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Gerald Grosz bei der Präsentation seines neuen Buches
Grosz war von 2005 bis 2015 steirischer Landesobmann des BZÖ.
Grosz war von 2005 bis 2015 steirischer Landesobmann des BZÖ.
ERWIN SCHERIAU / APA / picturedesk.com

Gerald Grosz: „Republik ist bis in die Knochen korrupt“

08.06.2022 um 11:35, Patrick Deutsch
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In seinem neuen Buch „Zeit für Sauberkeit“ behandelt Gerald Grosz die österreichischen Korruptionsfälle der letzten Jahrzehnte und gibt einen Ausblick auf sein Programm als Bundespräsident.

Nachdem es sein Buch „Freiheit, ohne Wenn und aber“ auf Platz eins der Sachbuch-Bestsellerliste geschafft hat, präsentierte Gerald Grosz, gemeinsam mit Wolfgang Dvorak-Stocker (Stocker Verlag), in Graz sein viertes Buch mit dem Titel „Zeit für Sauberkeit“.

Fundament für Kandidatur

Großes Thema bei der Buchpräsentation war auch eine mögliche Kandidatur für das Amt des Bundespräsidenten. „Ich will kandidieren. Wir sind am Ende der Bewerbungsfrist“, so Grosz. Die offizielle Bekanntgabe soll am 21. Juni erfolgen. Bis zu diesem Zeitpunkt sollen noch die letzten Vorbereitungen getroffen werden. Die Bücher „Zeit für Sauberkeit“ und „Freiheit, ohne Wenn und Aber“, sind laut Grosz das Fundament für die geplante Kandidatur. „Ich bin Realist: Es ist ein sehr schwieriges Unterfangen“, äußerte sich Grosz bezüglich seiner Chancen. 

Zeit für Sauberkeit ist ein Plädoyer gegen Korruption. Die Korruption vergiftet unsere Gesellschaft und unsere Demokratie. Seit Noricum oder Lucona bis hin zu Grasser, Strasser, BUWOG, Kurz und Strache zerstören diese immer wiederkehrenden Korruptionsaffären das Vertrauen der Menschen in die Politik, die Demokratie und die Institutionen. – Gerald Grosz

„Sümpfe trockenlegen“

Sollten ihn die Österreicher wählen, will Grosz als erste Amtshandlung die Bundesregierung entlassen. Beim Thema Korruption möchte er, frei nach dem ehemaligen Bundespräsidenten Rudolf Kirchschläger, mit strengeren Anti-Korruptionsgesetzen die „Sümpfe trockenlegen“. Die Skandale in der jüngeren Vergangenheit hätten gezeigt, dass Bundespräsident Alexander Van der Bellen „nicht die Lösung, sondern Teil des Problems“ sei.  

Es hat sich ein System der Parvenüs, der Emporkömmlinge gebildet, die den Rachen nicht vollbekommen können. Ich selbst war seit meinem 21. Lebensjahr mit Versuchen konfrontiert, mich zu korrumpieren. – Gerald Grosz

Keine Unterstützung der FPÖ

Auf die Frage, wie FPÖ-Chef Herbert Kickl auf seine mögliche Kandidatur reagierte, berichtete Grosz von einem Telefongespräch, bei dem er Kickl versicherte, „nicht gegen die FPÖ, sondern für Österreich und gegen Van der Bellen“ anzutreten. Ein Angebot von Kickl die Kandidatur zu unterstützen gab es bis dato nicht. Die FPÖ wird einen eigenständigen Kandidaten ins Rennen um die Hofburg schicken, eine Entscheidung ist aber noch nicht gefallen. Klar ist nur bei, dass weder Norbert Hofer, noch Herbert Kickl gegen Amtsinhaber Van der Bellen antreten werden. Als aussichtsreichste Kandidatin gilt bisher Susanne Fürst, die aktuell Kickls Stellvertreterin im FPÖ-Klub ist. Auch ein unabhängiger Kandidat wie Krone-Kolummnist Tassilo Wallentin, laut OE24-Informationen Kickls Wunschkandidat, wäre vorstellbar.

 

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