Frust im Supermarkt: Nicht nur Brot wird teurer
Beim Verkehr und beim Wohnen machen sich die jüngsten Preissteigerungen bereits bemerkbar: Die Kosten für Haushaltsenergie stiegen durchschnittlich um 7,1 Prozent. Kein Wunder, legten doch Heizöl (+28,2 Prozent) und Strom (+5,3 Prozent) deutlich zu.
Mieten stiegen um 1,2 Prozent, Treibstoffe verteuerte sich im Vergleich zum Juli 2020 um satte 21,6 Prozent. Kräftig anziehen werden demnächst auch die Preise für Lebensmittel, warnen Experten des WIFO. Vor allem Brot und Gebäck sowie Molkereiprodukte (Milch, Butter, Käse) dürften die Börserl deutlich stärker belasten.
Der Rewe-Konzern hat bereits Zahlen veröffentlicht: Die 15 Cent-Semmel kostet bei Billa demnach bald 17 Cent, die Kaisersemmel 35 Cent und für die Premium-Semmel (bisher 69 Cent) muss man künftig 76 Cent berappen.
Nicht nur höhere Getreidepreise spielen bei den neuen Brotpreisen eine Rolle, so die Bäckerinnung. Weitere Kostentreiber: teurere Ersatzteile für die Maschinen in der Herstellung und eine höhere Normverbrauchsabgabe für die Auslieferungs-Transporter.
Käse, Fleisch, Gemüse
Die Logistik macht auch bei Molkereiprodukten den Preis-Unterschied nach oben. Außerdem gibt es Engpässe bei den Verpackungen, man kann also weniger Produkte in den Handel bringen. Auch die Preise für Kaffee, Fleisch und Gemüse kennen derzeit nur einen Weg: nach oben. In welche Höhen die Preise für diese Lebensmittel steigen werden, weiß man noch nicht. Wifo-Experte Josef Baumgartner geht jedenfalls von "stärkeren Preisanstiegen" bei Nahrungsmitteln im weiteren Verlauf 2021 und im Jahr 2022 aus.
#Verbraucherpreise Eurozone im Juli weiter ansteigend – Energie und Lebensmittel pushen #Inflationhttps://t.co/wPTqsF7apd
— finanzmarktwelt.de (@finanzmarktwelt) August 18, 2021
Ein Indikator für höhere Lebenshaltungskosten ist die Inflationsrate. Sie lag im Juli 2021 laut Statistik Austria bei 2,9 Prozent, deutlich höher als der EU-Durchschnitt (plus 1,9 Prozent). Das durchschnittliche Preisniveau stieg in Österreich im Vergleich zum Vormonat um 0,3 Prozent. Das Fazit des Finanzministers angesichts dieser Zahlen dennoch insgesamt positiv aus:
Seit Beginn des Jahres hat sich die wirtschaftliche Lage sukzessive verbessert. Mittlerweile ist das BIP bereits 1,25 Prozent über Vorkrisenniveau 2019 sowie 6 Prozent höher als in der Vorjahreswoche.