiobmann durfte sich Kunasek über 96,6 Prozent der Delegiertenstimmen freuen. Einziger Wehrmutstropfen: Es war sein bisher schlechtestes Ergebnis.