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Schwangere Russinnen | Credit: Mikhail Tereshchenko / Tass / picturedesk.com
Vielen werdenden Müttern in Putins Reich ist es lieber, wenn ihr Kind Ausländer wird.
Vielen werdenden Müttern in Putins Reich ist es lieber, wenn ihr Kind Ausländer wird.
Credit: Mikhail Tereshchenko / Tass / picturedesk.com

Warum Russinnen gerne in Argentinien gebären

15.02.2023 um 11:41, Gert Damberger
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Geburtstourismus aus Russland ist ein „Millionengeschäft“ geworden. Das hat einen speziellen Grund.

Über 10.000 schwangere Frauen – über die Hälfte von ihnen sogar hochschwanger – seien im vergangenen Jahr aus Russland nach Argentinien gereist, heißt es in einem aktuellen Bericht der BBC unter Berufung auf die Zeitung „La Nación“. Allein am vergangenen Donnerstag seien 33 schwangere Russinnen in einem Flugzeug nach Buenos Aires gesessen und offensichtlich planten sie, ihr Baby in dem südamerikanischen Staat zur Welt zu bringen.

Ein begehrtes Dokument

Der Grund für diesen Geburtstourismus dürfte schlicht und ergreifend der sein, dass in Argentinien geborene Kinder automatisch die argentinische Staatsbürgerschaft erhalten. Die Eltern dieses Kindes können ebenfalls sehr leicht zu einem argentinischen Pass kommen. Das Dokument gelte als attraktiv, schreibt die BBC. Immerhin könne man damit visafrei in 171 Staaten reisen, mit einem russischen Pass nur in 87 Länder. Auch in etlichen anderen Staaten der Welt gilt grundsätzlich ein „ius solis“ (der Ort der Geburt entscheidet über die Staatsbürgerschaft), aber so bequem und unbürokratisch wie in Argentinien läuft es derzeit nirgends.

Gesamtpakete im Angebot

Mit diesem Umstand und auch damit, dass es in Argentinien keine Wehrpflicht gibt, werben mittlerweile spezialisierte Reisebüros gezielt um schwangere Russinnen. Eine davon ist „RuArgentina“. Die Agentur bietet mehrere „Packages“ zwischen 5.000 und 15.000 Euro. Sie umfassen unter anderem Flugtickets, Aufenthaltserlaubnis, Kliniktermine und Sprachkurse. „Es ist ein Millionengeschäft“, sagt die Leiterin der argentinischen Einwanderungsbehörde zur Zeitung „la Nacíon“. Derzeit untersucht die argentinische Polizei, ob in diesem Geschäft womöglich die organisierte Kriminalität mitmischt.

 

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